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Listeriose

Ich wende mich mit folgender Frage bzw. Sorge an sie:
Ich habe heute erfahren, dass ich in der vierten Woche schwanger bin und jetzt mache ich mir grosse Sorgen um das Kind. Ich habe nämlich vor drei Tagen eine Fleischpastete gegessen und erst danach gemerkt, dass sie schon verdorben war (das Fleisch war teilweise grau anstatt rosa). Das könnte nun für mich heissen, dass ich Listerien in mir habe. Im Internet habe ich die Information gefunden, dass der Embryo in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten vor einer Erkrankung an Listeriose geschütz sei. Ist das korrekt? Mache ich mir somit unnötige Sorgen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
liebe Grüsse
Bisherige Antworten

Listeriose

Hallo
das ist leider nicht korrekt. Man kann auch im 1. Drittel sich infizieren - dies hat aber eher eine Fehlgeburt zur Folge als Schäden beim Kind.

Listeriose

Falls das Kind Schäden hätte, würde man dies bei den Untersuchungen sehen?

Listeriose

Noch eine Frage: Kann ich mich Untersuchen lassen, ob ich mich angesteckt habe und ab welchem Zeitpunkt nach der Ansteckung durchs Essen?

Listeriose

Da die klinischen Zeichen einer Listerieninfektion nicht chrakteristisch sind, müssen zusätzliche, mikrobiologische Untersuchungen herangezogen werden.
Da die meisten Erwachsenen bereits einen Serumantikörpertiter besitzen, könnte allenfalls ein starker Anstieg der Werte eine Listeriose beweisen. Im Grunde kommt ein solcher Anstieg aber zu spät für die Abklärung einer akuten Infektion. Die Antigene und die Teste sind aber nicht standardisiert und schwanken von Mal zu Mal und von Labor zu Labor. Die Antikörperproduktion bleibt oft aus, trotz Infektion, und manchmal steigen die Werte als Mitreaktion bei anderen Infektionen an. Insgesamt sind diese serologischen Teste eher verwirrend als hilfreich, sodaß von ihrem Einsatz abgeraten wird.
Die Kultur von Listerien aus dem Blut wäre beweisend für das Ausbreiten im Körper der Mutter und für ein Risiko. Andererseits ist die Bakteriämie nur kurz. Praktisch hilft dieser Test nur selten. Der kulturelle Nachweis von Listerien aus Stuhl und Vagina ist allenfalls ein Hinweis aber kein Beweis für eine Listeriose bzw. für ein Risiko.
Insgesamt ist also eine ganz sichere Erkennung und Wertung der Situation äußerst schwierig und in vielen Fällen nimmt die Infektion ihren schicksalhaften Verlauf.
Der kulturelle Nachweis von Listerien vor der Geburt, z.B. aus der Amnionflüssigkeit, wäre möglich, ist aber zu aufwendig bei einem bloßen Verdacht und kommt meist zu spät, weil dann eben schon schwere Schäden eingetreten sind.
Nach der Geburt können die Listerien mikroskopisch und kulturell in vielen Materialien, z.B. Mekonium, Punktaten (Blut, Liquor, Biopsie), Abstrichen usw. nachgewiesen werden.
Nur schwere Schäden würde man im Ultraschall sehen.
Ich denke aber, dass Sie sich nicht so beunruhigen sollten. Die Wahrscheinlichkeit sich wirklich angesteckt zu haben ist eher gering

Listeriose

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Folgende Frage hätte ich diesbezüglich noch:

Wenn man vorsichtshalber gleich mit dem Antibiotikum Amoxicillin beginnt (kurz nach dem Verzehr dieser Fleischpastete) ohne abzuwarten, ob die Laboruntersuchungen nun eine Listeriose nachweisen oder nicht, müsst so die Gefahr einer Erkrankung für das Ungeborene ausgeschaltet werden können, oder?

Listeriose

Einerseits würde das Risiko einer Listeriose verringert. Andererseits würde das Risiko erhöht, resistente Keime im Körper heranzuzüchten. Da das Risiko einer Listeriose ohne Beschwerden eher gering ist wird in der Regel nicht zu einer prophylaktischen Antibiotikaeinnahme geraten.
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