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Ich reg mich fast nur noch auf

Hallo,
irgendwie bin ich im Moment total neben der Spur. Ich spring wegen jeder Kleinigkeit an die Decke. Ich habe viel viel Stress und Ärger im Moment. Obwohl ich schwanger bin und eigentlich ruhiger werden müsste komme ich einfach nicht zur Ruhe. Ich weiß echt schon nicht mehr wie ich das alles bewältigen soll. Mein Mann ist mir leider auch nicht immer eine Hilfe. Mein Blutdruck ist schon erhöht und ich habe schon Schwindelattacken im Lauf des Tages. Aber sobald ich mir etwas Ruhe gönne, kommt wieder das nächste und ich bin wieder auf 180.
Jetzt meine Frage: Inwiefern schadet zuviel Stress und Ärger dem ungeborenen Baby?
Lg. Melanie
Bisherige Antworten

Ich reg mich fast nur noch auf

Hallo
Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen "pränatale Psychologie " oder "fetal programming" behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Auch bei Kindern, deren Mütter die Flugzeugattentate am 11.9.2001 miterlebten hatten wurden gehäuft Verhaltensauffälligkeiten beobachtet.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. Bei leichteren Problemen, wie nach einem Partnerstreit ist dagegen eine Auswirkung sehr unwahrscheinlich.
Psychischer Stress scheint auch das Risiko für allergische Erkrankungen zu erhöhen.
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