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wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Hallo zusammen,

ich muss mal nachfragen, vielleicht bin ich ja auf einem falschen Stern.

Ich hatte vor 2.5 Wochen meine 3 Fehlgeburt (1. FG MA 9. SSW, 2. FG MA 10. SSW, 3. FG Spätabort von Zwillingen 14. und 20. SSW). Ich bin meinem Leben vollkommen entrissen, unglaublich wie man die Zwerge doch schon lieb gewonnen hat, mir tut alles weh und ich bin hoffnungslos, es ist wirklich schlimm momentan....

Mein Freund leidet, aber sehr still, reden ist momenan sehr schwierig.

Nun bin ich bei einer Freundin dieses Wochenende die meine ganze Geschichte und Verzweiflung kennt. Als ich heute Morgen in die Küche komme, fragt sie: "....und, alles gut?..." War diese Frage erst gemeint? Ich könnte ausrasten, wie kann alles gut sein wenn man 2 Babies in den letzten 8 Wochen verloren hat und nun vor einem Scherbenhaufen steht?

Wie geht Euer Umfeld, Partner, Familie mit dem Thema um? Ich muss jetzt mal einen Vergleich bekommen ob ich total falsche Erwartungen habe und vor allem: wie soll ich mit so was umgehen?

danke und alles, alles Gute,

Geo

Bisherige Antworten

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Hallo,
ich glaube, es ist generell für alle, mit denen man nach den Fehlgeburten zu tun hat, schwierig damit umzugehen. Es herrscht eine große Unsicherheit...möchte die betroffene Person darüber reden, es thematisieren, was passiert ist oder möchte sie lieber, dass man sie behandelt, wie sonst auch um ihr die Möglichkeit zu geben, sich abzulenken. Die Frage "ist alles gut?" kann ja auch so gemeint sein, ob (natürlich unter der Berücksichtigung dessen, was passiert ist) es soweit es die Umstände ermöglichen sonst alles gut ist.
Mein Mann hat mir anfangs auch nicht wirklich gezeigt, dass er traurig ist. Er hat mich getröstet, wollte mir Mut machen, mußte ja auch arbeiten gehen, während ich noch krank geschrieben war. Bis ich ihn gefragt habe, ob er denn gar nicht traurig ist und wie er denn wieder so zum Alltag übergehen kann. Dann hat ers mir erklärt. Etwa 2 Wochen später ist er dann total in Tränen ausgebrochen und hat sich fallen lassen, endlich! Und dann war ich in der Lage ihn zu trösten. Danach haben wir oft zusammen geweint und drüber geredet etc.
Allgemein ist es, glaube ich, so, dass alle in Deinem/unserem Umfeld mit der Situation sehr überfordert sind und es schon mal passieren kann, dass sie in unseren Augen "falsch" reagieren. Dann ist es meiner Meinung nach wichtig, zu sagen, wie man die Reaktion fand und was man von den anderen erwartet (als Hilfestellung).

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Liebe Baboon,
danke für Deine Antwort, ja, vielleicht sind wirklich manche damit überfordert. Interessant die Reaktion von Deinem Mann, kommt mir sehr bekannt vor.
Ja, ich würde gerne, wenn jemand unangemessen in meinen Augen reagiert dies auch ansprechen, aber ich fühle mich so verletzlich und schwach, dass ich dann gerade denke: bevor Du diese Freundin jetzt verprellst hältst Du lieber die Klappe. Das ist vielleicht nicht ganz richtig von mir, aber ich bin da ganz, ganz unten und kann mich kaum wehren.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute,
viele Grüße
Geo

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Hallo Geo!
Was du beschreibst kenne ich nur zu gut! "Gehts dir wieder gut?" "Magst du mal wieder zu was mitkommen?" Schon alleine diese kleinen Wörter "mal wieder". Für manche ist unsere Trauer nur eine Last. Die Situation ist natürlich auch nicht schön. Wie redet man mit seinem Sohn/Schwiegersohn/Freund oder Tochter/Schwiegertochter/Freundin.
Als wir unsere Tochter verloren haben, da waren meine Eltern uns eine große Hilfe. Sie hörten uns zu und nahmen uns auch mal in den Arm, aber vor allem ließen sie uns Zeit. Das konnten sie aber nur, weil sie bei meiner Schwester auch Angst hatten. Meine Mutter hatte früh Blutungen und die Plazente hatte sich ein bisschen gelöst. Gott sei Dank ist sie trotzdem gesund.
Menschen, die nochnie etwas verloren haben oder der Gleichen können einfach nicht so mitfühlen und wissen auch nicht was man lieber nicht sagt.
Deswegen muss man auch einfach mal auf den Tisch haun. Mein Bruder war auch so taktlos und dann habe ich ihm gesagt, dass es mir weh tut, wenn er so gleichgültig ist und das ich auch mal in den Arm genommen werden möchte und Verständnis entgegen gebracht bekommen.
Ab da wurde es besser.
Auf der einen Seite müssen wir bedenken, dass unser Umfeld manchaml einfach überfordert ist, aber auf der anderen müssen wir uns manchmal auch das "nehmen" was wir brauchen in unserer Trauer, sprich diese Dinge anzusprechen.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft und schnelle Genesung!
Liebe Grüße, Giulia

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Liebe Giulia,
danke für Deine Zeilen. Ja, da hast Du glaub ich recht: für manche ist unsere Trauer eine Last (die ja WIR und nicht SIE tragen müssen), das merke ich auch. Das einzig positive in solchen Zeiten ist, dass man seine "Freunde" und "Bekannte" mal wieder richtig kennenlernt. Ich habe Anteilnahme erfahren aus Ecken aus denen ich es echt nicht erwartet habe, aber mein bester Freund hat sich bis heute nicht gemeldet...
Dass Du auf den Tisch gehauen hast bei Deinem Bruder ist gut, ich wünschte ich könnte das manchmal, wie schon Deiner Vorrednerin geschrieben: ich bin da ganz, ganz unten, verletzlich und schwach, dann ist auf den Tisch hauen echt schwer.
Meine Eltern waren so ganz überfordert mit der Situation. Da kamen selbstverständlich keine dummen Sprüche, aber es ist in Geplapper und Ablenkung ausgeartet, da ist mir ab und zu Schweigen uns Aushalten lieber. Dann habe ich ihnen irgendwann die Fotos Ihrer zwei Enkel gezeigt, dann war endlich mal Ruhe. Ich muss zugeben, ich war auch geschockt, als sie mir mein 14. Wochen (eigentlich sind es ja nur 12 Wochen nach Befruchtung!) Baby brachten, wie vollkommen, voll entwickelt und wunderschön es war. Meine bisher eher liberale Einstellung zu Abtreibung (wer es unbedingt machen will soll es machen) hat sich radikal verändert: der Kleine, 2 Wochen jünger, hätte noch abgetrieben werden dürfen? Unvorstellbar.
Beim Älteren war ich dann vorbereitet, da ist einfach alles, alles dran und er war so vollkommen und wunderschön....Beide fehlen mir so unglaublich, ich will sie nur noch zurück und weiß nicht mehr weiter.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute,
herzlich
Geo

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Hallo Geo,
meine Fehlgeburt liegt jetzt auch knapp 2 Wochen zurück(10SSW).Habe die Erfahrung gemacht,das die Mitmenschen mich meiden,denke aus Angst das Thema Fehlgeburt anzusprechen.Damit kann ich aber besser umgehen,als mit dem Todschweigen in der eigenen Familie.Mein Mann möchte nicht mehr drüber sprechen,ich denke er verdrängt nur und frisst alles in sich rein.Ich habe schon soviel geweint,mehr geht wohl kaum,dafür geht es mir langsam besser.Mache mir Sorgen um meinen Mann.Verdrängen ist kein Verarbeiten.Aber noch weiß ich nicht wie ich ihn aus diese Gefühlslage heraus bekomme.
Viel Kraft für Dich
LG

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Hallo missphat,
danke für Deine Zeilen. Ich habe jetzt mit einigen Männern gesprochen, deren Partnerin eine Fehlgeburt hatte, es scheinen wirklich Muster dahinter zu stecken, und mein Mann verfällt in die gleichen. Ich würde ihn gerade sehr brauchen, aber irgendwie kann er mir nicht helfen, er schweigt und stürzt sich in Arbeit. In so kleinen Reaktionen kann ich dann aber doch sehen, dass er genauso leidet. Ich suche jeden Abend am Himmel, wenn die Sterne zu sehen sind, zwei, die dicht beieinander sind und stelle mir vor, dass es meine zwei Sternenkinder sind. Mein Mann weiß genau was ich mache, und ich weiß dass er weggeht, weil es ihm auch Tränen in die Augen treibt. Meine Freundin meinte, sei doch froh, dass er nicht auch so am Boden ist, das würde mir auch nicht helfen. Das stimmt schon, aber dieses "schnelle zum Alltag zurückkehren" macht mich manchmal fuchsteufelswild....aber anscheinend trauern Männer halt so, zumindest viele.
Für mich ist der Alltag auch wieder da, nur dass er sinnleer ist und ich total hoffnungslos bin, ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder ändert.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute,
herzlich
Geo

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

hi
du hast keine falschen erwartungen...ich hab mir damals eine best-off liste gemacht mit den beklopptesten aussagen, das hat mir geholfen, mich zu distanzieren, da waren dinge wie "nicht nur du hast probleme"(einen tag nach der geburt) oder "oh, kind gestorben? tut mir leid, hör mal wegen meines pcs..." oder von der geplanten patentante "hm...darf ich dann vom nächsten patentante werden?" oder " du hattest ja von beginn an ein schlechtes gefühl, ich denk du hast es heraufbeschworen" oder " an ihrer krankheit war vielleicht eure taube schuld..." oderoderoderoderoderoder...und das ging noch laange so weiter...
ich kann dir leider nicht sagen was hilft ausser abgrenzung, abgrenzung, abgrenzung...ich denk die meisten sind sich in keinster weise bewusst, was für einen bockmist sie labern, auch sind sie aber komplett hilflos...ich denk bevor man es in sich reinfrisst sollte man es ansprechen, nicht das freundschaften wegen einer aussage aus unsicherheit kaputt gehen...
alles alles liebe dir...

das ist nicht der ernst ??? das is ja bekloppt... boah da werd ich sauer.

was meinst du?

mein post oder die aussagen? zweiteres war nur ein auszug, da kam noch viel mehr...mittlerweilen weiss ich, dass es einfach mit hilflosigkeit und gendankenlosigkeit zutun hatte, aber im moment selber ,in dem ich sowieso an grenzen wandelte gabs mir schon zu knabbern.

Ich glaube sie meint die Aussagen!

jep, die waren teilweise wirklich grenzwertig^^

ja die meinte ich da fehlen mir echt die worte ... es tut mir leid das du dir sowas anhören musstest:(

ach, im moment fand ichs nicht so lustig

mittlerweilen kann ich darüber lachen. es ging dann eine freundschaft daran kaputt, ich kam mit der aussage von ihr "so ein kind muss ja heut auch nicht mehr sein"(meine tochter war schwer behindert) nicht klar-aber ansonsten, naja...man darf nicht zuviel erwarten ;-)

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Hallo lillilii,
danke für Deine Zeilen. Das ist ja echt unglaublich diese "best of" der beklopptesten und schmerzlichsten Kommentare. Gott sei Dank habe ich sie so extrem noch nicht gehört. Wenn ich es Frauen erzähle sehe ich oft, wie es ihnen auch die Tränen in die Augen treibt, aber auch bei Männern habe ich bisher noch keine blöden Sprüche gehört, die aber eher hilflos reagieren.
Ich gebe Dir recht: ich kann leider, da ich so ganz tief im Loch hänge, nicht wirklich kontern und auf den Tisch hauen (was ich sonst sehr gut kenne), aber Abgrenzung ist das beste, nicht zuhören, abschalten und raus aus der Situation. Ich bin jetzt auf der Suche nach therapeutischer Unterstützung, und auch das ist manchmal eine reinste Enttäuschung, unglaublich was da auf dem Markt ist. Da ist man hoffnungsvoll auf Hilfe eingestellt vor einer Therapiesitzung und dann kommt dort nur Müll. Letztens war ich bei einer Therapeutin, die sich dann voll auf meinen stressigen Job eingeschossen hatte, das wäre der Grund allen Übels, so könnte ich nicht schwanger werden. Ja, mein Job ist nicht stressfrei, aber es geht ja nicht drum, dass ich nicht schwanger werde, sondern dass ich den Verlust von zwei Babies verarbeiten will und um Hilfe bitte. Komischerweise bin ich immer dann schwanger geworden, wenn ich mega im Stress stand und ich gar nicht an das Thema Kinder gedacht habe. Will sagen: wenn nicht mal "Professionelle" mit de Thema umgehen können und fast hilflos sind.....vielleicht erwarte ich dann von meinem "Laienumfeld" bisschen viel.
Aber ich bin dann doch immer wieder enttäuscht. Ich treffe aber auch immer wieder auf Leute, denen ich von dem Geschehenen erzähle, die sagen, da fällt ihnen jetzt gar nichts ein, das ist so traurig....das reicht ja schon, manchmal besser als irgendwas doofes sagen.
Ich wünsche Dir auch alles, alles Gute,
herzlich
Geo

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hi geo
ich fand eine der besten reaktionen die einer freundin, sie meinte eigentlich nur die ganze zeit "oh..." aber manchmal ist es wirklich am besten, wenn man gar nichts sagt.
ich denke, es hat alles zwei seiten, so wie man von menschen "enttäuscht" wird, so wird man aber auch von anderen personen überrascht, weil man bspw. bei ihnen nie mit einer solch einfühlsamen reaktion gerechnet hätte-ging zumindest mir so...
dass du nicht in der lage bist auf den tisch zu hauen ist klar-ich denk aber, ob jetzt oder später, wenn jemand, der dir nahe steht sich wirklich blöd verhält, dann würd ich es (ganz lieb) ansprechen und sagen-sonst staut es sich auf und dann gehen auch noch freundschaften aufgrund einer unsicherheit kaputt-und ich denk das muss ja nicht auch noch sein, du hast schon genug zu verarbeiten...
ich drück dir die daumen, dass du eine passende therapeutin findest, falls nicht, hast du dir schon mal überlegt in eine selbsthilfegruppe zu gehen? da hättest du dann auch andere betroffene, die wissen, was ihr durchmacht? es gibt die initiative regenbogen, die haben, soweit ich weiss auch listen zu selbsthilfegruppen (gerade überlegt, warst du es, dir wegen der bestattung gefragt hat?glaub da hab ich dir mal nen link geschickt...)
ich war mir anfänglich nicht sicher, aber ich glaub wir haben schon mal geschrieben, du hast den ersten zwilling vor ein paar wochen verloren?es tut mir so unendlich leid-ich hätte dir so sehr gewünscht, dass es anders läuft...(wie heissen die zwei mäusschen wenn ich fragen darf?)
alles liebe

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

Hallo lillilii,
danke für die Zeilen. Das ist richtig, man wird auch positiv überrascht, z.B. kam ins Krankenhaus ein wirklich riesengroßer Blumenstrauß geliefert von jemanden, mit dem ich schon so oft auf Kriegsfuß stand und der sicher schon oft an meiner Sturheit verzweifelt ist...trotzdem hat diese Person in diesem Moment alles zurückstellen können und hat mich versucht zu trösten. So was gibt es halt auch.
Ja, wir hatten schon mal Kontakt wegen der Beerdigung, die Beiden werden jetzt in einem Ruhewald beerdigt, das passt einfach besser als alle anderen Möglichkeiten. Stimmt, ich hatte erst einen Zwilling verloren, aber leider wurde uns auch der zweite genommen. Florian kam in der 14. SSW mit einem großen Lächeln zur Welt (keine Ahnung was so lustig war wenn man es so eilig hat), Matthias kam in der 19. SSW mit einem sehr ersten und traurigen Gesicht. Wir hatten so gehofft, dass uns wenigstens einer bleibt....aber das Leben ist nicht immer fair.
Alles Gute Dir,
herzlich
Geo

liebe geo...

...es tut mir so leid, zu lesen, dass Ihr Euch auch von Eurem zweiten Zwillingssohn verabschieden musstet... :,( sooo sehr hatte ich mit Euch gehofft, dass ein Wunder geschieht und er bleiben kann...!

nun seid ihr mitten in einer sehr schweren Zeit. Ich kenne die unbedachten Kommentare, von denen Du schreibst, nur zu gut... manchmal habe ich was entgegnet, manchmal nicht. Es ist für alle schwer, ja... und es hat mich trotzdem wütend und traurig gemacht, denn WIR müssen mit diesem Schmerz leben lernen!!

Ach Geo, es tut mir so leid und ich bin mit meinen Gedanken bei Euch und schicke Euch Kraft...

puenktchen.

wie geht Euer Umfeld mit dem Thema um?

matthias und florian, wie schön-ich gratuliere trotz der umstände-herzlich zu der geburt eurer zwei söhne!!!(die kleinen vögelein, das sind sie ja wirklich zu dem zeitpunkt, denk ich auch immer wieder wenn ich mir die bilder meiner tochter anguck)
nein, das leben ist wirklich nicht immer fair, ich denke aber das darf man auch gar nicht erwarten, das leben ist einfach und man kann versuchen das beste daraus zu machen, möglichst viel aus dem gegebenen zu lernen und sich dadurch weiter zu entwickeln. ich hätte es euch so sehr gewünscht, dass euch zumindest matthias bleibt...
ich möchte die geburt meiner tochter nicht missen-ich möchts nicht nochmal erleben müssen, aber dennoch bin ich sehr dankbar um ihren kurzen besuch, den sie uns abgestattet hat, sie hat viel, wenn nicht alles in meinem leben verändert. ob nun anwesend oder abwesend, ich denk die kleinen wissen, wie man ein leben auf den kopf stellen kann...
ich hoffe wirklich, ihr /du findet einen weg, damit umgehen zu können!!!
alles liebe
l.

Meine neue "Lieblingsreaktion"

.... ist die "Nullreaktion". Sprich man fragt mich, meist per Email, wie es mir geht, da lange nichts von mir gehört. Dann schreibe ich, meist per Brief, da ich das angemessener finde, oder selten per Email, dass ich meine 2 Kinder verloren habe (einige wissen das es mein 3. und 4. Kind ist) und dann kommt was??? ... Nichts. Keine Reaktion, Schweigen. Ich rede hier von Leuten, die 23 Stunden am Tag online sind und irgendwann tödlich verunglücken da sie überall auf dem Blackberry rumlesen und tippen und gleichzeitig rumlatschen.
Ich tue mich echt schwer damit, dafür Verständnis aufzubringen.
GEO, der es wirklich mies geht.

Meine neue "Lieblingsreaktion"

Ich kenne das. In deren Welt kommt der Tod einfach nicht vor. Wenn dann noch Kinder sterben oder es gar Fehlgebuten sind, sind sie total überfordert. Die meisten wollen garnichts damit zu tun haben.

Wenn sie dann damit konfrontiert werden, soll das möglichst schnell wieder aus ihrem Gedächtnis verschwinden, also antworten sie erst garnicht.

Ich kann nachvollziehen, dass es dir mies geht. Wenn man unpassende Antworten bekommt, haben die Freunde oder Verwandten "nur den flaschen Ton getroffen". Wird garnicht geantwortet, dann trifft das tief. Man kommt sich mit seiner Trauer so alleine vor.

An deiner Stelle würde ich einfach nochmal eine Mail schreiben. Wenn ein paar Tage ins Land gegangen sind und du etwas ruhiger bist. Dann hatten sie Zeit zu antworten und du bist "realtiv" objektiv.

Aber ich bin auch schon weiter in meiner Trauer. Wenn du dich mal wieder ausheulen willst, hast du ja genug Menschen, die wissen wie es dir geht!

Alles alles Liebe, Giulia

ein wichtiger aspekt, den du da ansprichst

der tod hat keinen platz mehr und der tod eines kinde erst recht nicht-nicht bei all den möglichkeiten die man heute hat...da ist der tod vermeintlich gar kein thema mehr-obschon er einfach nach wie vor fester bestandteil einer jeder schwangerschaft ist...ich denke mehr sogar als später im leben, weil alles erst so frisch und am entstehen, wachsend ist-aufgrund des fast perversen ausmasses der medizin denkt mensch deswegen, dass "fehler"(als wären unsere würmchen fehler) ausgeschlossen sind...

platz wieviel auf der rangliste?

an die kann ich mich auch erinnern...an das "gar nicht" ich denke aber, dass es extrem schwer ist, die richtigen worte zu finden und manchmal sagen menschen vielleicht lieber nichts als das falsche...was bei uns dann natürlich auch wieder verletzend ankommt...aber ich denke, ein "das tut mir leid" ist nie deplatziert...
du musst kein verständnis haben, du bist gerade nicht in der position dafür denk ich. gib dir zeit, nimm dir zeit, du musst jetzt erst einmal lernen, damit klar zu kommen, du wirst den rest deines lebens damit leben müssen, also ist noch zeit für verständnis-irgendwann wenn du wieder ressourcen für anderes hast, wird es vielleicht kommen-oder auch nicht. aber das ist jetzt irrelevant.
liebe grüsse
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