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Frage zu Cytomegalie und Listeriose

Hallo,
mich beschäftigen zwei Dinge:
Meine Tochter (2 Jahre) soll jetzt in den Kindergarten gehen. Im Kindergarten gibt es eine integrierte Kinderkrippe und die Gruppe für meine Tochter werden Kinder unter drei Jahren betreut.
Mein Cytomegalie-Status wird noch untersucht, in einer Woche kommen die Ergebnisse. Wenn ich negativ sein sollte, also noch keinen Kontakt hatte, soll ich mit dem Kindergarten erst einmal warten? Und/oder den Status regelmäßig kontrollieren lassen? Es wäre für meine kleine Tochter sehr schade wenn ich sie erst in den Kindergarten bringen kann wenn die Schwangerschaft zu Ende ist (bin jetzt ca. 8/9 SSW).
Meine zweite Frage bezieht sich auf die Listeriose.
Ich habe heute Frischkäse gegessen, natürlich wärmebehandelt. Im Nachhinein mache ich mir aber große Vorwürfe, da der Deckel beim Öffnen eingerissen ist und ich mir Sorgen mache ob der Deckel wirklich ganz dicht war oder doch Listerien im Nachhinein hinein kamen.
Habe nicht wenig davon gegessen, aber das werde ich jetzt erst einmal lassen, mich macht diese Angst vor Lebensmittelinfektionen ziemlich fertig.
Wenn ich eine Listeriose entwickle, gibt es dann überhaupt Heilungschancen für das Ungeborene? Macht es Sinn das Ganze zu beobachten gemeinsam mit dem Frauenarzt? Kann eine Listeriose auch völlig unbemerkt (also OHNE Symptome wie Fieber) einhergehen?
Wann treten die Symptome am häufigsten auf, also ab wann kann ich wieder entspannen dass bei diesem Frischkäse "nichts drin" war?
Vielen Dank für Ihre Geduld!
Moni
Bisherige Antworten

Nachtrag Frage 2

also, der Frischkäse hatte einen minimal bitteren Nachgemschack, allerdings habe ich Saftschorle mit u.a. Johannisbeeren getrunken und das scheint den Geschmack manchmal zu beeinflussen. Richtig schlecht hat er nicht geschmeckt, aber ich mache mir echt Vorwürfe...
Danke und lg Moni

Nachtrag Frage 2

s.o.

Frage zu Cytomegalie und Listeriose

Hallo, von Kindern, die erst kurzfristig in eine Kindergruppe gehen geht ein hohes Ansteckungsrisiko aus.
Die häufigste Infektionsquelle für Schwangere sind asymptomatisch erkrankte ältere Geschwister. Es konnte gezeigt werden, dass durch hygienische Massnahmen (Wickeln mit Handschuhen, Händewaschen, kein Küssen) das Infektionsrisiko gesenkt werden kann. Das ist zwar "hart", wird aber empfohlen, weil die bisher übliche Behandlung mit Ganciclovir nur einen begrenzten Effekt hat.
Es werden auch wiederholte Laboruntersuchungen empfohlen (aber nicht von den Krankenkassen bezahlt), um eine Ansteckung möglichst frühzeitig festzustellen.
Weich- und Frischkäse ist auch aus pasteurisierter Milch ein Risikolebensmittel, weil die Keime auch später (selbst während der Produktion) in den Käse gelangen können.
In Deutschland gab es 2010 Todesfälle durch mit Listerien-verseuchten Käse (Harzer Käse und Bauernkäse mit Edelschimmel).einer großen Diskounterkette.
Das Problem ist, dass es kaum absolut sichere Lebensmittel bei der Listeriose gibt, sondern nur Lebensmittel mit größerem und niedrigerem Risiko.
Welche Nahrungsmittel sind ziemlich sicher?
- frisch geöffnete Konserven
- frisch abgekochte und erhitzte Speisen
- frisch pasteurisierte Milch
- Hartkäse
- Joghurt (aus Industrieproduktion)
- Schokolade
- Kekse
- Marmelade
- rohe Karotten
- rohe Äpfel
- rohe Tomaten
Welche Nahrungsmittel sind besonders risikobehaftet?
- Wurstaufschnitt, Salami, Wurst-und Fleischpasteten, besonders wenn die geöffneten Packungen länger im Kühlschrank aufbewahrt wurden.
- Speisen, die nach dem Kochen lange (> 24 Stunden) aufbewahrt wurden (kalte Platte)
- rohes Fleisch (Tartar), speziell Hühnerfleisch
- Sandwich
- Räucherfisch
- grüner Salat
- angebrochene Proben von Mayonnaisen und Salatdressing
- rohe Milch und deren Produkte
- Speiseeis
- Weichkäse wie Romadur, Roquefort, Camembert, Brie, etc. (vor allem die Rinde davon)
- Frischkäse (Ricotta, Feta)
- Muscheln und andere Meeresfrüchte
- Sushi
Ein besonders hohes Risiko besteht bei den genannten Milchprodukten, wenn diese aus Rohmilch hergestellt werden.
Normalerweise besteht bei Wurstwaren aus frisch geöffneter Verpackung kein Listerioserisiko. Dass das auch anders sein kann hat der Lebensmittelskandal bei Maple Leaf Foods in Kanada ( 8/2008 ) bewiesen.
In Deutschland gab es 2010 Todesfälle durch mit Listerien-verseuchten Käse (Harzer Käse und Bauernkäse mit Edelschimmel).einer großen Diskounterkette.
Insgesamt ist das Risiko einer Infektion in der Schwangerschaft aber zum Glück eher gering. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 80 Fälle bekannt, bei einer wahrscheinlich rel. hohen Dunkelziffer rechnet man mit etwa 200 Fällen pro Jahr.

Nachtrag

Danke für die ausführliche Antwort!
Wie sollte ich in meinem Fall bzgl. der Listeriose weiter vorgehen?
Ich habe schon öfters gelesen dass es prophylaktisch nicht sinnvoll ist Antibiotikum zu geben, aber Listeriose ist doch so gefährlich und wird oft zu spät erkannt? Soll ich meinem Frauenarzt/Hausarzt davon berichten damit man da ein Auge darauf behält?
Wie verhalte ich mich jetzt damit?
Danke und viele Grüße
Moni

Nachtrag

In der Regel wird empfohlen, dem FA davon zu berichten und sich bei grippalen Beschwerden oder Fieber sofort untersuchen zu lassen.
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