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Fehlgeburten

Hallo!

Ich habe 3 verschiedene Fragen:

1. Ich habe starke Schlafstörungen. Ich hatte am Anfang meiner 3 Schwangerschaften ein Antidepressivum genommen (Wirkstoff: Mirtazapin) um normal schlafen zu können. Das Medikament habe ich jedes Mal spätestens in der 5. Woche abgesetzt. Ich hatte trotzdem bei den 3 Malen eine FG um die 7. resp. 9.Woche. Mein Arzt hat sämtliche Untersuchungen durchgeführt, aber keine Ursachen für die FGen gefunden. Kann das Medikament Schuld sein? Wenn nicht, können der Stress und der Mangel an Schlaf durch das Absetzen des Medikaments eine Ursache sein? Gibt es überhaupt ein Medikament, das ich nehmen kann, damit ich beim nächsten Mal besser schlafen kann und weniger besorgt und gestresst bin?

2. Normalerweise habe ich um meinen Eisprung sensible Brüste. Bei diesem Zyklus war das nicht der Fall. Kann es sein, dass ich gar keinen Eisprung hatte, obwohl der Ovulationstest einen LH-Anstieg anzeigte? (Meine letzte FG war am 2. September.)

Ich habe gehört, dass Babys unter 1 Jahr keinen Honig und keinen Ahornsirup essen dürfen. Zählt das auch für schwangere Frauen?

LG, Carioca

Bisherige Antworten

Fehlgeburten

Hallo
1. Es wurden bisher etwa 100 Anwendungen von Mitrazepin in der Schwangerschaft beobachtet, dabei wurde kein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten oder Fehlbildungen gefunden.
Im Rattenversuch wurde bei einer hohen Dosierung eine erhöhte Fehlgeburtsrate beobachtet. Trotzdem gilt der Wirkstoff als eher sicher und wird z.T. sogar bei Schwangerschaftsübelkeit verordnet.
Ein Zusammenhang mit 2 Fehlgeburten ist eher unwahrscheinlich.
In der Schwangerschaft können Antidepressiva verordnet werden.
Trizyklische Antidepressiva gelten als die Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. In den 1970er Jahren bestand mal der Verdacht, dass Fehlbildungen verursacht werden könnten, dieser Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. 80 Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft trizyklische Antidepressiva angewendet hatten wurden weiter beobachtet. Im Vorschulalter gab es keine Auffälligkeiten bezüglich Intelligenz, Verhalten oder Sprachentwicklung.
Nach einer Langzeittherapie wurden allerdings Entzugssymptome beobachtet. Auch ein höheres Geburtsgewicht des Kindes scheint als Nebenwirkung vorzukommen.
Um die Dosierung in der Schwangerschaft möglichst gering zu halten wird empfohlen, die Serumkonzentration im Blut zu kontrollieren.
Die meisten Erfahrungen gibt es mit den Wirkstoffen Amitryptilen, Clomipramin, Desipramin, Imipramin und Nortryptilen.
Möglich ist auch die Anwendung von sog. Serotonin-Reuptake-Hemmern.
Es sind bisher mehrere Tausend Anwendungen unter dieser Medikamentengruppe beobachtet worden. Eine eindeutige Häufung von Fehlbildungen wurde nicht beobachtet. Allerdings wird ein etwas erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen (besonders für Paroxetin) diskutiert.
Weiterhin wurde ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf (sog. persisitierende pulmonale Hypertonie) beobachtet, das Risiko scheint aber nur bei 1% zu liegen.
Weiterhin wurden nach der Geburt gehäuft Verhaltensauffälligkeiten wie Zittern, Übererregbarkeit, Atemprobleme oder ein auffälliges Schlafverhalten beobachtet.
In der Schwangerschaft sollten möglichst die Wirkstoffe Sertralin oder Citalopram angewendet werden.
Es wird aber diskutiert, dass eine bereits laufende Therapie mit anderen Wirkstoffen beibehalten werden kann, weil das Risiko einer Verschlechterung der Depression größer ist als das Risiko einer Schädigung des Kindes.
Wenn ein anderer Wirkstoff als Sertralin oder Citalopram aus dieser Gruppe angewendet werden muss besteht mit großer Wahrscheinlichkeit kein wesentliches Risiko. Sicherheitshalber sollte aber dann etwa in der 19. SSW ein Feinultraschall durchgeführt werden.
2. Das ist in seltenen Fällen möglich.
3. Schwangere dürfen normalerweise Honig und Ahornsirup essen.

Fehlgeburten

Vielen Dank für Ihre ausführlichen Antworten.

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