Was geht im Kopf eines Kindes vor?
Mein Freund hat seinem 7jährigen Sohn, der bei ihm und bald bei uns wohnt, erst Ende des 6. Schwangerschaftsmonats davon erzählt dass er großer Bruder wird.
Der Junge hat laut seinem Papa erst etwas nachdenklich gewirkt, aber nachdem er ihm sagte dass wir ihn trotzdem weiterhin gleich lieb haben total locker reagiert.
Am Tag drauf kamen sie dann für eine Woche zu mir und da sagte der Junge immer "dein Baby" und irgendwann kam von ihm dann "ich muss mich noch daran gewöhnen dass das unser Baby ist".
Das ganze ist erst 4 Wochen her und wir waren in der Zeit nur ca. 1 Woche getrennt (trotz Fernbeziehung) und der Junge hat den Eindruck gemacht dass er das alles ganz locker seht, hat es auch seiner Mutter und seiner Lehrerin erzählt und als wir ihn am Wochenende mit seiner Mutter zufällig im Spielzeugladen traffen rief er mir und zeigte mir was das Baby alles zum Spielen braucht, er war garnimmer zu bremsen!
Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl dass in dem Jungen (der sehr verwöhntes Einzelkind ist) etwas nagt!
Man muss dazu wissen dass der Junge allgemein nicht über Gefühle spricht, auch mir seinen Eltern kaum und nur auf direktes Nachfragen!
Mein Freund meinte nur "man weiß natürlich nie was in nem Kinderkopf vorgeht aber er nimmt es doch ganz gut auf", aber irgendwie hab ich trotzdem ein ungutes Gefühl.
Dazu kommt noch das seine Lehrerin meinte er habe ihr erzählt das Nachwuchs unterwegs ist und sie habe das Gefühl dass er da sehr unsicher ist was er von halten soll, sehr hinundhergerissen, die Lehrerin ist also auch der Meinung!
Wie kann ich das meinem Schatz begreiflich machen?
Gruss Kuschel :KISSING:
Was geht im Kopf eines Kindes vor?
Bei uns war das auch so.Meine Stieftochter (mittlerweile bald 17) wurde mit 7 Grosse Schwester.Sie war erst gar nicht darüber erfreut weil sie sich ja zuerst hatte an mich als Stiefmutter gewöhnen müssen,dann kamen wir auch noch super aus zusammen und ich glaube sie hatte dann Angst,wieder ausgeschlossen zu werden.
Ich habe dann versucht,sie so gut wie möglich in die Schwangerschaft mit einzubeziehen und ihr begreiflich zu machen dass sie nun *Grosse Schwester* würde.Als das Baby dann da war,hab ich sie in die Babybetreuung mit einbezogen und so hat sie dann schnell gemerkt dass es keinen Unterschied zwischen ihr als *Stiefkind* und dem GEmeinsamen Kind meines Mannes und mir gibt.
Versuch dem Jungen das Gefühl zu geben,dass er als *Grosser Bruder* eine Rolle in eurer Familie spielt und dass er genauso wichtig ist wie das werdende Baby.
Viel Glück und alles gute,Susi
Was geht im Kopf eines Kindes vor?
ich würde gar nicht dem Vater versuchen etwas begreifbar zu machen, sondern Dich selbst durch Deine Art mit dem Jungen umzugehen dazu einladen, mit Dir zu reden.
Vor allem kannst Du das auch dadurch steuern, indem Du von vornherein auch Exklusivzeit für den Jungen planst. ZB: "Ich füttere Baby jetzt und dann legen wir es auf die Spieldecke und wir beide spielen dann eine Runde Karten!" oder so.
Meine Stieftochter kam mit dem Angebot von Zeit und Aufmerksamkeit ohne im Gegenzug Vertrauen oder andere Dinge einzufordern sehr gut zurecht und merkte von selbst, dass sie mich einfach mögen konnte.
Ich denke, umso unkomplizierter und unverkrampfter Du Dein Ding machst, desto leichter bekommst Du eine eigene Bindung zum Großen und umso weniger wichtig ist dann im Einzelfall, wie sensibel der Vater damit umgeht. Er hat dann nämlich zwei Erwachsene Bezugspersonen mit eigener Art Dinge zu sehen und zu lösen.
LG LBM
Was geht im Kopf eines Kindes vor?
ich bin gerade hier nur zufällig in diesem Forum gelandet. Wir sind keine Patchworkfamilie sondern eine ganz "normale". Vielleicht tröstet es Dich zu wissen, dass fast alle Kinder in allen Familien irritiert reagierten, wenn ein Geschwisterchen unterwegs ist.
Bei uns (vier Kinder) waren die "Großen" in den Schwangerschaften immer schrecklich. Sie sind unsicher, haben vielleicht sogar Angst, weil sie die Situation gar nicht einschätzen können. Da kannst Du als Eltern reden was Du willst.
Viele Grüße
Anna
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