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Widerspruch in der Diagnose

Hallo,

mein Mann und ich haben bereits seit längerer Zeit Kinderwunsch.

Leider hatte mein Mann vor ein paar Jahren Darmkrebs und Chemotherapie. Dies hat er alles gut überstanden. Spermiogramm wurde als normal beurteilt. Ich selbst habe bereits zwei Laparoskopienhinter mir (2009 + 2015)

Es wurde folgendes festgestellt lt Arztbericht:

Bei Gebärmutterspiegelung: Verdacht auf Adenomyosis Uteri.Bei Laparoskopie: Adnexen und Uterus unauffällig - lediglich winzige Endometrioseherde bei der Blasenumschlagsfalte und im Douglasraum. Der Pathologische Bericht war wie folgt:

1. Abradatmaterial mit proliferierendem Corpusendometrium ohne Atypien sowie endozervikaler Schleimhaut ohne Dysplasien mit fokaler plattenepithelialer Metaplasie.

2. Peritonealexzisat mit subserösen Fibrosierungen und frischen Einblutungen. Kein Nachweis von Endometrioseherden nach Aufarbeitung in Stufenschnitten.
  Kein Anhalt von Malignität

In den zusammengefassten Diagnosen steht:

Diagnose Endometriose N80.0, N80.2
ASF: I

ENZIAN: O FA

Meine Gynäkologin meinte, es wäre alles ok und ich könnte schwanger werden. AU wurde nicht bestätigt. Der Arzt in der Klinik meinte, der histologische Bericht wäre zwar negativ aber dennoch die Endometriose vorhanden. Ich bin total verwirrt.

Beschwerden habe ich während meiner Periode fast keine. Bisschen Unterleibsziehen während der ersten 2 Tage, sonst nichts. Zyklus normal zwischen 26-28 Tagen.

Kann mir hier jemand mehr dazu sagen? Danke im Voraus.

                       

Bisherige Antworten
Experte-Warm
Experte-Warm | 05.06.2016, 11:42 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, Sie müssten uns noch verraten wie alt Sie sind(und Ihre Partner)  und wie Ihr BMI aussieht. wie lange die Operation des Partners zurückliegt und wie lange Sie  gezielt versuchen schwanger zu werden. Melden Sie sich wieder.

Liebe Grüße PD Dr,Warm

Re: Widerspruch in der Diagnose

Ich bin mittlerweile 34 und mein Mann 39.
Ich bin 1,60m und wiege 52 kg.
Die OP meines Mannes war 11/2009 und die Chemo ging von 01/2010-07/2010. 2013 hatte er eine weitere OP wegen Narbenbruch.

Ich hatte bereits 2008 die Pille abgesetzt wg Kinderwunsch. Die Periode kam dann bis zur OP meines Mannes 2009 nicht (deswgen auch Laparoskopie 2009). Im Monat der OP setze dann wieder ein. Welch Ironie! Wir pausierten dann bis 2012. Wir versuchten es ca ein halbes Jahr, dann hatte mein Mann den Narbenbruch - wieder Pause.

Konkret versuchen wir es nun seit 2014 (mit Pausen).
Ich rauche nicht, trinke seit 6 Monaten gar keinen Alkohol mehr. Mein Mann trinkt regelmäßig. Er sieht darin kein Problem da sein Speriogramm normal ist (4% linear-prog; 47% nicht-linear-Prog).

Gruß
Sonennschein82

Experte-Warm
Experte-Warm | 05.06.2016, 15:00 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, wir müssen nochmal rückfragen: aus Ihren Bericht geht nicht hervor, ob die Durchgängigkeit der Eileiter geprüft bestätigt wurde.

Liebe Grüße PD  Dr.Warm

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo,
ja die Durchgängigkeit wurde geprüfte und beide
Eileiter waren frei.
Gruß
Sonnenschein82
Experte-Warm
Experte-Warm | 05.06.2016, 18:53 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, der histologische Befund bedeutet lediglich, dass in der Schleimhaut der Gebärmutter keine Endometrioseherde gefunden wurden. Wenn solche auf dem Blasenüberzug gesehen wurden, das entnommene Material davon aber frei war, werden wohl auch keine vorhanden gewesen sein oder die PE hat endometroides Gewebe  nicht erfasst. Allerding führt die Endometriose  die tubaren Sterilitätsursachen an. Eine Sterilitätsursache Ist bei Ihnen nicht zu erkennen, wenn Sie sicher Eisprünge haben. Die sieht der Arzt beim US oder durch Progesterionbestimmung.Die geringe Zahl der linear progressiven Spermien(WHO 2010) beim (auch nicht mehr so ganz jungen) Partner, macht bedenklich ,wenn das nicht immer gleich mit einer Infertilität identisch sein muss. Alkohol wäre ungünstig. Das Spermiogramm sollte wiederholt werden. Wir würden Ihnen das auch beurteilen.

Liebe Grüße PD Dr.Warm

 

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Die Diagnose N80.0 im Uterus vom ArztBericht ist somit nicht richtig? Das würde mich sehr beruhigen. Wir haben vor wenigen Wochen unsere erste IUI (negativ) gehabt . Es wurde gesagt dass das Spermiogramm meines Mannes normal war.Immer noch wenige lineare. Aber lineare und nicht- lineare zusammen über 50%. Schriftlich haben wir das nicht bekommen.
Mein Mann glaubt somit, dass für ihn keine Änderung der Gewohnheiten besteht und alles an mir liegt :(
Er sagt das nicht negativ, aber unterm Strich ist das die Aussage.

Re: Widerspruch in der Diagnose

Erlauben Sie mir noch einen Zusatz.
Der operierende Arzt meinte, dass beide kleine Endo- Herde problemlos entfernt werden konnten und zur pathologischen Untersuchung gegeben wurden. Lediglich die im DouglasRaum konnte Histologisch gesichert werden. Der Arzt sagt dennoch dass auch an der Blasenumschlagsfalte Endo war. Ich war immer der Meinung dass die Untersuchung im Labor ausschlaggebend ist.
Danke dass Sie mich hier bestätigen.
Experte-Warm
Experte-Warm | 06.06.2016, 16:36 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, sichere Gewebsdiagnosen sind nur histologisch möglich, das trifft auch auf die Endometriose zu, auch man optisch auf Endometriose schließen kann (z.B. bläuliche Verfärbung). Wenn Sie den histologischen Befund  vollständig wiedergegeben haben, ist Endometriose  nicht beschrieben. 

LIebe Grüße PD Dr.Warm  

Re: Widerspruch in der Diagnose

Vielen Dank für Ihre Antwort. Im Befund gab es noch einen dritten Punkt über das Gewebe im Douglas- Raum. Aber da war eindeutig ein winziger EndoPunkt.
Der Arzt aus der Klinik hat wie folgt Stellung zur Diagnose genommen: "die in der Histologie nachgewiesenen Endometriose Herde sind beweisend, auch wenn einige Histologien negativ sind."
Diese Aussage macht doch keinen Sinn?!!
Genauso wenig wie die Diagnose: Endometriose Tuba uterina. In den Eileitern wurde nichts gefunden- diese waren frei.
Kann AlkoholKonsum (sowohl Mann als auch Frau) sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken? beim Mann auch, wenn das Spermiogramm "normal" ist? Der letzte Bericht von meinem Mann beinhaltete folgendes: Dichte: 34,4 Mio/ml
linear progressiv: 6%, nicht- linear: 45%, Eosintest: 15%;
normal geformt: 9%, runde: 2%, amorphe: 89%.
ZinkMangel wurde ebenfalls notiert: 632.
Vielleicht könnten sie dazu noch Erläuterungen machen.
Danke und Gruß.
Experte-Warm
Experte-Warm | 07.06.2016, 09:05 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, Alkohol-  und Nikotinabusus können die Fruchtbarkeit von Mann(weniger mobile Spermien) und Frau (unregelmäßige Eisprünge ) mindern. Pathologisch im Spermiogramm ist der Eosin-Test (Anzahl der vitalen Spermien). Er sollte 70 %, wenigstens über 58% betragen. Sperma-AK- Bestmmung(MAR) ist nicht erwähnt. 

Liebe Grüße PD Dr.Warm

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo Herr Dr. Warm,

Sie meinen also, dass der Eosin-Test mit 15% viel zu wenig ist?  Verstehe ich sie richtig? Was meinen Sie mit Sperma-AK? Davon steht nichts im Bericht, zumindest nicht unter diesem Namen.

Wie kann ein Eosin-Ergebnis mit 15% als "normal" vermittelt werden?

Danke und Gruß,

Sonnenschein82

Experte-Warm
Experte-Warm | 07.06.2016, 11:44 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, der Eosin-Test sagt aus, wieviel % der Spermien Farbstoff aufnehmen. Eosin nehmen nur abgestorbene Spermien auf, Die %-Zahl bedeutet die Anzahl der lebenden Spermien  in Prozent. Zusammenhang mit MAR Test (Anzahl der Spermien mit adhärenten Partikeln, normal unter 10%) Fragen Sie nach. Kontrollspermiogramm sicher ratsam. 

Liebe Grüße PD Dr. Warm

Re: Widerspruch in der Diagnose

Vielen Dank - das werde ich in jedem Fall tun.
Mein Mann hatte nach seiner Krebserkrankung mehrfach CT und PET-CT Untersuchungen (5 Untersuchungen innerhalb von 2 Jahren).

Kann das auch schädigend sein? Wenn ja, auf was wirken sich solche Strahlen aus? Wie kann man das überprüfen?

Danke und Gruß

Sonnenschein82

Experte-Warm
Experte-Warm | 07.06.2016, 19:44 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo die Spermienschädigung ist bei dierekter CT-Untersuchung sehr wahrscheinlich, nach ca.  3 Monaten aber entweder abgebaut oder durch Ejakulation "verpufft". Genaue Information gibt Ihnen der Arzt, der die CT durcgeführt hat.Preüfung natürlich nur durch Spermiogrammkontrolle.  

LIebe Grüße PD Dr.Warm

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo,
wenn mein Mann beim Eosintest 15% hat. Sind das nun 15% vitale oder abgestorbene?
Ich habe den damaligen Bericht nochmal geprüft: Kein Hinweis auf MAR :-(

Gruß
Experte-Warm
Experte-Warm | 07.06.2016, 20:26 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Re: Widerspruch in der Diagnose

Hallo, Entschuldigung ! Die bei der letzten Antwort genannte %-Zahl  bezieht sich auf tote und nicht auf vitale Spermien. Wie geschrieben, nehmen die toten Spermien den Farbstoff (innerhalb 1 Minute) auf .Für die Untersuchung sollen 200 Spermien klassifiziert werden. Der Normwert für vitale Spermien beträgt mehr als 58 %. Ich bitte um Nachsicht. Einen Einfluss auf die Notwendigkeit eines Kontroll- Spermiogramms  hat mein Lapsus linguae aber nicht.

Liebe Grüße PD Dr.Warm

Re: Widerspruch in der Diagnose

Vielen Dank :)
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