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Frage an Dr. Nuding

Sehr geehrter Dr. Nuding,
ich habe eine Frage für eine Freundin aus England: 36 Jahre alt, 7. Monat, 2. SS. In der ersten SS wurde eine Leberkrankheit festgestellt (ich hoffe, sie können mit diesem allgemeinen Terminus etwas anfangen). Die Geburt wurde mit 37 Wochen eingeleitet, MM öffnete sich bis 9,5 cm, dann musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Meine Freundin hat natürlich nun Angst, dass dasselbe wieder passiert. Sie würde gerne wissen, ob man in ihrem Fall für diese Geburt einen geplanten Kaiserschnitt in Deutschland machen würde oder ob sie nochmal eine natürliche Geburt versuchen soll. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie noch ein weiteres Kind möchte und sie hat Schilddrüsenprobleme (ich weiß leider nicht, ob Über- oder Unterfunktion), die mit Medikamenten behandelt werden.
Ich bedanke mich im Voraus für ihre immer professionelle Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen
Christina Lerchner
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Frage an Dr. Nuding

Hallo, einmal müsste bekannt sein, welche Lebererkrankung vorgelgen hat, die Möglichkeiten reichen von relativ harmlos (Stau der Gallensäure) bis hochriskant ( HELLP).
Nach einem Kaiserschnitt wird empfohlen, den Entbindungsmodus von bestimmten Faktoren abhängig zu machen.
Gegen einen vaginalen Entbindungsversuch sprechen: Notwendigkeit einer Geburtseinleitung, Kaiserschnitt in den letzten 12 Monaten, deutliches Übergewicht der Mutter, Schätzgewicht des Kindes von mehr als 4000g, vorausgegangener Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand oder Missverhältnis. Günstige Faktoren sind: bereits erfogreiche vaginale Entbindung in der Vorgeschichte und spontaner Wehenbeginn.
Allerdings wurden in einer großen Studie Geburten nach einem Kaiserschnitt untersucht und die Komplikationsrate für das Kind bei einem geplanten Kaiserschnitt (15810 Frauen) und bei einer geplanten vaginalen Entbindung (17898 Frauen, die Entbindung konnte aber eventuell dann in einem Kaiserschnitt ende) miteinander verglichen.
In der Gruppe mit dem geplanten Kaiserschnitt hatte ein Kind einen Gehirnschädigung aufgrund eines Sauerstoffmangel, in der anderen Gruppe 12 Kinder (7 durch einen Narbenriss), wovon 2 Kinder starben. Das Risiko lag zwar nur bei 0,046 Prozent sollte aber bei einer Beratung bedacht werden.
Das Risiko scheint besonders bei einer Übertragung zu bestehen.
Fazit: eine vaginale Entbindung ist prinzipiell möglich, wir bieten aber immer einen erneuten Kaiserschnitt an und informieren über die Vor- und Nachteile.
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