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Juckreiz und Ursofalk

Hallo,
Eine Freundin von mir ist im 8. Monat schwanger. Nun hat sie wegen fast unerträglichem Juckreiz Ursofalk verschrieben bekommen. Ist das ein gängiges Medikament in der Schwangerschaft? Ich bin selbst Intensivmedizinerin und kenne das Medikament nur im Zusammenhang mit einer Cholestase. Es wurden allerdings keine Cholestaseparameter bestimmt.
Viele Grüße B. Wierecky
Bisherige Antworten

Juckreiz und Ursofalk

Hallo, wahrscheinlich handelt es sich bei ihrer Freundin um einen Stau der Gallensäuren. In der Schwangerschaft tritt dieses Problem durch die erhöhten Hormone (Gestagene und Oestrogene) gehäuft auf. Auch ein Selenmangel oder andere Lebererkrankungen (Hepatitis C!) können eine Schwangerschaftscholestase (so heisst der Gallenstau) begünstigen. Wahrscheinlich gibt es auch eine genetische Disposition.
Typisch ist der starke Juckreiz, der oft besonders stark an den Händen und Fußsohlen auftritt. Übelkeit,Erbrechen und Oberbauchschmerzen können auftreten, das ist aber nur selten der Fall.
Die Diagnose wird meist durch Nachweis der erhöhten Gallensäuren im Blut gestellt.
Die Gabe von Ursodesoxycholsäure (10 bis 15 mg/kg Körpergewicht/Tag) stellt die Therapie der Wahl dar.
Manchmal kann es durch einen Vitamin K Mangel zu verstärkten Blutungen unter der Geburt kommen. Deswegen ist die Gabe von Vitamin K sinnvoll wenn der Quickwertr vermindert ist .
Das Risiko für eine Frühgeburt oder eine Totgeburt ist leicht erhöht.
Nach der Entbindung verschwinden die Beschwerden rasch. Deswegen kann eine Geburtseinleitung sinnvoll sein.
Je nach Schweregrad ist die Einleitung aber der 37. SSW zu diskutieren.
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