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Kaiserschnitt nach 4 Spontangeburten??

Guten Tag
Nach drei schnellen problemlosen Geburten, die ich ohne jegliche Schmerzmedikamte durchstand, erlebte ich beim 4. Kind die Hölle. Ab der 20. SSW hatte ich immer starke Symphysenschmerzen, ich nahm diese als Nebenerscheinung hin ohne mir weitere Gedanken darüber zu machen. Kurz vor ET drehte sich mein Kind in eine komplette Querlage. Mein FA drehte das Baby mit einer problemlosen äusseren Wendung in die richtige Kopflage.
Die gesamte Geburt dauerte länger als die der drei vorangehenden Kinder zusammen. Der Muttermund war auf 6 -8 cm eröffnet, der Kopf nicht tastbar. Bei jeder Wehe drückte mir das Kind voll auf die Symphyse - was unglaublich schmerzhaft war. Wir entschieden uns zusammen mit der Hebamme für eine PDA. Leider kam der Anästhesist erst nach einer weiteren Stunde quälender Wehen trotz Wehenhemmer. Nach der PDA ging es noch 3 Std. bis das Baby geboren war. Von diesem Moment an war bei mir wie ein Lichtschalter umgekippt, ich konnte mich nicht übers Baby freuen, ich nahm alles wie durch Nebel wahr. Alles war für uns sehr sehr schwierig bis nach 6 Monaten die Diagnose postnatale Depression feststand. Glücklicherweise fand ich gute Hilfe und habe heute eine ganz schöne intensive Beziehung zu meinem Kind und liebe ihn aus ganzem Herzen. Nun bin ich erneut schwanger und freue mich eigentlich sehr darüber. Der Geburt sah ich zuversichtlich entgegen und war mir sicher dass bei einer weiteren Geburt sich dieser Horror nicht wiederholt. Ich bereitete mich auch ein bisschen vor indem ich eine Hausgeburt/ambulante Geburt plante, damit das Risiko für eine weitere post. Depr. kleiner ist und auch weil mir im KH mein Mann wahnsinnig fehlte. Nun in der 20. SSW haben die Symphysenschmerzen wieder angefangen (diese hatte ich in den ersten drei SS nie) und die Angst vor der Geburt war auf einen Schlag wieder voll da und geht seither nicht mehr weg. Natürlich habe ich mit meiner Hebamme darüber gesprochen. Dabei wurde mir klar, dass ich einfach auch grosse Angst davor habe, zwar eine PDA zu wünschen aber dann doch laaaaaange darauf warten zu müssen (wie das letzte Mal als der Anästhesist nicht kam) od. nicht ernst genommen zu werden. Die Hebamme beim vierten sagte mir danach:" Ich habe mir gedacht, sie kriegen ja schon das 4. da drehen sie sicher nicht gleich durch." Dabei war ich nach dieser Geburt so traumatisiert:-(
Obwohl ich kein wirklichlicher Fan von einem geplanten Kaiserschnitt bin, frage ich mich ob das nicht die Lösung für mich ist.
Was meinen Sie?
Bisherige Antworten

Kaiserschnitt nach 4 Spontangeburten??

Hallo,
Bei einer Hausgeburt würde keine Möglichkeit einer PDA bestehen.
Wahrscheinlich läuft die nächste Entbindung leichter als die letzte, eine sichere Prognose ist aber nicht möglich. Prinzipiell könnten auch wieder solche Probleme auftreten.
Ob durch eine Hausgeburt oder ambulante Geburt eine postpartale Depression verhindert werden kann halte ich für sehr fraglich.
Letzlich ist unbekannt, warum nach Schwangerschaften eine Depression auftritt. Eine traumatisierende Geburt ist zwar ein Risikofaktor, eine Wochenbettdepression kann auch ohne traumatisiertende Geburt auftreten und es gibt traumatisierende Geburten, bei denen keine Depression auftritt.
Als wichtigster Risikofaktor für PPD (postpartale Depression) gilt eine erhöhte Anfälligkeit durch eine depressive Erkrankung oder andere psychische Erkrankungen in der Vorgeschichte. Darüber hinaus werden traumatische Erlebnisse und Vernachlässigung in der eigenen Kindheit, Stressbelastung in der Schwangerschaft, traumatisches Erleben der Geburt, biologische Auslöser, sozioökonomische Faktoren, geringe oder keine soziale Unterstützung sowie geringe Partnerschaftszufriedenheit diskutiert.
An der Entstehung einer PPD sind vermutlich neurochemische, hormonelle und psychosoziale Faktoren beteiligt. So wird der Östrogenabfall nach der Geburt als ein möglicher auslösender Faktor für PPD bei Frauen mit depressiver Veranlagung diskutiert. Aber auch psychosoziale Fragen spielen womöglich eine Rolle. Dazu zählen beispielsweise Rückbildungsvorgänge, Umstellung auf die Aufgabe des Bemutterns, sowie Veränderung des Selbst- und Körperbilds.
Ich würde ihnen raten, die Situation in der Entbindungsklinik zu besprechen. Vielleicht können sie einen Kompromiss vereinbaren: Eine vaginale Entbindung wird angestrebt, bei verzögertem Verlauf oder starken Schmerzen wird frühzeitig ein Kaiserschnitt durchgeführt. Das sollte dann auch in ihrer Akte vermerkt werden.
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