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Infektion

Hallo Herr Dr. Nuding,
ich habe seit zwei Tagen leichten Ausfluß - war beim Arzt: Fruchtwassertest negativ, Abstrich wurde genommen auf Streptokokken, Mykoplasmen, Bakterien? und Pilze (weiß nicht, ob noch was dabei war).
Nun meine Fragen: Das Ergebnis ist wahrscheinlich erst am Freitag da - dann soll auch gezielt behandelt werden, ich bin heute bereits bei 37+5 und hatte jetzt auch erstmals fünf kleine Wehen auf dem CTG.
(1) Wenn die Geburt jetzt losgehen würde und irgendeine oben aufgeführte Infektion vorliegt, könnte ich trotzdem vaginal entbinden oder muß man dann zwingend einen Kaiserschnitt durchführen?
(2) Bei welchen Infektionen besteht eine Gefahr fürs Baby bei vaginaler Entbindung und wie sieht die Gefahr aus?
Ich möchte so gern normal entbinden, hatte vor fünf Jahren einen Notkaiserschnitt mit schlechten Erfahrungen, incl. Narkose.
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort
Bisherige Antworten

Infektion

Hallo
1. Sie könnten vaginale entbinden, es wäre aber eine Antibiotikaprophylaxe sinnvoll.
2. Die größte Gefahr besteht bei B-Streptokokken, dabei kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Andere Keime führen seltener zu kindlichen Infektionen.
Die Wahrscheinlichkeit eine Notkaiserschnittes ist bei einem vaginalen Entbindungsversuch größer als wenn von vorneherein ein Kaiserschnitt geplant wird.

Infektion

Danke für die schnelle Antwort:
Würden Sie mir denn zu einem geplanten Kaiserschnitt raten?
Der Notkaiserschnitt vor 5 Jahren wurde bei 35+4 gemacht, weil ich starke Blutungen hatte. Die Plazenta hatte sich angefangen abzulösen, die Herztöne waren schlecht und der Muttermund nur ein cm auf.Ich hatte eine Plazenta praevia, vorzeitige Wehen seit der 28.SSW wegen B-Streptokokken, hatte ab diesem Zeitpunkt Partusisten bis zur Entbindung genommen und ständig Biofanal, weil die Pilzinfektion, die ich von anfang an hatte, immer wiederkehrte. Schlechte Dopplerwerte seit der 20. SSW.
Vielen Dank

Infektion

Formal gilt:
Nach einem Kaiserschnitt wird empfohlen, den Entbindungsmodus von bestimmten Faktoren abhängig zu machen.
Gegen einen vaginalen Entbindungsversuch sprechen: Notwendigkeit einer Geburtseinleitung, Kaiserschnitt in den letzten 12 Monaten, deutliches Übergewicht der Mutter, Schätzgewicht des Kindes von mehr als 4000g, vorausgegangener Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand oder Missverhältnis. Günstige Faktoren sind: bereits erfogreiche vaginale Entbindung in der Vorgeschichte und spontaner Wehenbeginn.
Nach einer vorzeitigen Plazentalösung besteht ein erhöhtes Wiederholungsrisiko. Das würde für einen erneuten Kaiserschnitt sprechen.
Wurde bei ihnen untersucht, ob eine Gerinnugnsstörung vorliegt?

Infektion

Ich weiß nicht, ob je nach einer Gerinnungsstörung geschaut wurde.
Ich habe nur einen Blutbefund von vor 2 Monaten, wo lediglich das Protein S nicht im Referenzbereich lag und als Beurteilung geschrieben steht: Vermutlich schwangerschaftsassoziierte Protein-S-Verminderung. Die untersuchten Polymorhismen im MTHFR-Gen können zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels führen, welcher konsekutiv mit einem erhöhten Risiko für arterielle und venöse Thrombosen assoziiert ist. Es besteht ein zusätzliches (geringes) Risiko für wiederholte Fehlgeburten. Protein-S-Kontrolle ca. 8 Wochen nach Entbindung erwägen.
Ansonsten steht bei den Ergebnissen noch: Der Homocysteinspiegel liegt mit 12, 7 im Referenzbereich (5,5-14). Bei MTHFR-Mutation steht Position 677:C/T, Position 1298: A/A
Hilft Ihnen das vielleicht weiter bzw können Sie mir dadurch noch weiterhelfen?
Meine erste SS mit dem Notkaiserschnitt war eine Zwillingsschwangerschaft, wo der 2. Zwilling zwischen 12. und 14. SSW starb.
Vielen Dank für Ihre Hilfe

noch vergessen

Habe morgen ein Geburtsvorbereitungsgespräch in der Klinik: Was sollte ich beachten bzw. was ist für die Ärzte dort wichtig zu wissen?

noch vergessen

Für die Ärzte ist ihre Vorgeschichte (Notkaiserschnitt) wichtig. Auch die MTHFR-Mutation sollten sie erwähnen.

Infektion

Hallo, nach ihrer Schilderung liegt eine Gerinnungsstörung vor. Die genannte MTHFR Mutation ist in der Regel aber kein hohes Risiko.
Sinnvoll ist es, hochdosiert Folsäure (5mg/Tag) und Vitamin B6 und Vitamin B12 einzunehmen. Dadurch werden die Risken der (eventuell) erhöhten Homocysteinwerte gesenkt und Nebenwirkungen für die Schwangerschaft sind nicht zu befürchten.
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