Kaiserschnittindikation
sind alle Untersuchungen o.B., die Mädchen sind zeitgerecht entwickelt und gleich groß und schwer, meine Blutwerte sind alle top, keinerlei Wehen. Nur eines der Babies liegt schon recht tief mit dem Köpfchen im Becken. Jetzt war ich im Klinikum Leverkusen, wo ich auch entbinden will, zur Untersuchung und fiel aus allen Wolken, als Fr. Dr. Graeko mir mitteilte, sie würde gar nicht über eine Spontangeburt mit mir diskutieren, ein geplanter Kaiserschnitt zwischen der 36. und 37. ssw wäre definitiv. Als Begründung gab sie die Tatsache an, dass die Gefahr einer Unterversorgung des 2. Babies unter der Geburt durch das Vorhandensein nur einer Plazenta und den damit verbundenen Risiken zu groß sei. Ist das denn eine hinreichende Indikation für einen geplanten Kaiserschnitt?
Re: Kaiserschnittindikation
ich kann die Meinung Ihrer Äruzin nicht ganz teilen, weiss allerdings nicht, ob es sich um ein Haus mit den Möglichkeiten einer guten Geburtsüberwachung handelt.
Bei der Zwillingsgeburt muss ein größeres Komplikationsrisiko als bei einer "einfachen Geburt" einkalkuliert werden. Bei einer vorausschauenden Geburtshilfe treten jedoch heutzutage nur noch sehr selten unvorhergesehene Probleme während der Geburt auf.
Zu den häufigsten Problemen während der Zwillingsgeburt gehören Wehenschwächen, die aufgrund der stark überdehnten Gebärmutter in jeder Phase der Geburt auftreten können, was eine vorsichtige Steuerung der Wehentätigkeit durch Oxytocininfusion notwendig macht. Auch Lageanomalien treten bei Zwillingen häufiger auf, wobei der zweite Zwilling deutlich stärker betroffen ist als das führende Kind. In den meisten Fällen, wird eine ungewöhnliche oder ungünstige Lage eines oder beider Kinder jedoch rechtzeitig durch Ultraschall erkannt und ein Kaiserschnitt geplant.
Eine seltene, bevorzugt bei eineiigen Zwillingen auftretende Komplikation, ist die Zwillingskollision, entweder in Form von Verhakung oder Verkeilung der Kinder. Ein Arzt mit Erfahrung kann unter Umständen, den höherstehenden Kindesteil mit der Hand zurückschieben und so die Geburt vaginal beenden. Führt diese Vorgehensweise nicht zum Erfolg, muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Die Gefährdung der Kinder durch Sauerstoffmangel oder eine plötzlich anhaltende Verschlechterung der Herztöne des zweiten Kindes ist vor allem dann gegeben, wenn der Geburtsvorgang nur sehr langsam voranschreitet. Ebenso können Nabelschnurkomplikationen, die vor allem bei eineiigen Zwillingen auftreten, und die Gefahr der vorzeitigen Plazentaablösung nach der Geburt des ersten Kindes eine sofortige operative Geburtsbeendigung erforderlich machen. Dieses Risiko ist bei eineiigen Kinder deutlich grösser - v.a. dann, wenn das erste Kind eine sehr kurze Nabelschnur hat und sozusagen - laienhaft ausgedrückt - den Mutterkuche mitreisst. Das zweite ist das unterversorgt und es muss ein Notkaiserschnitt gemacht werden.
Wenn Sie sich all dieser Risiken bewusst sind und ein Haus gewählt habe, in dem die Geburt sorgfältig überwacht wird, spricht im Grunde nichts gegen eine Spontangeburt.
Alles Gute
Re: Kaiserschnittindikation
Re: Kaiserschnittindikation
Ich drücke Ihnen die Daumen!
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