Dysplasie und Kinderwunsch
Eigentlich wollte ich nächsten Monat mit der Downregulation für eine IVF beginnen. Wir versuchen seit Januar 2007 schwanger zu werden und wünschen uns wirklich sehr ein Baby. Wir waren überglücklich endlich mit der IVF beginnen zu können und unser Wunschbaby näher kommen sollte...
Nun hat meine Frauenärztin eine Dysplasie bei mir "festgestellt". Eigentlich habe ich diesen auffälligen Abstrich ( PAP IIId) schon seit drei Jahren, bisher hat sie aber keinen Handlungsbedarf gesehen. Da der Abstrich sich aber nicht besserte, hat sie mich in eine Dysplasie-Sprechstunde in der Klinik geschickt. Dort hat der Arzt gesagt, dass man diese Dysplasie, die vom Muttermund bis in die Gebärmuter ragt, entfernen sollte. Wobei er meinte, dass es zwar nicht dringend sei, "er aber mit dieser Dysplasie nicht in eine Schwanerschaft gehen würde". Denn sonst hätte ich immer dieses "unsichere Gefühl".
Was kann denn genau passieren, wenn ich nun zuerst schwanger werden möchte und danach die Dysplasie entfernen lasse? Immerhin habe ich diese ja auch schon seit 3 Jahren...
Wenn ich die Dysplasie aber nun entfernen lasse, dann darf ich ein halbes bis ein Jahr nicht schwanger werden!!! Ich bin zwar noch jung (31), aber wir wünschen uns so sehr ein Baby, dass schon jetzt jeder Zyklus, jede Mens eine Qual ist.
Wie soll ich mich bloß entscheiden? Es fällt mir so unendlich schwer noch länger warten zu müssen. Kann ich nicht doch zuerst die IVF machen, oder wäre das zu unvernünftig?
Können Sie mit etwas raten?
Sorry für das lange Posting und danke im Voraus fürs Lesen.
Liebe Grüße!
Gem
Dysplasie und Kinderwunsch
bei der Beurteilung des Abstriches nach wird die Zellreifung, der Aufbau der Zellen und die Art der Zellteilung beurteilt. Das alles gibt einen Hinweis darauf, ob die Zellen sich "normal" verhalten. Weichen die Zellen vom normalen Wachstum ab, wird das in verschiedene Stufen aufgeteilt.
" Pap IIID" heißt, dass leichte bis mittelgradige Veränderungen der Zellen zu finden sind. Das bedeutet aber nicht, dass die Zellen jetzt bösartig sind. Oft sind auch hier Entzündungen die Ursache für verändertes Zellwachstum. Bei "Pap IIID" wird der Befund üblicherweise kontrolliert. Manchmal bilden sich die Veränderungen von allein wieder zurück. Sollten sie jedoch nach einem Jahr immer noch vorhanden sein oder zugenommen haben, wird eine Konisation (dabei wird ein kegelförmiges Stück aus dem Gebärmutterhals herausgeschnitten) und ggf. eine Ausschabung zur Sicherheit angeraten. Dies hätte bei Ihnen schon längst angeraten werden müssen. Damit wird verhindert, dass die Zellen sich weiter verändern und bösartig werden können.
Bei Frauen mit Kinderwunsch wird dieser Kegel eher flach aus dem Gebärmutterhals herausgeschnitten, während man bei Frauen nach der Menopause tiefer in den Gebärmutterhals hineinschneidet. Dieses "schonende" Verfahren bei gebärfähigen Frauen wird durchgeführt, um bei einer nachfolgenden Schwangerschaft die Verschlussfunktion des Gebärmutterhalses zu erhalten. Sollte es dann aber während einer Schwangerschaft dennoch zu einer Muttermundschwäche kommen, würde eine Cerclage (zeitweiliger Muttermundverschluss) zur Sicherung des Muttermundes durchgeführt werden.
Studien haben gezeigt, dass es bei Pap IIID in 10 % der Fälle zu einer spontanen Rückbildung kommt, allerdings ist in bis zu 75 % mit einem Fortschreiten der Erkrankung zu rechnen, so dass sich daraus innerhalb zwei bis zehn Jahre ein bösartiger Tumor bilden kann. Manche Entzündungen, wie z.B. virale Entzündungen durch bestimmte Typen des HPV (Human-Papilloma-Viren), gelten zudem als förderlich für die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses, so dass ich aus meiner Sicht eine baldige Therapie befürworten würde.
Auch würde ich empfehlen den Kinderwunsch wenn möglich bis zum Abschluss der Therapie aufzuschieben.
Bei Behandlung der Papillomaviren (i.d.R. Feigwarzen) sollten Sie daran denken, dass der Partner ggf. mitbehandelt werden muss, damit es nicht zu einem Ping-Pong-Effekt kommen kann.
Dysplasie und Kinderwunsch
Liebe Grüße!
Gem
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