Suchen Menü

Blutungen und Plazenta Previa evtl. Kaiserschnitt??

Hallo liebes Team,
ich bin jetzt in der 30. Schwangerschaftswoche und habe seit der 17. Woche insgesamt 3 mal Blutungen gehabt (Abstände ca. alle 4 Wochen/ nicht stärker wie Periode und ohne Schmerzen). Diese haben alle wieder aufgehört. Seit meiner letzen Blutung habe ich allerdings leichten beigen Ausfluss. Ich habe meinen Frauenarzt (dem ich eigentlich seeeeehr vertraue) auf eine Plazenta previa angesprochen. Er meinte, dass es sich um Randsinusblutungen handelt, da meine Plazenta ca. 1/2 cm über/ am Muttermund liegt, was zu diesen Blutungen führt und ich mir nicht soviel Gedanken machen soll. Wie es halt so ist, googelt man im Internet und findet bei Plazenta previa Hinweise, dass eine natürliche Geburt u.U. nicht möglich sei. Auch darauf habe ich meinen Frauenarzt angesprochen. Seine Aussage ist, wenn, dann handelt es sich bei mir maximal um eine marginalis und, dass sobald Wehen kommen, die Plazenta noch ein Stückchen nach oben gezogen wird und das Kind Druck ausübt, so dass keine Blutungen mehr entstehen können. :-X Natürliche Geburt ohne weiteres also möglich. Ich bin hin- und hergerissen. Kaiserschnitt oder natürliche Geburt? Wie ist Ihre Meinung.
Vielen Dank.
Bisherige Antworten

Blutungen und Plazenta Previa evtl. Kaiserschnitt??

Hallo, prinzipiell ist das genannte Vorgehen ihres FA durchaus möglich.
Früher wurde immer so verfahren.
Es besteht aber durchaus das Risiko, dass es unter den ersten Wehen zu kräftigeren Blutungen kommt. Deswegen wäre durchaus ein Kaiserschnitt eine Alternative.
Prinzipiell gilt:
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- geringere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jedem Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
Wenn sich die Lage des Mutterkuchens bei ihnen nicht wesentlich ändert wäre ein Kaiserschnitt durchaus zu diskutieren.
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen