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ASS 100

Hallo,
ich (42) habe Kinderwunsch und Rheuma. Meine Rheumaärztin hat bei einem Blutbild festegestellt, dass Anti-Phosphatidylserin-IgM erhöht ist (11,7 E/ml) und Anti-Cardiolipin-IgM ebenso ( 30 U/ml). Sie meinte ich, solle bei einer erneuten Schwangerschaft (ich hatte vor 14 Tagen einen Abbruch wegen Trisomie 18) ASS 100 nehmen, um eine Fehlgeburt zu vermeiden. Nun habe ich 3 Gynäkologen gefragt, ab wann ich das ASS nehmen muss und habe 3 Aussagen bekommen: schon ab Kinderwunsch, erst ab positiven Schwangerschaftstest und erst nach der 12. Woche. Was raten Sie?
Viele Grüße Sylvia
Bisherige Antworten

ASS 100

Hallo, in der rEgel ist es so, dass der Anti-Cardiolipin Test erst einmal nach 6 Wochen kontrolliert werden sollte. Es geht um das sog. Antiphospholipidsyndrom.
Wann spricht man nun von einem sog. APS?
Es gibt Laborkriterien und klinische Kriterien (typische Symptome), die gleichzeitig bei einem Patienten vorliegen müssen, um von einem APS sprechen zu können.
Diese Diagnose-Vorraussetzungen wurden 1998 in der japanischen Stadt Sapporo von Experten festgelegt.
Sapporo-Kriterien
Es muss mindestens ein Labor- und ein klinisches Kriterium für die Diagnose eines APS erfüllt sein.
Klinische Kriterien:
Thrombose arteriell oder venös an beliebiger Stelle und/oder Schwangerschaftsprobleme wie:
- Tod mind. eines Fötus nach der 10. SSW und/oder
- mind. eine Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche wg. Präeklampsie, Eklampsie oder schlechter Plazentadurchblutung und/oder
- mind. 3 unklare aufeinander folgende Aborte vor der 10. Schwangerschaftswoche
Laborkriterien:
Erhöhung der Spiegel von Anti-Cardiolipin-AK an 2 unabhängigen Untersuchungsterminen mit einem Mindestabstand von 6 Wochen und/oder pos. gesichertes Lupus-Antikoagulans
Bei einem Antiphospholipidsyndrom mit erhöhten IgG oder IgM-Titern oder erhöhten Lupusantikoagulantien wird die Anwendung von ASS von Beginn der Schwangerschaft an empfohlen. Die prophylaktische Gabe von Heparin wird zusätzlich empfohlen, wenn es bereits früher zu Schwangerschaftskomplikationen wie wiederholten Fehlgeburten nach der 10. Schwangerschaftswoche, einer Praeeklampsie oder einer Wachstumsverzögerung gekommen ist.
In der Regel würde man also erst ainmal nach 6 Wochen zu einer Kontrolluntersuchung raten.
Wenn man sich zu einer ASS Einnahme entschließt sollte diese ab positivem Schwangerschaftstest erfolgen.

ASS 100

Hallo,
ich wollte mich nur mal schnell für Ihre wirklich ausführliche Antwort bedanken. Sie haben mir sehr geholfen. Klinische Kriterien liegen bei mir keine vor. Ich habe Anfang November wieder einen Termin bei der Rheumatologin und werde dann um eine erneute Butkontrolle bitten. Sollte ich nochmals schwanger werden, werde ich mich in der Risiskoschwangerensprechstunde der Uniklink Dresden anmelden. Ich denke, dass die Ärzte dort die meisten Erfahrungen mit solchen Problemen haben. Ich will auch nur sicher gehen, wenn ich nochmals schwanger würde und das Kind gesund wäre, dass dann die restlichen Rahmenbedingungen für das Kleine optimal wären. Vielen Dank und ein schöneds Wochenende wünscht Sylvia

ASS 100

Es freut mich wirklich, dass ich ihnen helfen konnte. Danke für die Rückmeldung.
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