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Kaiserschnitt wegen starker Gebärmuttersenkung

Hallo,
ich bin in der 32. SSW und erwarte mein 3. Kind. Bei beide Kindern hatte ich eine Cerclage, sie wurden normal entbunden.
Nach der letzten Geburt hatte ich einen Gebärmuttervorfall, der mit Hilfe eines Ringes und viel Beckenbodentraining recht gut wieder zurück ging. Die Gebärmuttersenkung macht mir auch die gesamte SS sehr zu schaffen, die Gefahr eines Vorfalls bestand die gesamt Früh-SS. Ein Ring wurde mir nicht eingesetzt, obwohl er für mich bestellt wurde, um den Reiz am MM so gering wie möglich zu halten. Und so habe ich die letzten Monate mehr oder weniger im Liegen zugebracht. Das habe ich natürlich alles gern gemacht, aber es zerrte auch sehr an meinem Nervenkostüm.
Jetzt gibt es harte Diskussionen um die Art der Entbindung.
Var1: normal, weil ja alles weich und gedehnt und dann mal schauen;
Var2: Kaiserschnitt, um damit vielleicht einen noch schwereren Prolaps zu verhindern.
Ich habe tagelang hin und her überlegt, abgewogen, wieder verworfen usw. Probieren will ich eigentlich nichts mehr. Und obwohl die Argumente aus Var. 1 für mich alle nachvollziehbar sind, habe ich mich für Var. 2 entschieden, ich fühle mich damit sicherer und wohler, gehe fast schon erleichtert mit dieser Entscheidung um. Ich möchte nichts provozieren, was ich vielleicht hätte verhindern können.
Meine Ärztin kann mich verstehen, wäre jedoch mehr noch für eine normale Geburt und überläßt die Entscheidung der Klinik.
Meine Nerven liegen einmal mehr am Boden, da der Grundtenor des Hauses mir bekannt ist, michstatt einer klaren Linie wieder nur Ungewißheit umgibt. Die Suche nach einer anderen Klinik ist auch keine Lösung, diese liegt über 100 km von hier entfernt.
Jetzt meine Frage:
Habe ich überhaupt kein Mitspracherecht? Sind es nicht auch nachvollziehbare Argument, die mich zu dieser Entscheidung gebracht haben ? Ich sehe darin auch keinen WKS oder kann dies so ausgelegt werden ?
Ich danke einmal mehr im Voraus für Ihre Mithilfe.
Liebe Grüße
Ulrike
Bisherige Antworten

Kaiserschnitt wegen starker Gebärmuttersenkung

Hallo, prinzipiell gilt:
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
Wahrscheinlich ist es so, dass der Beckenboden mehr durch die Schwangerschaft als durch die Entbindung geschädigt wird. Der Beckenboden kann aber zusätzlich noch durch eine vaginale Entbindung geschädigt werden. Das gilt besonders, wenn z.B. noch eine Zangen- oder Saugglockenentbindung notwendig wird, was prinzipiell bei jeder vaginalen Entbindung der Fall sein kann.
Meines Erachtens wäre ein Kaiserschnitt durchaus eine Alternative.
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