Sehr geehrte Frau Dr.,
ich bin 38 und wir "üben" seit 2,5 Jahren für ein zweites Kind.
Meine männlichen Hormone sind gem. Hormonbestimmung in Kunderwunschzentrum leicht (!) erhöht. Dadurch habe ich sehr lange erste Zyklushälften (ca. 80 Tage). Dann erfolgt jedoch ein Eisprung (durch LH-Test kontrolliert), es kommt zum Temperaturanstieg und zu einer schönen 2. Zyklushälfte von konstant 14 Tagen. PCO wurde ausgeschlossen.
Um den Zyklus zu verkürzen, habe ich schließlich von der FÄ im Kinderwunschzentrum Dexamethason 4 mg (!) verordnet bekommen. Ich sollte die ersten 6 Tage eine halbe Tablette, danach dann jeden Abend eine ganze Tablette nehmen.
Ca. 8 Tage nach Ersteinnahme kam es auch prompt zum Eisprung. Allerdings stellte sich urplötzlich ca. am 10. Tag nach der Einnahme ein nach meinem Empfinden ausgeprägtes Cushing-Syndrom ein. Mein Gesicht ist aufgequollen, ich habe Herzrasen, Muskel- und Gelenkschmerzen, erhöhten Blutdruck, Kopfschmerzen, extreme Wassereinlagerungen (5 kg Gewichtszunahme in einer Woche ohne mehr Kalorienzufuhr) - kurz: Ich habe Angst um mein Leben und habe daher sofort die Dosis zwei Tage hintereinander wieder auf 1/2 Tablette reduziert und nun ganz abgesetzt (letzte Einnahme vor drei Tagen).
Die Symptome wollen nicht aufhören, mir geht es wirklich schlecht.
Jetzt habe ich im Internet recherchiert und festgestellt, dass man für den Zweck der Hormonersatztherapie, weswegen dieses Medikament bei mir ja ausschließlich zum Einsatz kommt, maximal mit 0,5 mg/Tag
Dexa behandeln darf.
Die Schwellendosis für Cushing soll bei 1,5 mg/Tag liegen. Das heißt, es war von Anfang an klar, dass ich bei der verordneten Dosis heftigste Nebenwirkungen bekommen würde, aber die Ärztin hat mir nichts dergleichen gesagt. Kann es sein, dass sie das Rezept versehentlich falsch ausgestellt hat?
Ich fühle mich durch diese Ärztin krankbehandelt und, ja, körperverletzt!
Leider ist die Praxis diese Woche wegen Urlaubs geschlossen. Daher meine dringlichsten Fragen:
1. Kann ich das Medikament nach der 12-tägigen Einnahmedauer einfach so absetzen, ohne weitere gesundheitliche Gefahren befürchten zu müssen?
2. Wann kann ich damit rechnen, dass die Nebenwirkungen endlich nachlassen und ich wieder normal bin?
Für eine kurze Antwort danke ich Ihnen im Voraus.
Marah