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Jod und Hashimoto in der SS

Hallo,
Ich habe Hashimoto Thyreoiditis und meide Jod, weil es mir nicht gut tut, d.h. ich bekomme von Jod Schweißausbrüche, kann nicht schlafen, bin gereizt und müde und noch vieles andere mehr. Ich lebe aber auch nicht jodfrei, denn ich esse ja täglich Milchprodukte.
Wenn ich nun nicht extra Jod in der Schwangerschaft nehme, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein Kind einen Kropf, Minderbegabung oder Kretinismus hat? Gibt es dazu Studien? Und wie stark wird das Risiko gesenkt, wenn ich denn Jod zu mir nehme? Gibt es Studien darüber, was passiert, wenn man zu viel Jod (täglich >500µg) zu sich nimmt? (Schließlich ernährt man sich nicht nur von den Multitabletten und heutzutage ist ja überall Jod drin.)
Kann es denn sein, dass ich dazu gezwungen werde, dass es mir schlecht geht, damit das Baby es gut hat? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es dem Baby gut geht, wenn es mir so schlecht geht.
Gruß
Lise, SSW 6+0
Bisherige Antworten

Jod und Hashimoto in der SS

Hallo
Eine Jodgabe wird auch bei einer Unterfunktion aufgrund einer Autoimmunthyreoiditis (z.B. Hashimoto) empfohlen. Die Schilddrüsenhormone gelangen nicht durch den Mutterkuchen zum Kind, das Kind benötigt für die Bildung der eigenen Schilddrüsenhormone Jodid.
Andererseits darf die Jodidgabe auch nicht zu hoch sein. Wenn die kindliche Schilddrüse zuviel Jodid aufnimmt kann das wiederum zu einer Hemmung der Schilddrüse und damit zu eiern Schädigung des Kindes führen
Ein Jodmangel der Mutter kann zu einer Schilddrüsenunterfunktion des Kindes führen. Dadurch kann es auch zu geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen kommen.
Prozentzahlen, wiehäufig das vorkommt kann ich ihnen nicht nennen.
Führt denn eine Jodidaufnahme bei ihnen zu einer Überfunktion? Wurde das mal kontrolliert?
Prinzipiell gibt es auch die Möglichkeit, Schilddrüsenhormone ins Fruchtwasser zu injizieren. Da es sich um eine invasive Massnahme handelt sollte das aber möglichst vermieden werden.

Jod und Hashimoto in der SS

Ja, mir ist bekannt, das T3 und T4 nur schwer plazentagängig sind, weshalb die kindliche Entwicklung ja bis zur 16. Woche wohl unabhängig von einer Jodgabe funktioniert. Was nicht heißt, dass eine bestehende Unterfunktion keine Auswirkungen hat, denn die Unterfunktion regelt den Stoffwechsel der Mutter herunter, so dass eine Minderversorgung mit allen Nährstoffen für den Fötus bestehen kann.
Ab der 16. Woche nimmt dann die Baby-Schilddrüse ihre eigene Produktion auf, das heißt ab dann braucht der kindliche Organismus Jod. Die Frage ist nur, wie viel? 150µg halte ich für sehr viel extra, wenn man davon ausgeht, dass der gesunde, erwachsene Körper nur 1-2µg Jod pro Körpergewicht braucht.
Ich bin nicht in Unterfunktion, meine Schilddrüse ist mit 100µg LT euthyreot, es geht mir gut. Nehme ich Jod, führt das nicht zu einer signifikanten Erhöhung der fTx-Werte (die sind witzigerweise egal bei welcher Dosierung von L-Thyroxin immer gleich), der TSH sinkt allerdings stakr ab und ef führt eben zu starken Beschwerden. Ich denke, dass es die Autoimmunreaktion anheizt und nicht unbedingt zu einer Überfunktion führt.
Ist ja nicht so, dass in meinem Körper kein Jod ankommt, denn ich esse ja schließlich Joghurt und trinke Milch. Ein Liter Milch (herkömmliche, nicht Bio oder Demeter, die enthalten viel weniger Jod) enthält ja schon die Tagesration Jod, die ein Erwachsener braucht.
Gruß
Lise

Jod und Hashimoto in der SS

Das in Deutschland verwendete Jodsalz enthält 20 mg Jod auf 1 kg Salz. Bei einem täglichen Zusalzen von 1-2 g werden theoretisch ca.
20-40 ?g Jod aufgenommen. Tatsächlich lässt sich aber bei Probanden, die Jodsalz verwenden, lediglich eine Mehrzufuhr von 7 ?g Jod/Tag nachweisen, sodass die alleinige Verwendung von Jodsalz den Tagesbedarf nicht deckt. In der Schwangerschaft ist der Jodidstoffwechsel deutlich verändert, so wird vermehrt Jodid über die Nieren ausgeschieden.
Gewichtsadaptierte Empfehlungen sind mir für die schwangerschaft nicht bekannt. Es wird empfohlen, 200mikrogramm pro Tag zuzuführen.

Jod und Hashimoto in der SS

Wieso haben unsere Mütter ohne extra Jod nur gesunde Kinder bekommen (d.h. ohne Kropf, Minderintelligenz, Minderwuchs)?
Wenn der Körper in der Schwangerschaft mehr Jodid ausscheidet, könnte es nicht auch bedeuten, dass er sich von Belastendem und Schädlichem befreit?
Ich werde die deutsche Gesellschaft für Ernährung anschreiben und fragen, wie sie auf 200µg Jod/Tag kommt. Wenn sie nur die Empfehlungen des AKJodmangel nachplappert, dann haben sich diese Empfehlungen für mich erledigt.
Entschuldigen Sie bitte, dass ich so kritisch bin. Mein Leben hat sich seit der Diagnose Hashimoto und dem Aha-Erlebnis, dass sich seit LThyroxin-Einnahme sämmtliche Beschwerden der letzten 20 Jahre in Luft aufgelöst haben, leider in ein alles hinterfragendes Monster verwandelt. Es gibt z.B. keine Inhaltsstoff-Angaben mehr, die ich nicht lese...
Gruß
Lise

Jod und Hashimoto in der SS

Wie kommen sie darauf, dass frühere Generationen nur gesunde Kinder bekommen hätten?
Früher gab es sogar das Problem, dass Kinder nach der Geburt eine Behinderung aufgrund eines Jodmangels entwickelten (Kretinismus).
Die Studienlage ist da sehr gut, das spricht natürlich nicht dagegen, dass sie sich weiter informieren.
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