Sehr geehrte Dr. Grüne,
sie haben mir schon einmal sehr geholfen, bei der Frage ob, ein toter Fötus im Bauch gefährlich ist. Mittlerweile am 9. Juni wurde unser kleiner Sohn mit 190 g entbunden. Der IUFT passierte in der 22 SSW. (Weil es sie vielleicht interessiert der Behandlungsweg war dann MisoOne --> Mifegine mit MisoOne kombiniert und nach vier Tagen --> NaloxanTropf) Das Team hat sich übrigens toll um uns gekümmert. Wir konnten uns ausgiebig verabschieden. Es kam sogar ein Sternenkindfotograf und eine Klosterschwester als Seelsorgerin. Es war keine Ausschabung notwendig.
Ich Versuche im Moment noch zu Verstehen was zum Tod unseres Kindes geführt hat. Ich war nun am Montag letzte Woche bei meinem Frauenarzt zum Nachsorgetermin. Das war leider schwierig, hochemotional, ich musste da alleine hin und ich hätte noch mehr Zeit gebraucht, um zu Verstehen was er mir sagt. Ich habe nicht alles richtig mitbekommen. Einen Folgetermin, vielleicht mit Begleitung, bekomme ich aber wohl leider nicht.
Den wichtigsten Befund, von der Obduktion der Plazenta, hatte er noch nicht. Diesen hat das Krankenhaus nicht an ihn geschickt. Er hat es dann telefonisch abgefragt. Und mir irgendwas in Richtung Entzündung erzählt. Er würde mir in einer Folgeschwangerschaft Antiobiotika geben. Gibts so was? Könnten Sie mir vielleicht bitte erklären, was denn in diesem Befund steht? Ich versuche ihn mit dem Post anzufügen und hoffe, dass man ihn lesen kann. Das wäre sehr nett von ihnen. War es denn nun wirklich die Plazenta?
Eigentlich hatte er mich nach dem Organultraschall in der 21 SSW ins Pränatalzentrum überwiesen weil der Fötus eben zu klein war und ein hyperechogener Darm im Ultraschall war.
Den Termin im Pränatalzentrum hatte ich sieben Tage später dort wurde die IUFT festgestellt.
In dem Befund vom Pränatalzentrum steht zu Plazenta: Hinterwand, Grading Grad 1, Plazentastruktur unauffällig. Beim humangenetischen Gutachten zur zytogenetischen Diagnostik --> Diagnose: numerisch unauffälliger Chromosomensatz
Ich muss auch zugeben, dass ich bis zu dem Tag vom Organultraschall noch fast täglich eine Zigarette geraucht habe. In den anderen Schwangerschaften konnte ich das schon im ersten Trimester abstellen. Das war bestimmt nicht gut für die Plazenta.
Hätte ich das Kind denn noch mit Bettruhe bis zur Lebensfähigkeit hinüberretten können? Und eine Bronchitis hatte ich in den letzten zwei Wochen beim IUFT auch noch. Und ich hatte schon vor dem Organultraschall ein ungutes Gefühl, obwohl es mir sehr gut ging, aber ich hab das Kind selten gemerkt - aber ich dachte das ist, weil es dem engen Beckenraum entwächst - und fand der Bauch müsste schon größer sein. Hätte es etwas geändert, wenn ich schon eher zum Arzt gegangen wäre?
Wenn ich doch schon NIPT außer den normalen Ultraschall durchführen lassen hätte der FA dann doch eher auf die Plazenta getippt? Und hätte er dann irgendwas unternehmen können was zum Überleben geführt hätte.
Übrigens die Trauerberaterin, die mir der FA empfohlen hat kann im Moment nicht, sie kümmert sich im Urlaub gerade um ihre Covidkranken Eltern, der Vater wird intubiert. Und meine Hebamme war bisher nur einmal da, weil die jetzt auch schon länger eine schwere Grippe hat. Auch deswegen wende ich mich an sie. Vielen Dank schon einmal im Vorraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen Martina