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was tut Ihr für Euch selbst??

Ich bin sehr erstaunt, wie "gut" es mir seit heute geht. Die SS war körperlich eine sehr grosse Belastung für mich und ich war auch keine Sekunde glücklich.
Inzwischen geht es mir körperlich wieder sehr viel besser, ich habe wieder Energie. Mir ist das fast schon unheimlich.
Jetzt überlege ich, was ich für mich tun kann um das Trauma zu verarbeiten??
Mein Mann ist immer noch auf Fortbildung und kommt erst am Freitag wieder. Ich habe das Gefühl, er hat die Situation noch nicht wirklich realisiert. (ich auch noch nicht so ganz - komme mir vor wie nach einem schrecklichen Alptraum)
Ich habe Kontakt mit der Krankenhausseelsorgerin aufgenommen. Sie hat mir angeboten am Gedenkfeld eine kurze "Trauerfeier" (10 Minuten) für uns abzuhalten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist.
Ich habe den Abgang eingefroren, weil ich meine FÄ nächste Woche fragen will, ob man davon etwas untersuchen kann. Und da ich nicht auf ewig eine Leiche im Keller haben möchte, darf ich es dann an ein Beerdigungsinstitut weitergeben und entweder bestatten sie es irgendwo mit oder es kommt mit den anderen aus dem KH in die Gedenkstätte.
Meine Schwester ist auch SS und sie wird meinen Kinderwagen, meine Babykleidung, meine Umstandsmode usw. bekommen. Ich muss einen Weg finden, dass ich damit umgehen lerne. Das ist für mich die grösste Herausforderung. Und ich wünsche mir, dass ich nochmal SS werde, bevor es soweit ist.
Meine Schwiegermutter hat mir heute erklärt, dass es so das beste war und dass das Kind bestimmt nicht lebensfähig gewesen wäre. Danke, das trägt wesentlich zur Verbesserung der Beziehung bei.
Bisherige Antworten

was tut Ihr für Euch selbst??

Mir gehts noch gar nicht gut, immer wieder weine ich und denke wie es mit den Zwillis geworden wäre. Stark bin ich wenn mein Sohn bei mir ist, aber innerlich hab ich Angst und bin Unruhig, vielleicht liegts an den Termin im Krankenhaus am Freitag und ich fühl mich noch schwanger, müde, schwindel, ausgelaugt, lustlos und ab und zu Übelkeit - wobei die doch schon sehr nachgelassen hat :-/

Im Moment weiß ich wirklich nicht wie es mir besser gehen kann, mir stehen viele Leute bei Seite und auch mein Mann. Schlafen kann ich schlecht und über Tag fühl ich mich müde und ausgelaucht :-(

Abwarten was die nächsten Tage bringen, es ist ja wirklich noch sehr frisch alles...

Nun ja, ich halte dich auf dem laufenden und hoffe du findest eine gute Möglichkeit das Trauma zu verarbeiten, ich hoffe für uns alle das wir das schnellst möglich können. Ach man, es ist alles so unwahr.

Ich wünsche dir eine gute Nacht, schlaf schön.

Bis bald!!

Sahira :KISSING:

was tut Ihr für Euch selbst??

Hallo,

ich hatte hier auch schon mal meine Geschichte geschrieben, aber für Euch tue ich das gerne nochmal ;-)

Im Oktober 2006 wurde ich schwanger. Mit Zwillingen. Auch ich war in dieser SS keine Sekunde glücklich. Leider hat sich bereits kurz danach festgestellt, dass die eine Fruchthöhle sich nicht weiterentwickelt hat. Naja, dachte ich, bleibt ja noch eins. Denkste. Die Zwei gehörten zusammen. Sie kamen zusammen und wollten wohl auch wieder zusammen gehen. Der erste Zwilling hat ein riesiges Hämatom ausgelöst. Mein Frauenarzt meinte schon, so was hätte er noch nie gesehen, wenn der Zweite überleben würde, wäre das ein Wunder. Der Zweite kämpfte sehr. Aber der erste wollte nicht alleine gehen. Das Hämatom wurde immer größer und dellte jetzt sogar schon die Fruchthülle von dem Zweiten ein. Ich bin Krankenschwester und habe zu der Zeit auf der Gyn gearbeitet, also haben wir da auch jeden Tag geschaut. Aber es wurde nicht besser. Die SS wurde dann in der 10. Woche abgebrochen, weil die Gefahr zu groß war, dass ich zu stark anfangen würde zu bluten. Mittlerweile hatte das Hämatom die gesammte Gebärmutter ausgefüllt. Aber das Herzchen schlug noch. Drei Fauenärzte bescheinigten mir, dass das Kind keine Überlebenchance hätte. Also ich wach wurde, habe ich nur noch geweint. Und mir geschworen, dass ich nie wieder ein Kind bekommen würde. Ich fühlte mich schuldig und unfähig. Die natürlichste Sache der Welt und ich kriegs nicht hin.

Mein Mann wollte so gerne eins. Hat mich aber nie gedrängt. Und nach über einem Jahr war ich soweit. Ich schenkte ihm zu Weihnachten einen kleinen Babybody und wir legten los.

Ich wurde schwanger. Leider war diese Schwangerschaft alles andere als leicht. Ich war lange nicht so entspannt wie davor. Machte mir ständig Sorgen. Leider auch nicht zu unrecht. 10 Wochen vor dem Termin bekam ich Wehen und 4 Wochen vorher ging Fruchtwasser ab. Wieder fühlte ich mich furchtbar schuldig und blöd. Nix kann ich. Mein Mann war die größte Hilfe die ich hatte. Ich war nicht alleine. Auch mein Frauenarzt tat alles, damit ich mich sicher fühlte. Einen Organultraschall in 3D bekam ich umsonst, weil er genau wusste, was man in die Überweisung schreiben muß;-)

So wurde Lorenz Geburt 3 wochen vor dem Termin eingeleitet. Lorenz kam gesund und munter zur Welt. Etwas kleiner und leichter als erwartet. (trotzdem aber 3200gr und 48cm). Ein kleines Hähnchen quasi. Alles dran was dran gehörte. Wir waren unendlich glücklich. Auf der Heimfahrt (4 Stunden nach seiner Geburt) trug er den kleinen Body drunter. Mein Mann hat ihm diesen Body angezogen.

Die verlorenen Kinder konnten wir nun endlich "zu Grabe" tragen.

Lorenz war so ca 2 Wochen alt und wir lagen im Bett. Ich stillte ihn und mein Mann lag in Löffelchenstellung hinter mir, weinten wir hemmungslos, vor Glück und vor Trauer. Erst seid dem geht es mir/ uns wegen dem Verlust gut.

Der Kurze ist jetzt fast 2,5 Jahre alt. Und jeden Tag danken wir uns gegeseitig für diesen kleinen Mann. Tatsächlich. Ich weiß das hört sich sicherlich kitschig an. Aber das tuen wir tatsächlich. Wir sprechen diese Dankbarkeit aus. Jeden Tag.

Ich wünsche Euch so sehr, dass Ihr auch bald dieses Glück habt. Den Verlust spürt man immer.

Ich habe mit niemandem außer meinem Mann drüber gesprochen. Es weiß auch niemand außer ihm in unserem Bekanntenkreis was darüber. Allerdings hilft reden sicherlich oder halt eben schreiben.

Ich kenn jetzt Deine Schwiegermutter nicht, aber vielleicht hat sie nur das zetiert, was man überall hört und meinte es nicht böse?

Wenn Ihr noch Fragen habt schreibt ruhig

Liebe Grüße

Sunny

was tut Ihr für Euch selbst??

Hallo nochmal,

ich glaub ich hab etwas am Thema vorbei geschrieben:-[ .

Ich wollte Euch nur zeigen, dass es auch Fälle gibt, bei denen alles gut verläuft. Und Euch quasi auffordern nicht den Mut zuverlieren.

Was ich für mich getan habe? Nix. Ich fühlte mich ja schuldig und unfähig. Ich hatte kein Mitleid verdient in meinen Augen. Ich bin 4 Tage später wieder arbeiten gegangen. Ich hab die Pille genommen, damit mir sowas niewieder passiert. Geredet hab ich wie schon geschrieben mit niemandem. Aber das war halt meine Art. Meine Freundin hat sehr viel über ihre FG geredet, sie weiß bis heute nicht, das auch ich eine hatte.

Ich hatte leider keine Möglichkeit das Kind zubeerdigen. Also hab ich die Ultraschallbilder beerdigt. Aber nicht um einen Ort zuhaben an den ich kommne kann um zu trauern. Sondern um einen würdigen Abschluß zu haben. Die Bilder hab ich auch erst beerdigt nachdem der Kurze auf der Welt war.

Das einzige was mir geholfen hat, dass weiß ich jetzt. Ist mein Sohn (natürlich hat mein Mann mir auch geholfen, er war für mich da).

Liebe Grüße nochmal

Sunny

Danke Sunny...

Danke Sunny für deinen Beitrag, es zeigt einem doch das man nicht die einzige ist der so etwas passiert ist, trotzdem ist es unheimlich schwer damit zurecht zu kommen, egal was man sich einredet, es hilft nur für einen Augenblick. Ich bin froh wenn ich die OP morgen hinter mir habe, hab doch sehr Angst davor auch wenns jetzt leider schon die 3. ist :-( Hatte 1999 und 2004 schon mal FG, damals fand ichs schon sehr, sehr schlimm - diesmal leide ich allerdings noch mehr. Vielleicht liegts am Alter?? Vielleicht weils 2 waren?? - oder es zum 3. mal passiert ist??vielleicht alles zusammen???

Naja, keine Ahnung.

LG Sahira

Danke Sunny...

Hallo,

nichts zu Danken. Wofür auch. Ich hoffe, dass Du alles gut überstehst. Und das es Dir dann etwas besser geht. Sofern das in solch einer Situation überhaupt geht. Und am allermeisten wünsche ich Dir, dass Dein Wunsch in Erfüllung geht.

Ganz liebe Grüße und fühl Dich gedrückt

Sunny

was tut Ihr für Euch selbst??

Hallo, ich hatte letzten März ein FG.

Direkt nach der Ausschabung ging es mir ziemlich gut und ich habe versucht, nicht daran zu denken. Aber eine Woche später hat mich die ganze Sache dann überrannt und ich war nur am heulen.

Allgemein bin ich offen mit diesem Thema umgegangen und wenn jemand danach fragte, hab ich offen und wahrheitsgemäß darüber geredet - das hat geholfen. Ich habe keinem gegenüber je ein Geheimnis aus meiner FG gemacht - warum auch, ich konnte ja nix dafür !!!

Nur Arbeiten ging 3 Wochen lang nicht (als Lehrerin, die ständig Kinder um sich hat...)...

Naja, nun noch was zum Mut machen: 2 Monate nach der FG war ich wieder schwanger und in 9 Tagen ist unser errechneter Termin. Mal schauen, ob mein Bachbewohner bis dahin ausziehen will.

Der Spruch: "Es war besser so, die Natur weiß, was sie tut" hat mir damals auch sehr weh getan, aber nun mit Abstand betrachtet muss ich sagen, dass er echt stimmt... Unsere Körper wissen genau, was richtig ist und daran werden wir zum Glück nichts ändern können - nur das Verständnis dafür, das müssen wir lernen aufzubringen und das wirst du auch ganz bestimmt, wenn einfach ein bisschen Zeit vergangen ist und du die Geschichte mit etwas Abstand betrachten kannst...

Ich wünsche dir und deinem Partner ganz viel Kraft in der nächsten Zeit und alles Gute für die Zukunft. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen und Mut machen,

jsjs001

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