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Depression in der Schwangerschaft

Guten Abend,
ich bin in der 18./19. Schwangerschaftswoche und habe bis vor kurzem Antidepressiva (Sertralin) genommen - habe es seit Beginn der Schwangerschaft ausgeschlichen und seit zwei Wochen bin ich nun "ohne" und komme furchtbar schlecht zurecht.
Ich bin antriebslos, weine furchtbar viel, habe starke Konzentrationsprobleme und massive Alpträume.
Ich bin gleichzeitig sehr anhänglich, was mein erstes Kind angeht - mein Sohn ist 6 jahre alt und sehr sensibel und aufmerksam, was meine Stimmungslage angeht, das ist mir fast schon zu viel...immerhin ist es nicht seine Aufgabe, sich um seine Mama zu kümmern... :SORRY:
Ich habe mich gefragt, ob wir einen solchen Fall eine Mutter-Kind-Kur eine mögliche Maßnahme wäre. Ich will nicht ohne meinen Großen weg, er kommt im Sommer in die Schule und bekommt ein Geschwisterchen, wie könnte ich mich ihm dann auch noch entziehen? Das will ich nicht, allein der Gedanke daran lässt mich schon wieder heulen.
Andererseits muss ich etwas tun, ich weiß, dass mein Zustand auf Dauer nicht nur mich, sondern auch meine Familie heftig belastet.
Ich bin müde und so, so kraftlos. Und bin für jeden Tipp oder Hinweis dankbar.
Piewielotta
Bisherige Antworten

Depression in der Schwangerschaft

Hallo, haben sie mit ihrem behandelnden Arzt besprochen, ob es sinnvoll ist, doch wieder Antidepressiva zu nehmen? Das ist auch in der Schwangerschaft möglich.
Sertralin gehört zu den sog. Serotonin-Reuptake-Hemmern.
Es sind bisher mehrere Tausend Anwendungen unter dieser Medikamentengruppe beobachtet worden. Eine eindeutige Häufung von Fehlbildungen wurde nicht beobachtet. Allerdings wird ein etwas erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen (besonders für Paroxetin) diskutiert.
Weiterhin wurde ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf (sog. persisitierende pulmonale Hypertonie) beobachtet, das Risiko scheint aber nur bei 1% zu liegen.
Weiterhin wurden nach der Geburt gehäuft Verhaltensauffälligkeiten wie Zittern, Übererregbarkeit, Atemprobleme oder ein auffälliges Schlafverhalten beobachtet.
In der Schwangerschaft sollten möglichst die Wirkstoffe Sertralin oder Citalopram angewendet werden.
Es wird aber diskutiert, dass eine bereits laufende Therapie mit anderen Wirkstoffen beibehalten werden kann, weil das Risiko einer Verschlechterung der Depression größer ist als das Risiko einer Schädigung des Kindes.
Wenn ein anderer Wirkstoff als Sertralin oder Citalopram aus dieser Gruppe angewendet werden muss besteht mit großer Wahrscheinlichkeit kein wesentliches Risiko. Sicherheitshalber sollte aber dann etwa in der 19. SSW ein Feinultraschall durchgeführt werden.
Antidepressiva der Wahl wären in der Schwangerschaft trizyklische Antidepressiva.
Ob eine Mutter Kind Kur helfen würde läßt sich auf die Distanz nicht sagen. Die ungewohnte Umgebung kann manchmal auch ungünstigen Stress bedeuten. Auch das sollten sie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.
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