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Lärm durch Bauarbeiten

Hallo!!!

Seit gut einer Woche finden bei uns im Wohngebäude Bauarbeiten statt, die z.T. sehr laut sind und auch durchgehend mehrere Stunden dauern. Sie werden wohl auch noch einige Wochen dauern.

Nun mache ich mir Sorgen, dass diese doch recht extreme Lärmbelastung meinem Baby schaden könnten. Ich bin heute bei 14+1. Ist diese Sorge berechtigt?

Vielen Dank und viele Grüße!

Bisherige Antworten

Lärm durch Bauarbeiten

Hallo,

man geht davon aus, dass der gesunde Fötus ab der 23., spätestens ab der 28. Schwangerschaftswoche fähig ist, auf einenakustischen Reiz zu reagieren. Der Hintergrundlärm im Uterus liegt nie unter 28 dB und kann 84 dB erreichen, wenn die Mutter singt. Damit Geräusche

von aussen den Fötus erreichen, müssen sie stärker sein und tiefere Frequenzen aufweisen als der Hintergrundlärm; die hohen Frequenzen hingegen werden durch das Muttergewebe gedämpft.

Die meisten Untersuchungen zu Lärm in der Schwangerschaft beschäftigen sich mit der beruflichen Exposition der werdenden Mutter gegenüber Lärm.

Eine berufliche Exposition der Schwangeren mit Schallpegeln von 85 bis 95 dB während der Schwangerschaft kann das Gehör des Kindes schädigen und eine Quelle von Lernschwierigkeiten bei Neugeborenen sein. Besonders schädlich sind tiefe Frequenzen. Der Hörverlust betrifft in erster Linie die hohen Frequenzen (4000 Hz). Wenn zur Lärmexposition dann noch Schichtarbeit kommt, könnte darin ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und Schwangerschaftsbluthochdruck liegen.

Lärm durch Bauarbeiten

Mehrere Untersuchungen gehen von einer leicht erhöhten Gefahr für Frühgeburtlichkeit und einem intrauterinen Entwicklungsrückstand aus. Solche Wirkungen wurden unter Expositionen in der Grössenordnung von 85 bis 90 dB während acht Stunden pro Tag oder mehr beobachtet. In diesen Untersuchungen geht es um Frauen, die beruflich oder durch sonstige Lebensumstände (beispielsweise Frauen, die in der Nähe von Flughäfen wohnen) Lärm ausgesetzt sind. Der Verlust an Geburtsgewicht ist noch ausgeprägter, wenn die schwangeren Frauen gleichzeitig Lärm, einer stehenden Arbeitsposition oder Schichtarbeit ausgesetzt sind.

Eine fortgesetzte erhöhte Lärmexposition kann bei der Mutter eine Erhöhung des Blutdrucks sowie Müdigkeit bewirken.

Stress hat auch Einfluss auf das Geburtsgewicht: Eine Studie über Mäuse, welche, mit oder ohne Betäubung, unangenehmem und starkem Lärm ausgesetzt waren (100 dB bei einer Frequenz von 9 - 34 kHz), legt die Vermutung nahe, dass die Lärmexposition sich indirekt auf das Geburtsgewicht auswirken könnte, wahrscheinlich über die Psyche der Mutter.

Quelle: Sylvie Praplan, Dossier bruit et maternite.doc, 2005

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