Liebes Expertenteam,
Erstmal vielen Dank für Ihre Unterstützung in dieser herausfordernden Lebenssituation. Sie tragen dazu bei, dass wir Frauen gut durch diese schwere Zeit kommen. Als stiller Mitleser habe ich nun auch einige Fragen:
Unsere Situation: Wir versuchen seit 1,5 J. absolut erfolglos unseren Kinderwunsch umzusetzen (keine FG in der VG). Bei mir (33) besteht ein Verdacht auf Gelbkörperschwäche aufgrund langanhaltender Schmierblutungen, die meist nach dem Eisprung bzw. ab Zyklusmitte und sehr ausgeprägt min. 1-1,5 Wochen vor der Periode auftreten. Meine Ärztin hat mir vor 4 Monaten Progesteron (Famenita 200mg) verschrieben, die ich nach dem Eisprung für 12-14 Tage einnehme. Die Schmierblutungen, die am Ende des Zyklus auftreten, sind dadurch fast vollständig verschwunden, jedoch sind die SB in der Zyklusmitte stärker geworden. Zudem hat sich mein Eisprung nach vorne gelagert (zuletzt ZT 11 statt früher ZT 16/17).
1) Sind diese Veränderungen als gutes Zeichen zu werten (also, dass das Progesteron wirkt)?
2) Ich habe hier schon häufiger gelesen, dass das Problem bei GKS in einer gestörten Eizellreifung d.h. in der ersten Zyklushälfte liegt, meine Frauenärztin hat dies negiert, was mich verunsichert. Ich habe hier öfter gelesen, dass Clomifen helfen soll. Macht es Sinn eine Behandlung mit Clomifen zu starten bzw. dies bei der Ärztin zu erbitten? Oder reicht die Progesteronbehandlung alleine bereits aus?
3) Daneben sind außer einem Zyklusmonitoring mit Blutest an ZT18 (normaler Eisprung, grenzwertiger Progesteronwert, unauffällige Schilddrüsenwerte) bei mir bislang keine weiteren diagnostischen Maßnahmen erfolgt, ich habe aber auch (bis auf die SB) keine Beschwerden, einen regelm. Zyklus und laut Tracking mittels AVA auch einen regelm. Eisprung. Sollte noch weitere Diagnostik durchgeführt werden wie eine Überprüfung der Eileiterdurchlässigkeit oder erfolgt das erst in der Kiwu-Klinik?
Mein Partner: Gleichzeitig wurde bei meinem Partner eine Asthenozoospermie mit Werten zwischen 20 und 26 (Grenzwert 32) festgestellt (leider weiß ich gerade die Einheit nicht mehr), ihm wurde zunächst Promotil (Nahrungsergänzungsmittel) und einige Monate später eine OP zur Entfernung einer vorhandenen Varikozele (Grad 2-3) empfohlen, die jetzt im September stattfindet. Bei beiden Maßnahmen ist die Wirkung umstritten bzw. die Studienlage nicht eindeutig.
4) Meine Frage ist nun, ab wann man mit einer (möglichen) Verbesserung der Spermienwerte rechnen kann (z. B. über die 65-75 Tage der Spermienbildung hinaus), weil davon auch abhängt, wann wir weitere Maßnahmen wie KiWu-Klinik oder eine mögl. Clomifenbehandlung ergreifen (gegen letzteres kann man ja auch eine Resistenz entwickeln und ich wollte keine Chancen "verschwenden"), d.h. macht es Sinn zu warten oder sollten wir keine Zeit verschwenden und zeitnah handeln?
5) Wir sind schon lange verpartnert (fast 16 Jahre), mehrere Jahre vor dem Kinderwunsch hatten wir kaum mehr sexuellen Kontakt (1x im Jahr), was für uns beide auch ok war. Nun beschränkt er sich aber auch meist auf die fruchtbaren Tage. Könnte darin ebenfalls ein Grund bestehen (Stichwort Immunabwehr)?
6) Oder sind die beiden bislang bekannten "Haupt"befunde (GSK bei mir und leichte Asthenozoospermie bei meinem Partner) Ihrer Erfahrung nach eine ausreichende Erklärung für den unerfüllten Kinderwunsch? Ich bin mittlerweile nämlich echt verzweifelt, da es bei den meisten Paaren in unserem Umfeld relativ schnell klappt mit dem schwanger werden und sich bei uns gar nichts tut.
Mir ist bewusst, dass dies ein langer Text mit vielen Fragen ist, jedoch würde ich mich über Antworten sehr freuen! Vielen Dank!!!