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Geburtsangst

Hallo,
ich bekomme im Mai das 3. Kind. 2 Kinder habe ich spontan geboren. Seit der 2. Geburt habe ich ein regelrechtes Schmerztrauma. Ich habe um eine PDA "gefleht" und bekam keine.
Nun weiß ich mir keinen Rat. Wie soll ich das Kind zur Welt bringen?
Meine Fragen wären:
1. Wäre ein Kaiserschnitt zB. ungefährlicher für mein Kind? Ich habe auch panische Angst vor Komplikationen unter einer natürlichen Geburt (Strangulation usw.).
2. Könnte man einleiten lassen und sich, bevor man an den Tropf kommt, eine PDA legen lassen? (So hätte man wenigstens Gewissheit diesmal eine PDA zu bekommen um diesen unerträglichen Schmerzen zu entgehen.)
3. Können Sie mir irgendeinen Rat geben, wie ich, aus ärztlicher Sicht, das Kind "am besten" zur Welt bringen sollte, bei den starken Ängsten?
Vielen herzlichen Dank!
Bisherige Antworten

Geburtsangst

Hallo
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- höheres Risiko für Probleme durch unreifes Kind, wenn der Kaiserschnitt sehr früh durchgeführt wird.
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzungen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
Gegen einen Kaiserschnitt würde bei ihnen sprechen, dass die Chancen gut sind, dass die nächste Geburt leicht verläuft.
2. Man kann nie vorhersagen, wann eine Einleitung anschlägt. Eine PDA vor Wehenbeginn ist deswegen nicht sinnvoll. Oft ist auch ein Wehentropf als Einleitungsmittel ungünstig, so dass eher z.B. intravaginale Prostaglandine angewendet werden.
3. Warum wurde denn keine PDA durchgeführt? Wenn sie die GEburt überhaupt nicht verarbeiten konnten kann durchaus auch ein psychologisches Gespräch hilfreich sein.

Geburtsangst

Vielen Dank für Ihre sehr ausführliche Antwort, die ich aufmerksam gelesen habe.
Warum keine PDA durchgeführt wurde weiß ich nicht. Ich vermute es war gerade kein Arzt anwesend, der diese hätte legen lönnen (andere Notfälle?). Außerdem ging die Geburt nur 4h, war auch mitttels Tropf eingeleitet (suspektes CTG) und es war sicher auch knapp mit der Zeit, sprich, ich war schon fast vollständig eröffnet (8cm). Das sind mal meine laienhaften Erklärungsversuche dafür.
Ich vermute das mir kein KH in DL eine "Garantie" auf das Legen einer PDA geben kann (leider!), werde das aber im entsprechenden KH mal ansprechen.
Bei der PDA sehe ich eben das Hauptproblem, dass diese von einem Anästhesisten angelegt werden muß. Und dieser wird nun nicht gerade neben meinem Bett stehen und jederzeit verfügbar sein. Geht es in die "akute Phase" gibts für die Frau kein Zurück mehr.
Daher überlege ich die ganze Zeit was ich tun könnte um diese zu 100% auch zu bekommen, wenn ich sie will. Aber mir ist bisher noch nichts "rettendes" eingefallen.

Geburtsangst

Hallo, in der Regel ist zumindest ein Anästhesist vor Ort und einer in Rufbereitschaft. Wenn zu lange Wartezeiten auf eine PDA entstehen kommt in der Regel der Kollege in Rufbereitschaft. Fragen sie mal dazu in ihrer Entbindungsklinik nach.
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