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Emotionen in der SS

Liebes Ärzteteam,
Durch künstliche Befruchtung bin ich nach 5 ICSIS, die mit viel Nervenkraft, Tränen, Anspannung und körperlichen Beschwerden verbunden waren, endlich ss geworden. Ich bin jetzt bei 8+5. Am Mittwoch, bei 8+2 war ich nochmal bei meinem Hausgyn, der glücklicherweise feststellte, dass alles soweit in bester Ordnung ist. Herzchen hat kräftig geschlagen und die Größe von 18 mm entspricht auch der Norm.
Obwohl ich ja nun wirklich nach diesem ganzen Stress der glücklichste Mensch auf Erden sein sollte, kann ich momentan meine SS gar nicht so richtig genießen. Mir ist klar, dass ich noch ein paar Wochen mit vorsichtiger Freude meine SS genießen sollte, da ja nun in den ersten 3 Monaten viel passieren kann. Habe natürlich auch Angst vor einer FG. Aber mehr aus Gründen meiner emotionalen Verfassung. Ich bin zur Zeit sehr oft absolut traurig, würde es schon fast mit einer Depression vergleichen. Ich bin immer müde, sehr antriebslos und traue mich kaum, aus dem Haus zu gehen. Ich könnte ständig losheulen, ganz grundlos. Sobald mich körperliche Symptome plagen, wie Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen o. ä. (was ja ganz normal aufgrund der körperlichen Umstellung ist), verfalle ich in Panik und denke, gleich ist alles vorbei. Danach habe ich Angst, meinem kleinen Wurm im Bauch damit geschadet zu haben....Ich lebe in einer glücklichen Ehe, mein Mann unterstützt mich und hat Verständnis, ich erlebe auch durchaus noch Phasen der Entspannung, wo es mir recht gut geht. Schlafen kann ich auch weitestgehend gut. Mir fällt es zur Zeit unwahrscheinlich schwer, alleine zu sein, weil mich dann immer Ängste überkommen.
Meine größte Sorge besteht darin, dass sich der Embryo in meinem Bauch durch meine emotionale Unausgeglichenheit nicht richtig weiterentwickelt und meine Ängste spürt....
IST DAS SO? WAS KANN ICH TUN? BIN SO RATLOS.....
P.S.: Nehme noch bis zur 12. Woche Utrogest vaginal....Können es evtl auch zusätzliche Nebenwirkungen des Utrogest sein?
Vielen Dank im voraus für Ihre Hilfe.
MFG Sonne34
Bisherige Antworten

Emotionen in der SS

Hallo, solche Beschwerden kommen in der Schwangerschaft häufiger vor. Allerdings ist nach ihrer Schilderung nicht zu unterscheiden, ob es sich noch um "normale" Schwangerschaftsbeschwerden handelt oder ob es sich schon um eine beginnende Depression handelt.
Qualimedic bietet auch eine psychische Beratung an - allerdings gegen eine geringe Gebühr: http://www.meinpsychiater.de/sprechstunden.html
Ich denke, dass es sinnvoll wäre, hier nachzufragen.

Emotionen in der SS

Lieber Doc....
herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort..........
Mir ist es trotzdem wichtig zu wissen, ob sich Stress dieser Art negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken kann bzw. eine FG dadurch entstehen kann..?
MFG Sonne34

Emotionen in der SS

Hallo
Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen "pränatale Psychologie " oder "fetal programming" behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Auch bei Kindern, deren Mütter die Flugzeugattentate am 11.9.2001 miterlebten hatten wurden gehäuft Verhaltensauffälligkeiten beobachtet.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. In ihrem Fall halte ich eine Auswirkung für eher unwahrscheinlich.

Emotionen in der SS

Vielen herzlichen Dank für Ihre umfassende Antwort.........
Jetzt bin ich etwas beruhigter...........Ich glaube auch nicht, dass bei mir eine schwere Depression o.ä. vorliegt, dazu habe ich einfach noch zu viel Spaß am Leben....
Wahrscheinlich sind es zum größten Teil die Ängste, den Krümel wieder zu verlieren, nachdem ich dafür so lange "gearbeitet" habe....Und die ganzen Hormone tun ihr Übriges dazu......
Ich muss lernen, die Beschwerden zu akzeptieren und alles ein wenig positiver zu sehen......aber an manchen Tagen fällt es nunmal besonders schwer.........
Wünsche Ihnen tolle Ostertage (bei leider bescheidenem Wetter)
LG Sonne34
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