Liebe Patientin
das ist natürlich ein frustrierendes Ergebnis. Zunächst einmal müßte man ausschließen, dass es zu irgendeinem "Fehler" z.B. bei der Anwendung der hCG-Spritze gekommen ist (falscher Zeitpunkt z.B.). Falls ein solcher Fehler ausgeschlossen ist, scheint tatsächlich eine Störung der Eizellreifung vorzuliegen. Man kann nicht pauschal sagen, dass das dann immer wieder auftreten wird, allerdings ist sicher insgesamt die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch ein weiterer Versuch ähnlich verläuft. Ich würde das nur nicht mit einer solchen absoluten Sicherheit annehmen, d.h. ich denke schon, es wäre gerechtfertigt, einen weiteren Versuch zu unternehmen. Möglicherweise müßte man überlegen, ob das Stimulationsprotokoll umgestellt werden sollte.
Viel Erfolg
Prof. Dr. C. Keck

Vielen Dank für ihre Antwort
Laut Professor N. ist die Stimulation gut verlaufen.
Downregulation
Stimulation mit Gonal f 5000 150 Einheiten
Gute Hormonwerte
4 " gute Follikel"
Auslösung 36 Stunden vor dem Eingriff
Wie kann sich das Protokoll auf die Eizellreifung auswirken?
Lieben Gruß

das ist natürlich grundsätzlich eine übliche Vorgehensweise. Ich würde überlegen, beim nächsten Mal höher zu stimulieren, um dann eine höhere Wahrscheinlichkeit zu haben, doch noch Eizellen zu gewinnen (z.B. 250 IE FSH pro Tag). Mit welchem hCG-Präparat haben Sie ausgelöst ?
Gruß
Prof. Dr. C. Keck

Hallo Herr Prof.Dr.Keck,
Ich habe mit predalon 5000 2 Ampullen Pulver 1 Ampulle Flüssigkeit ausgelöst.
Vielleicht noch als zusätzliche Information:
Die 4 Follikel waren in einem Eierstock. Im anderen Eierstock waren 2 Follikel. Diese ließen sich jedoch nicht punktieren, da der Eierstuck aufgrund von Operationsvernarbungen nicht erreichbar war.
Lieben Gruß

Das hört sich alles nach einem korrekten Ablauf an, damit scheint also kein Fehler bei der Anwendung vorzuliegen. Wie gesagt, würde ich vermutlich höher dosiert stimulieren, um doch noch eine bessere Ausbeute zu erzielen.
Viele Grüße und viel Erfolg (ich nehme an Prof. N. ist in Aachen oder ??)
Gruß
Prof. Dr. C. Keck

Sehr geehrter herr Prof. Keck,
Danke dass Sie sich mit meinem Fall beschäftigen.
Sie haben recht, dass Prof. N. in Aachen ist. Ich bin mit seiner Behandlung auch durchaus zufrieden, für das Ergebnis kann er ja nichts.
Um für mich noch etwas mehr Klarheit in die Sache zu bringen, und um noch eine Entscheidungshilfe zu haben, ob ein zweiter Versuch sinnvoll ist, hätte ich noch 3 Fragen.
a) Ist es möglich, dass ein Eisprung schon vor Ablauf der 36 Stunden stattfindet.
b) Kann ein erfahrener Arzt (Ich denke Prof N ist als solcher anzusehen!?) erkennen, ob ein Eisprung vor wenigen Minuten oder Stunden stattgefunden hat? Würden alle Follikel glewichzeitig springen?
c) Prof. N. ist der Meinung, dass bei Frauen, die keine Eizellen im Follikel haben dies in der Regel immer wieder auftreten würde und ein weiterer Versuch deshalb gut überlegt werden sollte. Wie sieht Ihre Erfahrung in diesem Fall aus?
Entschuldigen Sie bitte die vielen Fragen, aber ich finde im Internet keine Aussagen dazu. Bräuchte aber dazu einige Infos als Entscheidungshilfe, da ein weiterer Versuch sowohl finanziell, als auch körperlich und seelisch sehr aufreibend ist. Wenn die Chancen auf Erfolg gegen Null tendieren ist es evt. nicht sinnvoll einen solchen zu wagen.
Lieben Gruß

Liebe Barbara,
so nach Beendigung der Sprechstunde nun zu Ihren Fragen:
1. Ja, der Eisprung kann im Einzelfall auch schon mal 34 Stunden nach hCG-Gabe auftreten, das ist nicht auszuschließen.
2. Auch ein erfahrener Arzt wie Herr Neulen kann nicht immer exakt erkennen, ob bereits ein Eisprung kurz zuvor eingetreten ist. Falls es zum Eisprung kommt, springen meist alle Eizellen etwa zum gleichen Zeitpunkt.
3. Wie schon zuvor gesagt, besteht bei Ihnen sicher ein erhöhtes Risiko, dass auch ein erneuter Versuch so oder ähnlich endet, aber ich denke, es wäre schon einen weiteren Versuch wert und ich kenne eine Reihe von Patientinnen, bei denen dann der nächste Versuch völlig anders lief. Falls sich dann nach etwas früherer Punktion ebenso keine Zellen finden, wird man so wohl nicht weiterkommen.
Alles Gute und ein schönes Wochenende
Prof. Dr. C. Keck