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Antikörper-Suchtest

Hallo!
Bei mir wurde in der 25. SSW beim Antikörper-Suchtest folgendes festgestellt: "irreguläre Antikörper positiv
Anti-K Titer 2 (IAT)".
Meine Blutgruppe ist Rh negativ, mein Mann ist positiv. Mein Sohn ist auch negativ. Nach ihm hatte ich noch eine Fehlgeburt in der 6. SSW, nach der ich auch diese Anti-D-Spritze bekommen habe.
Jetzt bin ich in der 28. SSW, nächste Woche bekomme ich wieder Blut abgenommen zur Kontrolle und die Anti-D-Proph..
Was kann das für Folgen für mein Kind haben? Ich habe einiges Schlimmes darüber gelesen und bin jetzt sehr beunruhigt.
Danke!
Bisherige Antworten

Re: Antikörper-Suchtest

Hallo Carmen
Blutzellen haben auf ihren Membranen Strukturen ("Antigene"), gegen die der Organismus prinzipiell Antikörper machen kann, wenn er sie nicht als "eigen" erkennt. Die wichtigsten sind die Blutgruppenmerkmale und die Rhesusfaktoren.
Bei dem Test auf irreguläre Antikörper wird mit Hilfe von Testzellen, die verschiedene definierte Antigene tragen, zunächst geprüft, ob solche Antikörper im Blut der Schwangeren vorhanden sind und welche Spezifität diese haben (z.B. Anti-D, Anti-Kell, Anti-C etc.); danach wird geprüft, in welcher Verdünnung (Titer) diese Antikörper noch nachweisbar sind. Manche Labors machen den Suchtest an einem Tag, die Differenzierung (d.h. Feststellung der Spezifität) an einem anderen Tag und ggf. die Bestimmung der Verdünnung, bis zu der der Antikörper noch nachweisbar ist, wiederum einen Tag später. Eine Wartezeit gibt es eigentlich nicht.
Ist die werdende Mutter z.B. Rhesus-negativ, besitzt daher das Merkmal "D" nicht auf ihren Zellen, hat aber im Blut Antikörper der Klasse IgG (Immunglobulin G) und der Spezifität Anti-D (die durch den Mutterkuchen in den Kreislauf des sich entwickelnden Kindes gelangen können, da sie "placentagängig" sind), so können diese die roten Blutkörperchen des Kindes schädigen, wenn dieses Rhesus-positiv ist, also das D-Merkmal vom Vater ererbt hat.
Sind einmal "irreguläre" Antikörper im Blut der Mutter festfestellt worden, erfolgt in Abhängigkeit von der Bedeutung des Befundes für das werdende Leben eine Titer-Kontrolle, um ggf. rechtzeitig eingreifen zu können (bis hin zum Blutaustausch beim Kind im Mutterleib).
Bei Ihnen werden nun wiederholte Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden - bei Hinweisen auf eine vergrößerte Milz kann eine beginnende Hämolyse bei dem Ungeborenen zeigen. Ist dies der Fall, so ist die Gefahr, dass der Fetus schwer geschädigt ist, groß. Über die sogenannte Doppler-Sonografie kann die Geschwindigkeit des Blutflusses in einer Gehirnarterie gemessen werden. Ist der Blutfluss erhöht, so kann dies ebenfalls ein Zeichen für eine Anämie sein.
Ist das Kind geboren, so wird noch aus der Nabelvene Blut entnommen und dieses Blut auf die Blutgruppe, den Rhesusfaktor, das Bilirubin, das Hämoglobin und auf Antikörper untersucht.
Wie kann bei einer Rhesusunverträglichkeit therapiert werden?
Die erste Möglichkeit ist die frühzeitige Entbindung, damit die Schädigung nicht weiter fortfahren kann - da Sie bereits über die kritsche Grenze von 25 SSW hinweg sind, ist dies schon mal beruhigend.
Als zweite Form der Therapie wird die Bluttransfusion in der Gebärmutter durchgeführt. Diese Transfusion in der Gebärmutter ist nicht risikolos. Sie muss jedoch dem Risiko der Erkrankung bzw. der Totgeburt gegenüber gestellt werden.
Alles Gute

Re: Antikörper-Suchtest

Hallo!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, auch wenn sie ziemlich niederschmetternd ist.
Mein FA hat sich zu dem Thema nicht weiter ausgelassen und auch keine zusätzlichen Kontrollen bzw. Maßnahmen veranlasst. Ich habe auch schon mit meiner Hebamme gesprochen, die hat zu ungefähr gemeint, "Anti-K" wäre für das Kind nicht weiter gefährlich.
Wenn ich das jetzt so alles nachlese, wundert mich das alles schon sehr.
Bis beim Kind eine vergrößerte Milz im Ultraschall festgestellt wird, ist es doch dann wohl schon zu spät, um noch Maßnahmen zu ergreifen, oder!?
Gruß!
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