Hallo, das Virus, das die Feigwarzen (Condylome) verursacht, kann bei einer Operation meist nicht vollständig vernichtet werden, so dass sich - gerade in der Schwangerschaft - immer gerne wieder neue Feigwarzen bilden. Während sich am äußeren Genitale die Warzen bilden, entstehen am inneren eher flächige Formen der Virusinfektion.
Einige Formen der Papillomaviren können während der Geburt auf das Kind übertragen werden und zu Knötchenbildungen an den Stimmbändern führen. Dies wäre allerdings erst während der Geburt der Fall. Im Laufe der Schwangerschaft haben die Viren keine direkte Bedeutung für das Kind.
Eine Übertragung ist prinzipiell auch möglich, wenn keine Feigwarzen zu sehen sind.
Trotz der möglichen Probleme für das Kind wird in der Regel nicht zu einem Kaiserschnitt geraten, da das Risiko der Knötchenbildung auf den Stimmbändern sehr gering ist.
Prinzipiell ist auch eine lokale Behandlung mit Imiquimod möglich, da die Unbedenklichkeit in der Schwangerschaft nicht gesichert ist wird diese Substanz eher selten in der Schwangerschaft angewendet.
Möglich ist eine lokale Therapie mit Trichloressigsäure. Diese starke Säure wird wöchentlich vom Arzt aufgetragen und verätzt die Feigwarzen. Die Ergebnisse sind besonders bei kleinen Feigwarzen im Schleimhautbereich gut. Die Behandlung kann allerdings Brennen und Schmerzen hervorrufen. Trichloressigsäure kann auch während der Schwangerschaft angewandt werden.
Prinzipiell ist auch eine Operation möglich, z.B. wenn die Kodnylome so groß sind, dass der Geburtsweg eingeengt wird.
Es kann sein, dass die Infektion schon Jahre besteht und sich jetzt erst bemerkbar macht.

Vielen Dank für Ihre nette und informative Antwort.

Ich hätte noch ein paar zusätzliche Fragen:

1. Kann man Kondylomen auch in einer öffentlichen Toilette oder Schwimmbad etc. bekommen? Denn ich hatte während meiner Schwangerschaft seit 6 Monaten kein Geschlechtsverkehr mehr und bin seit 6 Jahren mit meinem Mann verheiratet und keine Seitensprünge vorhanden.

2. Ich bin in der 40. SSW, soll man die Kondylome vor oder nach der Geburt besser behandeln lassen?

3. Kann ich weiterhin die geburtsvorbereitende Damm-Massage machen und baden, oder gibt es hier Risiken oder vermehren sich die Feigwarzen?

4. Wie sieht es mit Gebärmutterkrebsrisiko aus?

Vielen Dank nochmals für Ihre Antwort!

Hallo
1. Das ist eher unwahrscheinlich.
2. Das hängt von der Größe ab - aber eher nach der Geburt. Sie sollten das möglichst bald bei ihrem FA abklären.
3. Dazu gibt es keine gesicherten Infos, ich würde eher von der Dammmassage abraten.
4. Es handelt sich dabei um andere Typen von HPV.