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Listeriose

Sehr geehrte Frau Heller
Mein Mann und ich wünschen uns ein Baby. Deshalb habe ich mich im Internet etwas umgesehen und bin dabei auf Listeriose gestossen. Ich habe gestern Mayonnaise aus einer Tube, die schon 2 Monate geöffnet, jedoch erst im Januar ablaufen wird, gegessen. Da ich gelesen habe, dass die Inkubationszeit bis zu 70 Tage beträgt, bin ich nun etwas verunsichert. Muss ich jetzt diese 2 Monate abwarten, bevor ich mich der Familienplanung widmen kann? Oder könnte nichts passieren, wenn ich in 1 Monat schwanger würde? Kann man sich nur über Lebensmittel mit Listeriose anstecken? Oder auch über andere Menschen, zum Beispiel durch Stuhlgang etc.?
Für Ihre Antwort danke ich Ihnen im Voraus sehr.
Freundliche Grüsse
Bisherige Antworten

Listeriose

Hallo, theoretisch wäre in 4-6 Wochen eine Schädigung möglich, die dann wahrscheinlich zu einer Fehlgeburt führen würde.
Insgesamt ist das Risiko einer Infektion in der Schwangerschaft aber zum Glück eher gering. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 80 Fälle bekannt, bei einer wahrscheinlich rel. hohen Dunkelziffer rechnet man mit etwa 200 Fällen pro Jahr. Deshal kann muss ihnen wegen des eher geringen Risikos nicht von einer Schwangerschaft abgeraten werden.
Gefährlich ist eine Listeriose nur bei Aufnahme mit Lebensmitteln.
Das Problem ist, dass es kaum absolut sichere Lebensmittel bei der Listeriose gibt, sondern nur Lebensmittel mit größerem und niedrigerem Risiko.
Welche Nahrungsmittel sind ziemlich sicher?
- frisch geöffnete Konserven
- frisch abgekochte und erhitzte Speisen
- frisch pasteurisierte Milch
- Hartkäse
- Joghurt (aus Industrieproduktion)
- Schokolade
- Kekse
- Marmelade
- rohe Karotten
- rohe Äpfel
- rohe Tomaten
Welche Nahrungsmittel sind besonders risikobehaftet?
- Wurstaufschnitt, Salami, Wurst-und Fleischpasteten, besonders wenn die geöffneten Packungen länger im Kühlschrank aufbewahrt wurden.
- Speisen, die nach dem Kochen lange (> 24 Stunden) aufbewahrt wurden (kalte Platte)
- rohes Fleisch (Tartar), speziell Hühnerfleisch
- Sandwich
- Räucherfisch
- grüner Salat
- angebrochene Proben von Mayonnaisen und Salatdressing
- rohe Milch und deren Produkte
- Speiseeis
- Weichkäse wie Romadur, Roquefort, Camembert, Brie, etc. (vor allem die Rinde davon)
- Frischkäse (Ricotta, Feta)
- Muscheln und andere Meeresfrüchte
- Sushi
Ein besonders hohes Risiko besteht bei den genannten Milchprodukten, wenn diese aus Rohmilch hergestellt werden.
Normalerweise besteht bei Wurstwaren aus frisch geöffneter Verpackung kein Listerioserisiko. Dass das auch anders sein kann hat der Lebensmittelskandal bei Maple Leaf Foods in Kanada gerade ( 8/2008 ) bewiesen.
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