Hallo Frau Dr. Grüne,
Ich habe nach Geburt meiner 2. Tochter das GeburtsProtokoll der 1. Geburt angefordert. Zuerst war nur die
Hebamme dabei, als dann das CTG eingeengt war, wurde eine Frauenärztin dazu geholt (Assistenzärztin im letzten Jahr der Facharztausbildung). Als das CTG tiefe Dezelerationen zeigte, wurde noch eine Oberärztin geholt (wann schreitet diese ein?). Sie stand im Hintergrund und hatte stets das CTG im Blick.
Im Bericht steht "Kopf tritt in der Wehe fast auf BB" bzw. danach "Kopf tritt auf BB". Heißt BB Beckenboden? Und was bedeutet das für den weiteren Geburtsverlauf? Die Oberärztin sagte dann nämlich "Ich würde jetzt aber mal die Saugglocke holen". Hätte das die Frauenärztin nicht selbst merken müssen? Dann wurde es hektisch, weil sie Mühe hatte mit der Saugglocke durch die Scheide zu kommen. Meine Tochter kam aber dann gut heraus mit APGAR 9/10/10.
VG
Olivia
Geburtshelfer-Team
Bisherige Antworten
Re: Geburtshelfer-Team
Hallo Olivia,
Sie schildern einen ganz normalen Ablauf. Im Falle erster Auffälligkeiten wird der diensthabende Arzt hinzugerufen. Die Geburt schreitet voran bis in die Austreibungsphase (Muttermund vollständig, kindlicher Kopf tritt tiefer bis auf Beckenboden "BB"). Aufgrund der CTG Veränderungen wurde rechtzeitig die Oberärztin hinzugezogen, die von diesem Moment an verantwortliche Leitung übernommen hat (Facharztstandard).
Da sich das Köpfchen schon tief im Becken befand, hat diese dann bei den offenbar bestehenden CTG-Veränderungen die Indikation zur operativen Geburtsbeendigung mittels Saugglocke gestellt. Zu einem früheren Zeitpunkt im Geburtsverlauf wäre alternativ nur ein dringender Kaiserschnitt in Frage gekommen.
Wenn eine solche Indikation aufgrund eines auffälligen CTG gestellt wird, wird es immer hektisch, damit das Kind dann auch rasch zur Welt kommt. Das scheint gelungen zu sein, wie die kindliche Zustandsbeurteilung im Apgar-Wert bestätigt.
viele Grüße!
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