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Geburt und ASS100/Heparin

Hallo!
Wegen einer Störung des Immunsystems bekam ich bis zur 20. Woche 1x/Monat Immunglobulin (intravenös).
Gleichzeitig mußte ich seit Feststellen der Schwangerschaft täglich Heparin spritzen (Mono Embolex) sowie täglich 1x ASS 100 einnehmen.
Grund für Gerinnungsstörung: MTHFR-Mutation
Jetzt bin ich in der 32. SSW und habe große Angst vor der Geburt. Ich kann mir kaum vorstellen, es ohne eine PDA zu überstehen...
1. Wenn eine PDA nach mehr als 12 Std nach der letzten Spritze gesetzt wird, habe ich dann ein höheres Risiko, dass im Rückenbereich womöglich bleibende Schäden entstehen als andere Patienten (ASS soll ich in 35. SSW absetzen).
2. Wenn zwischen letztmaliger Heparingabe und nächstmöglicher Heparingabe (nach PDA muß wohl auch erst abgewartet werden) mehr als 24 Stunden liegen, habe ich dann ein erhöhtes Thromboserisiko? Besteht Lebensgefahr in Hinblick auf eine Embolie?
3. Wenn ich ASS 100 in der 35. SSW abgesetzt habe, habe ich dann ein erhöhtes Thrombose-/Embolierisiko?
4. Wie ist das Risiko, wenn während Geburt Kaiserschnitt nötig wird?
5. Ich habe schon mit 2 Anästhesisten wegen PDA gesprochen, die den Begriff MTHF-Mutation nicht kannten. Gibt es noch eine gängigere Bezeichnung?
Vielen Dank für die Beanwortung der vielen Fragen!!! Hoffe auf weniger schlaflose Nächte wegen dieses Themas.....
Bisherige Antworten

Geburt und ASS100/Heparin

Hallo
1. Bei einer niedrigen Dosierung eines niedermolekularen Heparin (z.B. Fraxiparin) muss mindestens 12 Stunden gewartet werden, bei einer hohen Dosierung 24 Stunden. Dann ist prinzipiell eine PDA möglich.
Wenn vorher die Therapie auf unfraktioniertes Heparin umgesetzt wird ist eine PDA nach 4 Stunden möglich.
2. Die Heparingabe könnte sogar unter der Geburt gegeben werden.
3. Problematisch ist nicht die MTHFR-Mutation an sich sondern die daraus entstehende Hyperhomocysteinämie (erhöhte Werte für Homocystein). Ohne Kenntnis der Homocysteinwerte ist deswegen eine Risikoeinschätzung eigentlich nicht möglich (Ausnahme die Kombination aus heterozygoten Gendefekt C677T und A1298C) .
Meist werden die Auswirkungen einer MTHFR-Mutation überschätzt.
Sinnvoll ist es, hochdosiert Folsäure (5mg/Tag) und Vitamin B6 und Vitamin B12 einzunehmen. Dadurch werden die Risken der (eventuell) erhöhten Homocysteinwerte gesenkt und Nebenwirkungen für die Schwangerschaft sind nicht zu befürchten.
Wenn schon einmal eine Thrombose aufgetreten ist müsste auch über eine Heparingabe nachgedacht werden.
Selbst bei einer homozygoten C667T Mutation kamm es bei einer Studie unter der üblichen Foläuregabe nicht zu gehäuften Thrombosen und die Homocysteinspiegel lagen während der Schwangerschaft im Normbereich.
4. Unter Heparin würde ein leicht erhöhtes Risiko für Blutungen bestehen, das ist aber fast nie ein Problem.
5. Das ist die korrekte, gängige Bezeichung.
Sind bei ihnen oder in ihrer Familie schon Thrombosen aufgetreten? Wenn nicht scheint das Thromboserisiko bei ihnen eher überbewertet zu werden.
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