Hallo Herr Dr. Nuding,
ich bin jetzt SSW 32+0 und war heute morgen bei meiner FÄ zur Vorsorge. Ich erzählte ihr, dass ich immer noch leichtes Brennen und Jucken in der Scheide habe. Sie guckte den Abstrich unterm Mikroskop nach und meinte, es seien keine Pilze da und nur vereinzelte Bakterien, aber ein paar davon seien immer da. Sie erzählte dann, dass sie letzte Woche auf einem Ärztekongress war, wo es u.a. darum ging, bakterielle Infektionen nicht immer direkt mit Antibiotika zu behandeln, sondern mit hochdosierter Milchsäure (in diesem Fall das Milchsäuregel von Kadefungin) und dass mir das jetzt erstmal verschreiben würde. Oft würden die Beschwerden durch die gereizte Schleimhaut/Flora entstehen und da soll Milchsäure Abhilfe schaffen. Sollten meine Beschwerden nicht besser werden, soll ich nächste Woche wiederkommen. Ich habe sie dann gefragt, ob denn nicht die Gefahr von vorzeitigen Wehen o.ä. bestehen würde und sie meinte, es wurde auf dem Kongress gesagt, das sei nicht immer so riskant wie man oft hören würde. Man würde ja z.B. auch B-Streptokokken nicht während der SS behandeln, sondern erst während der Geburt, auch wenn man wüsste, dass sie vorzeitige Wehen auslösen können.
Ich scheine ja im Moment keine akute Infektion zu haben, aber ich bin jetzt trotzdem etwas verunsichert. Eigentlich halte ich meine FÄ für sehr kompetent, aber das, was sie erzählt, widerspricht so total dem, was ich sonst gehört oder gelesen habe.
Wie stehen Sie dazu? Reicht im Zweifelsfall eine Behandlung mit Milchsäure bei einer bakteriellen Infektion?
Danke und viele Grüße,
Sandra