Hilflos
ich muss mich wieder an Sie wenden, da ich nicht mehr weiter weiß.
Ich bin Anfang 7.SSW und es geht mir sehr, sehr schlecht. Ich habe 24 Stunden Übelkeit, wirklich, es gibt keine 5 Min. wo es mir besser geht. Ich muss mich zwingen, wenigstens eine Scheibe trockenes Brot zu essen. Trinken kann ich auch kaum, mit sehr viel Mühe schaffe ich 1 Liter am Tag, aber dann ist es schon viel.
Aber nicht nur das, ich fühle mich schwer krank. Mir ist schwindelig, ich habe kaum noch Kraft und sobald ich aufwache, fängt alles an, bis ich abends endlich mit viel Mühe wieder eingeschlafen bin. Ich komm im Alltag überhaupt nicht mehr zurecht. Dabei habe ich eine 7jährige Tochter, die mich ja auch braucht. Aber schon Hausaufgaben machen oder sie von der Schule zu holen, ist für mich der Horror.
Mein Körper ist total ausgelaugt, ich habe öfters Herzrasen und fühle mich nur noch miserabel. Seit Freitag letzter Woche habe ich auch immer wieder Blutungen, die aber auch wieder aufhören. Mein FA hat eine drohende FG diagnostiziert.
Ich bin so fertig, dass ich den ganzen Tag über heulend zusammenbreche und mir nur noch wünsche, dass es zu dieser FG kommt.
Ich habe meinem FA gesagt, dass es mir so schlecht geht, er meinte nur, da kann man nichts machen. Meiner Hausärztin hab ich es auch gesagt, und sie meinte, ich soll mich entspannen.
Ich fühle mich so unverstanden und habe das Gefühl, als würde mich niemand ernst nehmen. Ich weine nur noch und weiß nicht mehr weiter. Meine Mutter meinte, ich müsste ja unbedingt noch ein Kind haben (es ist bereits meine 6. SSW, 3 davon waren FG, 1 Interuptio, 1 Tochter). Sie würde das nicht verstehen. Das hörte sich so richtig vorwurfsvoll an. Aber ich hab doch auch nicht gewusst, dass es mir so schlecht geht, wie auch. Selbst mein Psychotherapeut ist mir keine Hilfe. Er hört zwar zu, aber das war´s dann auch.
Der Einzige, der mich ernst nimmt, ist mein Mann. Aber er ist den ganzen Tag bei der Arbeit und weiß auch nicht, was mir helfen könnte.
Ich weiß echt nicht mehr weiter. Mein FA ist absolut gegen Medikamente. Wie soll ich das noch mehrere Wochen durchstehen? Und wenn es gar nicht mit der 12.SSW aufhört? Keiner kann mir sagen, wieso es mir so schlecht geht oder, was ich dagegen tun kann.
Bin am Verzweifeln.
Ich weiß ehrlich nicht mehr weiter.
Hilflos
Übelkeit und Erbrechen gehören leider zu den normalen Schwangerschaftsbeschwerden. Tipps gegen Übelkeit finden sie unter:
http://9monate.qualimedic.de/Uebelkeit.html
Auch Ingwerkapseln (z.B. Ingwerpulver 1g/Tag) und Vitamin B6 (10 - 25 mg dreinmal täglich, mit niedriger Dosierung beginnen) können helfen,.
Ingwer sollte allerdings nicht bei Blutungen eingesetzt werden, weil es gelegentlich Kontraktionen fördern soll. Eine Anwendung sollte deswegen nur nach Rücksprache mit dem behandelnden
Arzt erfolgen.
Es ist auch nicht auszuschließen, dass Ingwer, insbesondere wenn er über
längere Zeit oder in höherer Dosierung verwendet wird, einen Einfluss
auf Blutgerinnung und Blutdruck hat und blutzuckersenkend wirken kann.
Daher sollten Diabetiker, Patienten, die blutgerinnungshemmende
Arzneimittel einnehmen müssen und Bluthochdruckkranke vor der Anwendung
ärztlichen Rat einholen. Vor geplanten Operationen sollten
Ingwerpräparate sicherheitshalber abgesetzt werden.
Helfen kann auch eine Akupressur auf P6 (an der Innenseite des Unterarm). Diese kann in vierstündigem Abstand von der Patientin selbst durchgeführt werden. Auch Armbänder, die diesen Punkt stimulieren sollen helfen können. Infos dazu finden sie unter: http://www.akupressur-band.de/new_page/band.php4
Die Kost sollte kohlenhydratreich und fettarm sein und in häufigen kleinen Mahlzeiten gegessen werden.
Hilflos
Ihr Zustand klingt besorgniserregend und da Ihr Arzt scheinbar gar kein Verständnis zeigt muss ich Ihnen raten, ggf einen anderen Kollegen aufzusuchen - es gibt gute Medikamente, die in so einer Situation helfen können.
Um die Akutsituation zu verbessern sollten Sie sich wenn möglich in der Ambulanz einer Frauenklinik vorstellen und ggf einige Tage stationär mit Infusionen gegen die Übelkeit und für den Flüssigkeitsausgleich zu gehen. Meist bessert sich das Ganze dann deutlich und rasch.
Sie sind nicht alleine - viele Frauen leiden unter dieser starken Hyperemesis zu Beginn der SS und man muss Ihnen nun rasch und unkompliziert helfen.
Versuchen Sie, sich einzugestehen, dass Sie möglichst rasch Hilfe brauchen und wenden Sie sich an eine Klinik - dies ist auch ohne EInweisung durch Ihren Arzt möglich.
Alles Liebe!
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