Hi Birli,
auch wir werden demnächst offiziell eine richtige Patchworkfamilie. Ich bin 37 und habe zwei Söhne (14, 11) aus meiner ersten Ehe. Mein Mann starb vor 6 Jahren. Vor zwei Jahren hatte ich das Glück auf eine zweite Chance und lernte meinen Freund kennen. Er ist so alt wie ich und hat einen Sohn (19), der aber leider weiter weg wohnt. Im Herbst wollen wir heiraten und wollten auch noch ein gemeinsames Kind. Das es gleich beim ersten Versuch funktioniert, war sehr überraschend, aber wir freuen uns riesig. Im Januar kommt also der Familienzuwachs. Und was mich noch mehr freut ist, wie tolerant alle drei Jungs mit der Situation umgehen und wie sehr sie dich tatsächlich über ein Geschwisterchen freuen. Nichts desto trotz haben auch wir im Alltag immer mal wiede patchworktypische Probleme und ich würde mich riesig über einen Austausch hier freuen.
LG!

Tine

Hallo, ihr beiden!

Unser größten Problem ist der Konflikt zwischen meinem Ältesten und meinem Freund. Benjamin ist wie sein Vater, mein Ex. Chaotisch,  wenig pflichtbewusst,  nur kein Handgriff zu viel. Will gar nicht wissen, wie viele Unterschriften, Verbesserungen,..er dieses Schuljahr vergessen hat.

Mein Freund ist das Gegenteil. Ein typischer Beamter :-D, sehr pflichtbewusst,  genau, steht auf Regeln und ist überhaupt nicht spontan oder flexibel.  Er packt überall an und ist total fleißig.

Wir haben einen gemeinsamen Sohn, der ein halbes Jahr alt ist und der Papa ist in Karenz, da ich als Lehrerin beim selben Gehalt weit weniger Stunden arbeiten muss.

Jeden Tag gibt es Streit zwischen Benni und meinem Freund, der ihn zu erziehen versucht.  Ich bin oft sehr verzweifelt und weiß nicht, wie ich reagieren soll.

Wie ist das bei euch? Erziehen eure Männer die Kids mit? Klappt das?  

Ich bin die "böse Stiefmutter" oder Ersatzmann wie Nein Bonussohn mich nennt.

Ich bin 39, mein Freund hat aus seiner geschiedenen Ehe einen Sohn mitgebracht, welcher bei uns lebt und nur jedes 2. WE und einen Teil der Ferien bei der Mama.

Der Junge war 6 als wir uns kennenlernten und ist mittlerweile 13, fast 14.

Ich habe aus meiner gescheiterten Ehe keine Kinder mitgebracht. Mittlerweile haben wir 2 gemeinsame Kinder, Lara 6 uns Phil 3 3/4.

Ersatzmama natürlich und nicht Ersatzmann 

Super,  dass du geschrieben hast!  Ist interessant,  mal alles von der anderen Seite zu betrachten. 

Wie geht's dir mit dem Großen? Erziehst du ihn mit? Und glaubst du, du machst Unterschiede zu deinen eigenen Kindern?  

Da er bei uns wohnt bleibt er natürlich von meiner Erziehung auch nicht verschont.

Unterschiede entstehen ja schon durch das Alter, denn mit 13 möchte man ja anders behandelt werden als mit 3 oder 6.

Ich denke ich erwarte von meinen eigenen Kindern oft mehr als von ihm bzw. gleich viel obwohl sie jünger sind, welch ich einfach denke,  auch wenn der Große z.B. früher mit 5 oder 6 bei Papa im Haushalt nichts tun musste, muss ich jetzt die Kleinen nicht auch vor jeder Hausarbeit verschonen (natürlich altersgerecht).

 

Gibt es da keinen Aufstand vom Großen,nach dem Motto "Du hast mir nichts zu sagen!"?

Der Satz kam noch nie (sein Papa hat ihm aber auch von Anfang an gesagt dass es das nicht gibt).

 

Meine Ansager werden allerdings oft ignoriert, vorallem wenn es ums Dinge wegräumen geht  aber ich glaube das ist typisch Teeni und weiß nicht ob das Viel anders wäre wenn ich die richtige Mutter wär 

Ich muss allerdings auch dazu sagen dass hier der Papa Daheim ist und ich 110 Stunden im Monat arbeiten gehe.

Ich glaube auch,  dass Teenager generell nicht gerne Anweisungen entgegen nehmen,  egal von wem. Nur halte ich das besser aus als mein Freund... 

Guten Morgen,

ja, das kenne ich. Sie geraten auch phasenweise sehr aneinander und da muss ich möglichst da sein um die Situation zu deeskalieren bevor es richtig laut wird. Und ganz klar erzieht er sie mit, aber wie geschrieben, sie kennen ihn ja schon von ganz klein und der leibliche Vater ist immer mal für lange Zeit (auch mal ein Jahr oder mehr) weg und dann wieder, dann wieder weg usw. das hängt auch oftmals viel mit der jeweiligen Freundin zusammen die er gerade hat oder eben nicht hat. Leider wechselt das sehr häufig.

Wie ist das mit deinem Ex, ist er regelmäßig da für die Kinder?

Ich kann dir nur sagen wie ich es mache. Erstmal versuche ich die Situation etwas zu lockern, das kann je Situation unterschiedlich sein. Danach spreche ich mit beiden Parteien getrennt, versuche ihnen klar zu machen wie der andere sich fühlt, ihnen klar zu machen was schief lief, was so nicht geht und warum. Mein Mann arbeitet den ganzen Tag und nicht die gleichen Nerven wie ich, jeder ist anders und niemand perfekt. Die Großen sind momentan in der Phase wo man alles 1000fach wiederholen kann und gemacht wird es dann gern dennoch nicht oder wieder vergessen. Mein Zweiter hat es mit der Abgabe von Zetteln von der Schule etc. gerade gar nicht, ist eh so ein hibbeliger Wirrkopf oftmals.  Aber das sind Sachen, mit denen ich dann eher kämpfe da ich daheim bin, bei euch ist das ja umgekehrt und ich kann mir vorstellen, dass da dein Mann an seine Grenzen gerät, das ist anstrengend und auch ärgerlich.

Muss jetzt los, aber ich hoffe ich komme später noch dazu zu schreiben. Vielleicht fällt mir ein Lösungsvorschlag ein für deinen Mann.

Lg

So, nochmal fix, haha, sonst vergess ich wieder zu antworten...

Übrigens denke ich, dass jeder neue Partner das Recht hat mit in die Erziehung einzuwirken. In welchem Maße muss jeder selbst entscheiden, aber spätestens, wenn man zusammen lebt, länger zusammen ist und es doch eine richtige neue Familie ist (bei euch ja auch mit neuem gemeinsamen Zuwachs), bin ich der Meinung, dass jede (wichtige) Entscheidung zusammen getroffen werden sollte und man genauso gleichberechtigt ist in der Erziehung der Kinder. Dieses Abwägen "das darfst du MEINEM Kind aber nicht sagen/verbieten, das darf nur ich" Finde ich für eine neue Familiengemeinschaft sehr merkwürdig muss ich zugeben und nicht gerade Zukunftorientiert. Zudem es ohnehin meist so ist, dass derjenige der mehr daheim bei den Kindern ist, meist auch die Richtung der Erziehung vorgibt, eben einfach dadurch, da er die Kinder länger und mehr vor Augen hat.

Ansonsten müsst ihr natürlich bedenken, dass euer Sohnemann nun mitten in der Pubertät steckt, da würde es auch mit dem leiblichen Vater vermutlich Reibereien geben, würde er noch bei euch leben.

Lg

Ich sehe das grundsätzlich auch wie du. Speziell am Anfang habe ich meinem Freund erzieherisch den Rücken gestärkt,  auch wenn ich anderer Meinung war. Damit habe ich aber jetzt aufgehört,  weil ich es nicht ganz fair finde. Nun versuche ich ihm manchmal klar zu machen,  dass ich gewisse Dinge anders sehe. Ist oft echt schwierig und dann streiten wir.

Der Papa der Kinder ist uns ein guter Freund. Er kommt wöchentlich, aber macht nicht viel mit Ihnen. Erziehen kann er sie in der wenigen Zeit nicht wirklich.  Ich denke du hast recht, auch mit Papa hätte mein Teenager ähnliche Probleme.... 

Huhu,

es ist wirklich nicht leicht in mancher Situation. Aber wenn man sich vernünftig austauschen und offen darüber reden kann, kommt man meist, wenn auch mit einem kleinen Streit, zu einer Lösung. Es ist schwer sich Fehler einzugestehen und an sich zu arbeiten. Aber ich denke ihr werdet das meistern, so wie du schreibst. 

Lg

Heute bin ich wieder mal sehr im zweifeln... :-((

Hallo birli,

danke dass Du es in die Wege geleitet hast, dass dieses Forum wiedereröffnet wurde. Ich hatte schon mal danach geschaut und mir gewünschte es gäbe es wieder.

Ich habe zwei Söhne (12 und 14) aus erster Ehe und ein Töchterchen von 8 Monaten.

Mein älterer Sohn lebt seit zwei Jahren bei seinem Vater, dass war ein herber Schlag, der mich immer noch traurig macht, obwohl wir uns gut arrangiert haben und wir vier (mein Mann, mein "kleiner" Sohn, meine Tochter und ich) ein schönes, harmonisches Leben haben.

Soviel erstmal,

Liebe Grüße,

Paula

Schön, dass du auch mitschreibst!! 

Es sind ja doch einige,  deren Ältester beim Papa lebt....ich würde da sehr darunter leiden und hoffe, dass wir es auch ohne diesen drastischen Schritt schaffen...