Fruchtwasseruntersuchung
ich bin jetzt in der 11. SSW und mein FA hat mir eine Fruchtwasseruntersuchung nahegelegt. Ich bin 38 J. und muß mir aufgrund von Faktor V Leiden täglich Fragmin P Forte spritzen. Meine Fragen: Ist das Risiko einer Fehlbildung des Kindes nur durch mein Alter begründet oder auch, weil ich diese Blutgerinnungsstörung habe und mich spritzen muß?
Würde es nicht reichen, ein Ersttrimesterscreening, Nackenfaltenmessung sowie Feinultraschall oder Organscreening machen zu lassen? Ist die Fruchtwasseruntersuchung so viel genauer? Bei den Screenings müßte man doch auch etwas erkennen können, wenn etwas nicht in Ordnung wäre?
Ich frage deshalb, weil ich schon vier Fehlgeburten hatte.
Ist dann das Risiko einer Fehlgeburt nach Fruchtwasseruntersuchung gerade aufgrund meiner früheren Fehlgeburten nicht erhöht? (Die Fehlgeburten hatte ich, weil sich die Fruchthülle nie weiterentwickelt hatte).
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Re: Fruchtwasseruntersuchung
Durch die Nackenfaltenmessung und die Bestimmung von HCG und PAPP-A (sog. Ersttrimesterscreening) kann das Risiko einer Chromosomenstörung relativ genau berechnet werden. Die Untersuchung wird zwischen der SSW 11+0 und 13+6 durchgeführt. Es kann aber keine Diagnose gestellt werden. Die Untersuchung macht in erster Linie dann Sinn, wenn Sie eventuell eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen möchten, die Entscheidung aber davon abhängig machen möchten, wie hoch das Risiko einer Chromosomenstörung ist.
Wenn bei ihrem Ersttrimesterscreening ein sehr niedriges Risiko herauskommt (also z.B. 1:800) würde man der Kaiser Fruchtwassermängel suchen durchführen. Eine Chromosomenstörungen kann zwar nur durch eine Fruchtwasseruntersuchung sicher ausgeschlossen werden dafür besteht aber auch bei dieser Untersuchung ein Fehlgeburtrisiko.
Die Gerinnungsstörung erhöht nicht das Risiko für eine Chromosomenstörung.
Das Risiko einer Fruchtwasseruntersuchung liegt statistisch bei 0,5-1%, ist aber nicht bei allen Frauen gleich.
So haben Frauen, die älter als 40 Jahre alt sind ein doppelt so hohes Risiko wie Frauen zwischen 20 und 34 Jahren.
Bei Frauen, bei denen in der jetzigen Schwangerschaft Blutungen aufgetreten waren besteht ein doppelt so hohes Risiko wie bei Frauen ohne Blutungen.
Frauen, die schon drei oder mehr Fehlgeburten hatten haben ein dreifach erhöhtes Risiko.
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