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Nochmal Dr. Keck - unbeantwortete Frage vom 07.03.

Hallo, leider wurde unsere Frage noch nicht beantwortet. Hier nochmal der - leider sehr lange - Originaltext
Zunächst ein wenig zu meiner bisherigen Geschichte. Mein Mann (25) und ich (26) versuchen seit September 2003 Nachwuchs zu bekommen, leider ohne Erfolg. Ich hatte nach fast 10 Jahren ununterbrochener Einnahme die Pille abgesetzt und zunächst ein halbes Jahr lang keine Menstruation. Ich habe den Gynäkologen gewechselt, der mich dann auf Herz und Nieren untersucht hat. Ich habe über mehrere Monate meine Temperatur ermittelt, woraus dann ersichtlich war, dass ich keinen Eisprung hatte. Mein Mann musste ein Spermiogramm machen, dass zunächst niederschmetternd war. Mittlerweile hat es sich gebessert, da er offenbar eine seltene Entzündung in den Hoden hatte, die mit Antibiotika behandelt werden konnte. Mein FA meint zwar, wir sollten eine Klinik aufsuchen, um uns über künstl. Befruchtung beraten zu lassen, aber der Urologe meines Mannes findet, wir sollen es erst so versuchen. Nun habe ich schon drei Einnahmen Clomifen hinter mir, wovon bei zweien ein Folikel herangereift ist. Das Problem ist, dass ich schon seit Beginn meiner Regelblutungen mit ca. 9 1/2 Jahren sehr unregelmäßige Zyklen habe, wenn ich die Pille nicht einnehme. Ich habe ständig Zwischenblutungen oder Schmierblutungen und meine Zykluslänge variiert sehr. Ich habe nun Mönchspfeffer seit 6 Monaten eingenommen, der zunächst gute Wirkung zeigte. Langsam aber, geht alles wieder seinen gewohnten Gang, als sei der Körper gegen MP immun geworden. Zwei Versuche mit Clomifen habe ich noch, aber ich habe ehrlich gestanden Angst, es einzunehmen, weil es nicht klappen könnte, und wir dann doch in die Klinik müssten. Das wäre nicht nur mit Kosten verbunden, sondern man würde mich vermutlich erstmal garnicht behandeln, da ich übergewichtig bin. Daran arbeite ich zwar erfolgreich, aber zum einen dauert dies seine Zeit und zum anderen glaube ich einfach nicht, dass eine schlankere Figur meinen Zyklus wieder reguliert.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Mann und ich verzweifeln und es ist mehr und mehr eine psychische Belastung. Man ist ein nervliches Wrack und kann die Tränen nicht zurück halten, wenn man auf der Straße eine Frau mit Schwangerschaftsbauch oder Kinderwagen sieht. Zudem arbeite ich auch noch im Jugendamt und habe täglich mit Kindern zu tun. Es ist furchtbar.
Meine Frage ist nun: Gibt es noch andere rezeptfreie Präparate, die zyklusregulierend oder gar Eisprungauslösend wirken? Ich habe schon von Himbeerblättertee gelesen, aber ich kenne mich mit solchen Dingen leider nicht aus.
Sollte man mit Mönchspfeffer vielleicht auch mal einen Monat aussetzen, damit er weiterhin wirkt?
Wir sind sehr verzweifelt und haben es endgültig satt, immer hören zu müssen, wir seien ja noch jung und möchten uns ungern vorschreiben lassen, welche Maße wir aufweisen müssen, um Kinder bekommen zu dürfen! Eine Frau, die während der Schwangerschaft raucht, gefährdet ihr Kind aktiv, aber niemand käme auf die Idee, ihr deshalb den Kinderwunsch zu versagen ...
Ich hoffe, das alles war nicht allzu viel für Sie zu lesen, und hoffe auch, dass Sie ein paar gute Ideen parat haben :-)
Vielen Dank für Ihre Antwort
Sandra und Sascha Lucassen
Bisherige Antworten

Nochmal Dr. Keck - unbeantwortete Frage vom 07.03.

Liebe Sandra
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich fürchte, dass Sie die bisher durchgeführten Maßnahmen nicht weiterbringen werden und zwar aus folgenden Gründen:
1. Eine deutlich eingeschränkte Samenqualität bessert sich selten so deutlich, dass dann plötzlich alles o.k. ist, da hilft auch kein Antibiotikum. Es gibt leider keine medikamentöse Behandlung bei verringerter Samenqualität
2. Sie haben ziemlich sicher ein sogenanntes PCOS, denn darauf deuten Ihr Übergewicht und die unregelmäßigen Zyklen hin. Ein PCOS muß von Fachleuten behandelt werden und es sind mehrere Dinge zu testen:
a) Hormonstatus (insbesondere die Androgene)
b) Zuckerstoffwechsel (durch einen Glucosetoleranztest)
danach kann entschieden werden, ob man Ihnen z.B. Metformin verordnen sollte. Clomifen allein reicht da meist nicht aus, so dass man ggf. auch auf eine FSH-Spritzentherapie umstellen muß.
Mönchspfeffer ist ein homöopathisches Präparat und hat auf Ihre Situation wahrscheinlich gar keine Auswirkung, Sie können das getrost weglassen.
3. Allein die Tatsache, dass Sie inzwischen seit mehr als 3 Jahren den Kinderwunsch haben, zeigt, dass Sie ziemlich sicher mit einfachen medikamentösen Maßnahmen nicht weiter kommen werden, sondern dass man vermutlich eine IVF-Therapie ggf. ICSI-Therapie anwenden muß. Der Urologe ist da sicher nicht der richtige Ansprechpartner, denn das ist gar nicht sein Gebiet.
Wenden Sie sich am besten so bald wie möglich an eine Ki-Wu-Praxis, dort wird man gezielt die noch erforderlichen Tests durchführen und dann eine Therapie einleiten, bevor noch mehr Zeit "vergeudet" wird.
Alles Gute und viel Erfolg
Prof. Dr. C. Keck
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