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Kaiserschnitt nach DRIII

Hallo, ich bin jetzt in SSW 14+5 und hatte letzte Woche den ersten Termin bei meiner Hebamme.
Im August 1999 habe ich meinen Sohn zur Welt gebracht, er hatte einen recht großen Kopfumfang und ich hatte nach der Geburt einen DR 3-4 Grades. Mein jetziger FA hat bei den Risikokreuzen, ebenfalls einen DR 3III vermerkt, ich bin jetzt 36j. und er hat daraufhin Risikoschwanger angekreuzt.
1) Was bedeutet die Eintragung Risikoschwanger konkret für mich?
2) Meine Hebamme meinte, dass man vermutlich einen Kaiserschnitt machen sollte, damit man das Risiko umgeht dass der Dammriss wieder und diesmal noch weiter reißt.
Da dieses ja oft zu langfristigen Problemen führt mache ich mir Gedanken. Was halten Sie davon?
3) Falls eine normale Geburt angestrebt werden sollte, ist dann eine Wassergeburt möglich? Meine Hebamme hat mir davon konkret abgeraten.
Danke und viele Grüße Kathi
Lilypie Ich erwarte ein Baby Ticker
Bisherige Antworten

Kaiserschnitt nach DRIII

Hallo,
1. in ihrem Fall hat das wahrscheinlich keine Bedeutung auf die Schwangerschaftsvorsorge. Es könnten zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, nach einem DRIII° z.B. zusätzliche Ultraschalluntersuchungen zur Größenabschätzung vor dem ET.
2. Das kann durchaus diskutiert werden. Allerdings gibt es da viele Faktoren zu bedenken.
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
Je wahrscheinlicher ein Kaiserschnitt sekundär unter der Geburt notwendig wird (z.B. bei großem Kind, hohem Kopf, Zustand nach Kaiserschnitt) desto eher erscheint ein primärer Kaiserschnitt sinnvoll.
Nach einer neuen Studie besteht für Kinder nach einem Kaiserschnitt ein um
50% höheres Risiko, später an Asthma zu erkranken als bei spontanen
vaginalen Entbindungen.
3. Bei einer Wassergeburt kann der Dammschutz etwas schwieriger sein.
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