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Äußere Wendung bei BEL

Hallo Frau Grüne,

ich bin seit heute in der 38 SSW (37+0).

ET ist der 01.08.

Mein Kind liegt immer noch in BEL.

Gestern war ich deshalb noch einmal im KH, um die Geburt zu besprechen.

Es ging darum, dass es ein geplanter KS sein sollte und ich noch mal den Termin dafür abklären sollte, da die FÄ meinte, dass mein Kind sehr groß und schwer ist.

In der Klinik haben sie dann aber noch einmal, wie beim ersten Termin, die äußere Wendung angesprochen, oder aber eine Spontangeburt aus BEL.

Beides ist dort möglich.

Die äußere Wendung wird nur von bestimmten Oberärzten (Uniklinikum Großhadern München) durchgeführt und auch die Geburt in BEL nur von entsprechend erfahrenen Ärzten.

Erst einmal finde ich es ja sehr positiv, dass dort nicht grundsätzlich ein KS durchgeführt wird, sondern, m. E. alles versucht wird, dass man eine "normale" Geburt hat.

Mir wurde gesagt, dass, wenn ich es versuchen will, ich am kommenden Freitag, den 13.7. zum Termin kommen müsste. Länger würden sie nicht mehr warten wollen, weil es dann immer schwieriger und unwahrscheinlicher wird, dass sich das Kind noch drehen lässt.

US ergab dann plötzlich, dass mein Kind keinesfalls zu groß, oder zu schwer wäre. =-O

Das find ich persönlich etwas komisch, denn bisher hatten immer alle gesagt, dass mein Kind sehr lange Beine und einen großen Kopf hat und daher der KS in BEL die beste Option ist und man sehen muss, ob die Spontangeburt klappt, oder nicht doch während der Wehen ein KS gemacht werden muss (Missverhältnis zwischen Becken und kindlichem Kopf), für den Fall, dass es sich noch drehen sollte, oder drehen lassen sollte.

Gestern war davon keine Rede. =-O

Statt dessen wurde mir eher gesagt, das zwar der Kopf des Kindes größer, als die Norm ist, es aber erst auf 3100 g geschätzt wird und bestimmt keine 4,5 kg bis zum ET entwickeln würde. Komisch das ganze. Kann man sich wirklich so verschätzen??? Bzw. ist die Messungenauigkeit so hoch? Denn gestern war der Oberschenkel meines Kindes plötzlich nur noch 6,7 cm und bei 34+5 war er über 7 cm lang. Was denn nun? =-O

Naja, nun aber zur äußeren Wendung.

Was ist Ihre Meinung dazu?

Kann man es versuchen?

Welche Risiken gibt es für das Kind. Also kann der Arzt beim Wendeversuch dem Kind was brechen, oder ausrenken, oder kann das Kind dadurch einen Gehirnschaden erleiden? Weil es muss ja schon mit einigem Druck gearbeitet werden, so wie ich das verstanden habe und so ganz ohne Risiko kann das ja nun nicht sein, weil man permanent per CTG überwacht wird, das OP Team für einen ggf. Notkaiserschnitt parat steht usw.

Mir wurde gesagt, ich hätte gute Voraussetzungen für die Wendung, weil ich eine Hinterwandplazenta habe, die im Alterungsprozess bei Grad 1 liegt und das Kind bestens Versorgt ist.

Auch habe ich keinen Bluthochdruck und mein Puls ist eher im unteren Bereich, sowie die Herzschläge meines Kindes sind total normal. Keine Auffälligkeiten.

Ich habe auch, außer seit ca. 3 Wochen, Wassereinlagerungen in den Beinen, keine anderen Beschwerden. D. h. kein Eiweiß im Urin, keinen Bluthochdruck usw.

Ich habe bisher 14 kg zugenommen. Davon allerdings 6 in den letzten 3 Wochen vom Wasser, wie man mir sagte.

Aber ich bin so unsicher, was ich tun soll und was richtig und was falsch ist.

Die Ärztin, die mich beraten hat, hat gesagt, sie kann mir nur die Möglichkeiten aufzählen, aber entscheiden muss ich selber.

Also zur Möglichkeit stehen:

1. Versuch der äußeren Wendung.

Lässt es sich drehen, dann Spontangeburt, die aber bei 39+0 auf Grund meines Alters eingeleitet werden würde

Lässt es sich nicht drehen, dann entweder KS auch bei 39+0 oder eben Spontangeburt aus BEL (was für mich ausgeschlossen ist)

2. Kein Versuch der äußeren Wendung

Wenn es sich nicht mehr von alleine dreht, dann KS bei 39+0, wenn es sich von alleine dreht, dann eingeleitete Spontangeburt.

Ich habe habe ehrlich keine Ahnung, für was ich mich entscheiden soll.

Irgendwie hatte ich mich schon mit dem Gedanken des KS in BEL angefreundet und dachte, wenn mein Kind wirklich 4 oder mehr KG wiegen sollte, dann wäre es am Besten keine Experimente zu machen. Oder? Was meinen Sie?

Und wie ist es, wenn man die Wendung probiert und es klappt und das Kind ist dann beim Termin der Einleitung doch so groß bzw. schwer? Habe ich dann trotzdem noch die Option des KS?

Ich bin irgendwie total verunsichert.

Es ist ein absolutes Wunschkind, auf das ich lange warten musste und das nur dich ICSI entstanden ist und ich will kein Risiko eingehen.

Mir ist aber auch klar, dass ein KS ein Risiko ist.

Aber wie wägt man hier die Risiken am Besten ab?

Ich hoffe, Sie haben einen Rat für mich.

Vielen Dank jetzt schon einmal...

Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 11.07.2018, 21:35 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Äußere Wendung bei BEL

Hallo MiaSophie,

die Messungenauigkeit in Terminnähe nimmt zu. Mit einer Abweichung von +/- 300 g muss immer gerechnet werden, mehr aber eigentlich nicht.

Die äußere Wendung unter klinischer Überwachung ist einen Versuch wert, wenn Sie das Kind gern vaginal entbinden möchten.
Bei einem Schätzgewicht von 3100 g ist das eine gute Möglichkeit. Von allein wird sich das Kind in einer ersten Schwangerschaft jetzt kaum noch drehen.
Nicht immer gelingt die äußere Wendung, dann besteht immer noch die Möglichkeit einer geplanten Sectio oder eines vaginalen Entbindungsversuches. Dabei gibt es immer das Risiko, dass ein sekundärer Kaiserschnitt erforderlich wird, weil die Geburt nicht regelrecht voranschreitet, z.B.wegen eines Missverhältnisses. Das lässt sich aber nur schwer vorhersagen.
Bei schwereren Kindern kommt es eher dazu.

Wenn ein Gewicht > 4000 g erwartet wird, besteht zudem die steigende Gefahr einer seltenen Geburtskomplikation, der Schulterdystokie. Eine vaginale Geburt aus Beckenendlage wäre bei einem so schweren Kind und der ersten Geburt nicht zu empfehlen.

Aufgrund der hohen Diskrepanz in den bisherigen Messungen sollten Sie um eine nochmalige Biometrie durch einen erfahrenen Untersucher bitten, damit Ihnen die Entscheidung erleichtert wird.

viele Grüße!

Re: Äußere Wendung bei BEL

Hallo Frau Grüne,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Das die Messungenauigkeit immer mehr zunimmt ist mir bewusst.

Was mich stutzig macht ist, dass mein Kinder in allen Untersuchungen immer sowohl im Kopfumfang, als auch bei der Femurlänge im oberen Bereich war und somit als groß und schwer eingestuft wurde.

Wäre es kein ICSI Kind, dann hätte mich meine FÄ 1-2 Wochen nach vorne datiert. Aber da das Datum der Befruchtung durch die ICSI ja ziemlich fest ist, wurde eben gesagt, dass der ET Termin bleibt und mein Kind sich einfach gut entwickelt und groß ist.

Leider dann doch so groß, dass mir meine FÄ auch von einer vaginalen Geburt abgeraten hat, auch, wenn es sich drehen würde, bzw drehen lassen würde, da sie vermutet, dass das Kind wahrscheinlich über 4 kg wird. Und Sie schrieben ja auch, dass dies zu Komplikationen führen kann.

Nun war mein Kind aber bei der letzten Untersuchung im KH plötzlich ganz normal groß, also außerd er Kopfumfang und man sagt mir, man kann die äußere Wendung probieren.

Dies sollte man aber nur machen, wenn ich Sie richtig verstehe, wenn das Kind noch nicht zu groß ist, oder bis  zum Termin zu groß (mehr als 4 kg) wird, oder?

Ansonsten wäre der KS egal, ob in BEL, oder SL die risikoärmste Lösung für uns beide, oder?

Im Grunde möchte ich schon lieber eine vaginale Geburt..

Einmal, weil ich denke, dies ist für das Kind der natürlichste Weg und  zum anderen auch, weil ja so ein KS ein operativer Eingriff ist und man danach länger braucht, um wieder auf die Beine zu kommen (Heilungsprozess usw).

Aber nicht auf biegen und brechen. Also weder aus eine BEL Lage heraus, noch aus SL, wenn das Kind so groß wird, wie bisher alle sagten.

Somit bin ich für beide Möglichkeiten offen. Ich möchte nur die richtige Entscheidung für uns zwei treffen.

Vielen Dank noch einmal.

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 12.07.2018, 14:42 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Äußere Wendung bei BEL

Hallo MiaSophie,

einen wirklichen Rat kann ich Ihnen leider nicht geben, da die wiedersprüchlichen Aussagen zum erwarteten Gewicht hier eine große Rolle spielen.
Aus Schädellage wäre der vaginaler Entbindungsversuch eines bis zu 4 kg Kindes noch vertretbar, aus Beckenendlage eher nicht.
Vor einer möglichen Wendung sollten Sie um eine erneute Gewichtsschätzung durch einen besonders erfahrenen Untersucher bitten.

viele Grüße!

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