Zum Nutzen der Damm-Massage, (meist ab der 34. bis 35.SSW täglich für 5-10 min empfohlen)
durchgeführt wird, gibt es keine einhellige Meinung. Die Dammmassage soll helfen, den Introitus zu erweitern und vor allem die Elastizität des Damms zu
erhöhen.
Vier Studien liegen zu diesem Thema vor, die alle einen geringen, aber vermutlich signifikanten Einfluss der Damm-Massage auf Episiotomien und Dammrisse bestätigen. Vor allem Erstgebärende entbinden nach entsprechender Vorbereitung häufiger mit intaktem Damm als nicht vorbehandelte Gebärende.
Eine Studie wies nach, dass Frauen über 30 Jahre stärker profitieren.
Die umfangreichste Studie zeigte bei Frauen mit konsequenter Damm-Massage, eine Senkung der Dammriss und Episiotomierate um 9%.
Interessanterweise gaben 80% der Frauen (also auch viele, die keinen Vorteil hatten) an, dass sie die Damm-Massage in einer weiteren Schwangerschaft erneut durchführen würden, und sogar 90% würden die Damm- Massage anderen Schwangeren empfehlen.
Die Arbeitsgruppe um Labrecque veröffentlichte kurz danach eine weitere Studie, die nachwies, dass Dammmassage und intakter Damm leider nicht auch weniger Beschwerden im Wochenbett bedeuten. Während Erstgebärende tendenziell geringere Schmerzen im Dammbereich
beklagten, waren Schmerzen beim GV, sexuelle Befriedigung und/oder Inkontinenzsymptome in der behandelten und der unbehandelten Gruppe identisch.
Bei den Mehrgebärenden zeigte sich sogar eine Abnahme der sexuellen Zufriedenheit und eine höhere Rate an Harninkontinenzen.
Unter dem Strich lässt sich derzeit nicht genau sagen, ob eine Dammmassage empfehlenswert ist oder nicht.
Theoretisch besteht auch das Risiko, dass Keime in den Scheidenbereich hineinmassiert werden, wodurch es zu Scheideninfektionen kommen kann.