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Juckreiz in der Schwangerschaft

Guten Tag,
seit etwa der 12. SSW habe ich einen starken Juckreiz an Armen und Beinen. Mein FA meinte, dass dies von Giftstoffen herrühren würde, die über die Haut ausgeschieden würden, nicht weiter schlimm sei, und, solange es auszuhalten sei, nicht behandelt werden sollte.
Die Hebamme hat dies darum ergänzt, das wahrscheinlich die Leber nicht richtig arbeiten würde und mir einen Tee aus Ringelblumen, Brennesseln und Stiefmütterchen empfohlen. Den trinke ich nun seit einer Woche, spüre aber auch noch keine Besserung. Laienhaft denke ich, eine Minderfunktion der Leber könnte auch zu einer Vergiftung oder zumindest erhöhten Belastung des Babys führen. Sollte ich meinen Arzt, der auch bei den folgenden VU´s meinte, es sei soweit alles in Ordnung, zu weiteren Untersuchungen drängen? Oder ist eher davon auszugehen, dass es sich um einen ungefährlichen Juckreiz handelt?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Hollyjones
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Nachtrag: Bin nun in der 24. SSW

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s.o.

Juckreiz in der Schwangerschaft

Hallo, wahrscheinlich handelt es sich um einen Stau der Gallensäuren. In der Schwangerschaft tritt dieses Problem durch die erhöhten Hormone (Gestagene und Oestrogene) gehäuft auf. Auch ein Selenmangel oder andere Lebererkrankungen (Hepatitis C!) können eine Schwangerschaftscholestase (so heisst der Gallenstau) begünstigen. Wahrscheinlich gibt es auch eine genetische Disposition.
Typisch ist der starke Juckreiz, der oft besonders stark an den Händen und Fußsohlen auftritt. Übelkeit,Erbrechen und Oberbauchschmerzen können auftreten, das ist aber nur selten der Fall.
Die Diagnose wird meist durch Nachweis der erhöhten Gallensäuren im Blut gestellt.
Die Gabe von Ursodesoxycholsäure (10 bis 15 mg/kg Körpergewicht/Tag) stellt die Therapie der Wahl dar.
Manchmal kann es durch einen Vitamin K Mangel zu verstärkten Blutungen unter der Geburt kommen. Deswegen ist die Gabe von Vitamin K sinnvoll wenn der Quickwertr vermindert ist .
Das Risiko für eine Frühgeburt oder eine Totgeburt ist leicht erhöht.
Nach der Entbindung verschwinden die Beschwerden rasch. Deswegen kann eine Geburtseinleitung sinnvoll sein.
Je nach Schweregrad ist die Einleitung aber der 37. SSW zu diskutieren.
Im Extremfall kann vorher auch eine Plasmapherese (ähnlich wie eine Dialyse) durchgeführt werden.
Die Diagnose sollte aber durch Laborwerte gestellt werden.
Brennesseltee sollte in der Schwangerschaft vermieden werden. Brennesseltee wirkt ausschwemmend. Alle ausschwemmenden Präparate führen in erster Linie zu einer Wasserausscheidung aus dem Blut. Dadurch dickt das Blut ein und es besteht ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose. Möglich erscheint auch eine schlechtere Durchblutung des Mutterkuchens.
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