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Insektizid-Exposition in der Schwangerschaft

Sehr geehrte Dres!
Ich habe gehört, daß eine Pyrethroid-Exposition in der Schwangerschaft
neurologische Schäden beim Kind (24.Woche) verursachen können soll.
Wissen Sie etwas darüber?
Angeblich war es ein Naturpyrethroid -
Vielen Dank.
Anja
Bisherige Antworten

Insektizid-Exposition in der Schwangerschaft

Hallo
Natürliches Pyrethrum gilt als sicher, bei künstlichen Pyrethroiden ist das nicht so sicher.
Die äusserliche Anwendung von Pyrethroiden stellt wahrscheinlich kein Risiko dar. In der Literatur findet man 113 dokumentierte Anwendungen von Permethrin in der Schwangerschaft ohne dass ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen o.ä. gefunden wurde.
Aber: In einem US-amerikanischen
Flüchtlingslager, in dem Menschen aus Haiti
untergebracht wurden, entwickelten die
Männer Brüste, die Barthaare fielen aus und
sie klagten über Libidoverlust. Die Symptome
begannen durchschnittlich 130 Tage
nach der Ankunft. Die Hormone im Blut
waren alle normal. Umgebung, Wasser, Entlausungsmittel
wurden überprüft. Schließlich fand sich in einem Spray zur
Kleider- und Bettendesinfektion Phenothrin, das
zu den Pyrethroiden gehört.
Deswegen wird z.B. bei Läusebefall in der Schwangerschaft Pyrethrumextrakt empfohlen und keine synthetischen Pyrethroide.

Insektizid-Exposition in der Schwangerschaft

Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Ich interpretiere das so, daß eine Spotbehandlung mit einem Naturpyrethrum keine Gefahr für das Ungeborene darstellt, und daß - selbst wenn es ein Pyrethroid gewesen sein sollte, die Menge nicht vergleichbar mit der im Flüchtlingslager ist.
Nicht wahr?

Insektizid-Exposition in der Schwangerschaft

Prinzipiell:ja.
Kennen sie den genauen Produktnamen?

Insektizid-Exposition in der Schwangerschaft

Ja: Aquapy von Bayer; leider ist da auch der Wirkverstärker Piperonylbutoxyd enthalten... wissen Sie da noch Genaueres??
Danke, dieses Forum ist einfach sehr gut - vor allem, wenn es so detaillierte, aufmerksame Antworten wie die Ihren sind!

Insektizid-Exposition in der Schwangerschaft

Zu Piperonylbutoxid in der Schwangerschaft habe ich keine gesicherten Informationen gefunden. Bei längere Anwendung scheint eine Leberschädigung möglich zu sein. Diw Wahrscheinlichkeit, dass das Risiko einer Schädigung des Kindes bersteht dürfte aber gering sein.
Allgemein gilt für dieses Forum:
In diesem Forum können Fragen nur allgemein beantwortet werden. Es können hier keine Diagnosen gestellt und keine individuellen Therapieempfehlungen gegeben werden.
Es kann keine Antwort gegeben werden, die genau auf die von der Schwangeren gestellte Situation ausgerichtet ist. Deswegen sind auch keine konkreten Ratschläge möglich. Diese sind nur durch eine Untersuchung bei m behandelnden Frauenarzt möglich. Im Zweifelsfall ist deswegen immer eine Vorstellung beim Frauenarzt notwendig.
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