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Fehlgeburten und Riss am Scheideneingang

Hallo liebes Ärzteteam,
Anfang letzten und Anfang diesen Jahres hatte ich je eine Fehlgeburt (kompletter Abort ohne Ausschabung). Einmal in der 6 SSW und einmal in der 7 SSW. Die anschließenden Befunde ergaben nur einen erhöhten Lipoproteinwert a von 55, sonst war alles in Ordnung.
Nun wollen wir es wieder probieren, aber mich beschäftigt seither eine ganz andere Frage. Seit ca. 10 Jahren habe ich das Problem, dass meine Scheide am Scheideneingang fast immer einreißt, wenn ich mit meinem Freund schlafe. Es entsteht dabei immer ein ca. 5 mm großer Riss, der in die Scheide führt (nicht Richtung Damm). Er ist nach dem Sex immer sehr gut erkennbar, blutet zwar nur selten, aber sieht ziemlich tief aus. Nach ca. 2 Tagen, wenn ich nicht mehr mit meinem Freund geschlafen habe, dann sieht man ihn immer noch, zwar zugewachsen, aber wie eine kleine Narbe. Über die Jahre wurde ich x-Mal auf verschiedene Pilze, Herpes, Bakterien, Viren, Blasenentzündung etc. untersucht, aber nie kam etwas dabei raus. Ich habe tausend Salben probiert, Östrogenhaltige Cremes und verschiedene Zäpfchen. Nix hat eine Besserung erzielt. Auch war ich beim Psychologen, weil man vermutete, dass ich mich beim Sex verkrampfe. Aber auch da war alles i.O. Ich habe auch keine Probleme mit der Feuchtigkeit der Scheide.
Nun habe ich halt Angst, dass meine Fehlgeburten damit zusammenhängen, aus irgendeinem Grund. Vielleicht, dass durch den Riss kurz nach der Befruchtung Bakterien aufsteigen und dadurch eine Fehlgeburt auslösen. Ich kann halt manchmal nicht auseinanderhalten, ob das Brennen, was ich manchmal durch den Riss verspüre eine Infektion bedeutet oder doch nur wieder von dem Riss kommt. Aber ich kann ja auch nicht ständig, wenn ich schwanger bin zum Arzt gehen, um mich überprüfen zu lassen, ob ich eine Blasenentzündung oder eine Infektion durch Bakterien habe.
Können Sie mir sagen, ob die Fehlgeburten vielleicht damit auch zusammenhängen können? Vielleicht kennen Sie ja einen ähnlichen Fall einer anderen Patientin. Oder können Sie mir vielleicht sagen, was ich selbst machen kann (durch eventuelle Selbsttests), damit ich weiß, ob alles i.O. ist, oder ich doch mal einen Arzt aufsuchen sollte.
Vielen Dank für Ihre Antwort..
Bisherige Antworten
Experte-Warm
Experte-Warm | 14.07.2011, 16:52 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Fehlgeburten und Riss am Scheideneingang

Hallo,(1.)wahrscheinlicher ist,dass das erhöhte Lipoprotein Ursache Ihrer Fehlgeburten ist.Lassen Sie die Gerinnung überprüfen.Bei SS wären ASS 100 und/oder Heparin sinnvoll(in Absprache mit Ihrem Arzt) (2.)Die lokale Veränderung müsste man sehen,offenbar ein chronischer Prozess(sog.Lichen sclerosus).Am ehesten wirken noch kortisonhaltige Salben mit Östrogenen(z.B.Linoladiol-H-N-Creme)
Liebe Grüße Dr.Warm

Fehlgeburten und Riss am Scheideneingang

Vielen Dank Herr Dr. Warm.
Wegen des Lipoprotein-a wurde ich durch einen Professor der Frauenklinik in Jena (Thüringen) zu einer Studie eingeladen, durch die der Zusammenhang zwischen Lipoprotein A und Fehlgeburten erforscht werden soll. Der Professor meinte, dass ein Teil der Schwangeren während der erneuten SS dabei mit einem Multivitaminpräperat behandelt wird und der andere Teil mit Heparin. Nun habe ich aber auch da offene Fragen. Vielleicht würden Sie sich ja auch noch die Zeit nehmen mir diese zu beantworten. Ich habe bei der Sprechstunde so viele Fragen gestellt, aber im Nachhinein kommen immer wieder neue auf.
1. Ich habe eine Allergie gegen ASS. Ich wurde damals nach einer Aspirintablette ins Krankenhaus gefahren, weil sich überall auf meinem Körper riesige Quaddeln gebildet hatten. Dann habe ich Kortison gespritzt bekommen. Daher weiß ich gar nicht, ob ich während einer erneuten SS überhaupt Heparin einnehmen dürfte!? Ist das in diesen Spritzen auch drin?
2. Der Professor meinte, dass ich mich erst wieder im Krankenhaus vorstellen soll, wenn meine Frauenärztin die SS bestätigt hat, dass heißt auch im Ultraschall eine intakte SS mit Herztönen festgestellt wurde. Aber genau da liegt ja das Problem meiner beiden Fehlgeburten. Bei beiden SSen konnte der Fruchtsack nur erahnt werden, aber sonst nichts weiter...es hatte sich also noch nicht mal richtig eingenistet...Ist es daher nicht sinnvoll bereits vor Feststellen der Herztöne etwas zu unternehmen?
3. Ich habe meine Frauenärtzin nach den ganzen Untersuchungen zu Utrogest befragt, da sich ja die beiden Fehlgeburten immer mit etwas Blutung ankündigten. Da meinte sie, dass ich das nehmen könnte, aber ich sollte es erst abholen, wenn meine Tage eine Woche ausgeblieben wären und ein positiver SST vorliegen würde. Ich habe aber irgendwie die Befürchtung, dass es dann schon wieder viel zu spät sein könnte. Was halten Sie davon?
4. Könnte das Problem mit dem Riss am Scheideneingang eigentlich auch ein Hormonhaushaltproblem sein? Also dass ich vielleicht eine Gelbkörperhormonschwäche habe oder dass es mit anderen Hormonen zusammenhängt? Das wurde nämlich noch nie untersucht. Auch bei meinen letzten Fehlgeburten wurde weder der Progesteronwert noch der Östradiolwert bestimmt. Meinen Sie, ich sollte das einfach mal selbst testen, über so einen Speicheltest, den es im Internet zu kaufen gibt?
5. Ich war vor Jahren mal wegen des Einreißens der Scheide bei einem Hautarzt, welcher mir eine leichte Kortisoncreme verschrieben hatte (Ecural-Salbe). Dadurch wurde es zeitweise besser. Ist es richtig, dass bei Lichen sclerosus eine verdickte Haut erkennbar ist? Das ist nämlich bei mir der Fall. Die Haut am Scheideneingang (nach innen) fühlt sich so an, als wäre sie wulstig und uneben, wenn man mit den Finger drüber fährt.
Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen. Ich weiß es sehr zu schätzen, was Sie hier für eine Arbeit leisten. Vielen vielen Dank.
Experte-Warm
Experte-Warm | 15.07.2011, 08:44 Uhr
11774 Beiträge seit 03.11.2011

Fehlgeburten und Riss am Scheideneingang

Hallo(1,)Sie könnten ASS 100 weglassen dann aber Heparin.(2.)Z.T wird Heparin schon vor Beginn der SS empfohlen.(3.)Verlassen Sie sich auf Ihre Ärztin (wir lehnen Utrogest als Prophylaxe ab).(4.)Nein.(5.)Ja ,es gibt eine hyperplastische und eine atrophische Form dieser Vuvadystrophie.
Liebe Grüße Dr.Warm.
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