Hallo Micky,

also zuerst einmal ganz herzlichen Glückwunsch!

Im Grunde genommen hat die Geburt mit der Eröffnung des Muttermundes auf 4 cm schon längst angefangen. Im Falle eines zunächst hohen Blasensprungs kann das eintretende kindliche Köpfchen den Muttermund erst mal wieder abdichten. Es kommt dann vor allem bei Mehrgebärenden manchmal zu einem so kräftigen Druck auf die Geburtswege, dass der Muttermund "aufgeht wie Butter". So schön es ist, wenn es schnell geht, so wird man doch von dem Geschehen überrannt und kann im Nachhinein froh sein, den Kreissaal überhaupt noch erreicht zu haben ...

siehe:

Sturzgeburt-wenn-es-das-baby-besonders-eilig-hat

viele Grüße!

Dankeschön :-).

Also wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es gar keinen "halben" und "kompletten" Blasensprung bzw. keinen Unterschied zwischen Blasenriss und Blasensprung, sondern die Menge, die fließt, hängt mit der Lage des Köpfchens zusammen?

Und dann kam dann plötzlich schwallartig fruchtwasser, weil in dem Moment der MM komplett aufging? War deswegen auch Blut dabei? Also kann man da irgendwelche Rückschlüsse ziehen?

Hätte man daran festmachen können, dass die Kleine gleich da ist oder hat das alles nichts zu sagen?

Weil es so schnell ging, habe ja auch die Antibiotika-Spritze wegen Streptokokken nicht mehr gewirkt (ich schätze, die bekam ich ca. 50min. vor der Geburt). Ist dennoch etwas beim Kind angekommen und vielleicht eine Darmaufbaukur notwendig/sinnvoll? Und bei mir?!?

Viele Grüße :-)

Hallo Micky,

es kann schon sein, dass sich zunächst nur ein kleines "Leck" gebildet hat und die Blase später komplett gesprungen ist. Besonders bei einer raschen Muttermundseröffnung kommt es häufig zu leichten bis mäßigen Blutungen, aufgrund der Blutung hätte man also einen raschen Verlauf vermuten können. Damit, dass es so schnell geht, hat aber vermutlich trotzdem niemand gerechnet.
Die Antibiose hat das Kind innerhalb von 50 Minuten erreicht, zudem ist das Infektionsrisiko bei so raschem Verlauf recht gering. Maßnahmen zur Stärkung der Darmflora sind nach einer solchen Einmalgabe nicht erforderlich.
Auch nach einer so rascher Geburt ist Rückbildungsgymnastik besonders wichtig.

Rueckbildungs-gymnastik-programm

Leben-mit-neugeborenem/gymnastik-zur-rueckbildung

Alles Gute!

Wirklich? Nach 50min. könnte das Antibiotika also doch schon etwas gewirkt haben? Fände ich ganz gut - denn ich hasse Antibiotika (gerade auch wegen der Zerstörung der guten Bakterien) und es wäre echt gut zu wissen, wenn es nicht ganz umsonst war (wenn auch nur als Vorbeugung)...

Wie lang dauert es denn, bis die Streptokokken zum Kind vordringen?

Das "Problem" ist ja, dass ich den leichten Blasensprung "schon" 5,5h vor der Geburt hatte... Komischerweise wurde aber erstmal ein CTG gemacht, bevor überhaupt getestet wurde, ob es Fruchtwasser ist, sodass sich die Antibiotikagabe ewig hingezogen hat...

Vielen Dank für Ihre Mühe und sorry für die vielen Fragen (habe leider keine Nachsorgehebamme - war keine mehr "frei" - und fühle mich mit meinen Fragen etwas allein :-(

Hallo Micky,

ja, das kann ich verstehen. Eine so plötzliche Geburt muss erst einmal verdaut werden und dann gibt es Fragen und neue Probleme.
Gibt es bei Ihnen kein Hebammennetzwerk, das eine Hebamme vermitteln kann? Vielleicht haben Sie mit einer Suche im Netz Erfolg:

http://www.hebammensuche.de/

Der vorzeitige Blasensprung ist natürlich in Bezug auf die Übertragung der Streptokokken schon ein Problem, wobei hier wieder der hohe Blasensprung weniger bedenklich ist. Ein Antibiotikum, das über die Vene direkt ins Blut verabreicht wird, flutet aber auch beim Kind rasch an, so dass von einer Wirksamkeit auszugehen ist.

Alles Gute!

Hier gibt es ein "Hebammenteam", welches aus vielen Hebammen besteht, aber diese waren ab der 14. SSW schon alle "vergeben" :-(. Eine Hebamme, die noch frei ist, fängt im Mai an, aber das ist ja leider etwas spät...

Vielen Dank für Ihre Antworten und Mühe :-).

Hallo Micky,

das ist ja wirklich ein Jammer. Sie könnten noch am Krankenhaus nachfragen, ob nicht die dort (oftmals in Teilzeit) angestellten Hebammen auch im Nebenerwerb Nachsorgen machen. Ansonsten können Sie sich natürlich mit allen Fragen und Sorgen, die das Kind betreffen, an den Kinderarzt wenden. Und soweit wir helfen können natürlich hier.

viele Grüße!