ich musste mein erstes kind auch in der 24ssw ziehen lassen.
gegen die angst, ich wünschte ich wüsste etwas.
meine folgeschwangerschaft hat aus "augen zu und durch" bestanden und ist glücklicherweise gut ausgegangen.
aber jetzt, wenn ich an eine erneute schwangerschaft denke, ist die angst noch so gross, dass ich nicht weiss, ob ich jemals den mut finden werde.
wenn es nicht das erste kind ist, was man ziehen lassen muss, weiss man, dass es auch anders geht, das stimmt, aber wenn es das erste ist, hat man auch alle zeit der welt und allen raum zu trauern.
wenn schon ein kind da ist ist es denk ich unendlich wichtig dass das lebendige (!) kind da nicht zu sehr in mitleidenschaft gezogen wird.
für mich ein grund warum ich vorerst beim gedanken bleibe ein "einzel"-kind zu haben.
ich wüsste nicht ob ich so etwas ein zweites mal verkraften könnte und diesmal würde es auf die kappe meines sohnes gehen.
was mir auch geholfen hat, bei angst vs. schwangerschaft war das gefühl (also damals) dass ichs nochmal verkraften könnte, das hat mir eine gewisse ruhe gegeben, à la "komme was wolle, ich werde es schaffen"
wär diesmal anders...
du bist keine versagerin!
dieses gefühl entsteht denk ich dadurch dass der mensch das gefühl hat, alles kontrollieren zu können, selbst das leben und der tod, aber dem ist einfach nicht so.
die natur entscheidet immernoch selber, egal was man tut oder nicht tut und als frau hat man schlicht und ergreifend so gut wie keinen einfluss auf den verlauf der schwangerschaft, niemand hat das.
ganz brutal ausgedrückt, man kann noch so einen angelcare -apparat mit sich rumschleppen, wenn das gerät funktioniert und man nix mehr hört, ist das kind tot, ob mit oder ohne apparat...
eben, man hat keinen einfluss...
sei lieb gegrüsst und nur das beste, wenn es wieder thema wird!
a.

Liebe Astrid,

es tut mir sehr leid.

Bist Du Dir sicher, dass das "Leben als Schauspieler" für Dich besser und einfacher ist als schlichtweg zuzulassen, dass man sieht, wie es Dir geht - auch wenn da vielleicht nötig ist, dass Du ab und zu von Deiner FG erzählen musst (z.B. als Stichwort).

Für mich wäre es unvorstellbar gewesen, so zu tun als ob nichts gewesen wäre. Allerdings haben bei mir die meisten schon von der SS gewusst gehabt... Ich bin mit meiner FG sehr "offensiv" umgegangen- auch wenn das nicht immer einfach war (vor allem auch für mein Gegenüber) - aber ich hätte es nicht verbergen können - und ich habe auch beschlossen, dass mein Baby einen Anspruch darauf hatte, "erwähnt" zu werden, wenn es sein musste...

Du bist keine Versagerin!!! Sonst wären wir alle hier welche...

FG "passieren" nun mal - das macht es nicht besser für die einzelne Frau. Aber wir können nichts dafür (wenn wir uns nicht grad voll die Drogen reingehauen haben oder so).

Gegen die Angst kannst Du nicht viel mehr machen als Dich ihr zu stellen. Und: vertrau Dir und Deinem Körper! Und dem lieben Gott, falls Du das kannst...

In der nächsten SS wird die Angst immer da sein - aber sie wird mit der Zeit nachlassen...

LG, Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia 2 J 4 M und Jonathan 9 M

Hallo Astrid,

genau mit der Angst, von der du schreibst, kämpfe ich zurzeit auch ganz schlimm. So ganz wird sie uns wahrscheinlich gar nicht mehr los lassen.

Wie gesagt, ich habe am Wochenende positiv getestet nach meiner FG im November. Bisher dachte ich, ich hätte die FG recht gut verkraftet. Natürlich war es schlimm, aber ich dachte, es gut im Griff zu haben.

Jetzt weiß ich, dass ich das Ganze zwar kopfmäßig verarbeitet habe, aber gefühlsmäßig stehe ich vollständig neben mir. Gestern bei der Ärztin habe ich sofort angefangen zu heulen. Es fällt mir sehr schwer die neue Schwangerschaft positiv anzugehen, aber was bleibt uns anderes übrig? Wir hoffen, dass beim nächsten Mal alles gut wird und werden dann hoffentlich auch irgendwann mit einem gesunden Kind belohnt.

Zum Glück gibt es Seiten wie diese, auf denen man lesen kann, dass es anderen genauso geht.

Ich wünsche dir alles Gute!

Melanie

@melkims
Hallo. Erstmal alles Gute für Deine neue Schwangerschaft.
Darf ich Dich fragen, ob Ihr es habt einfach drauf ankommen lassen oder ob Du anhand von Temp. messen, Lh Tests, etc. ES ermittelt hast und dann termingerecht gexelt wurde.
Ich hatte am 30.11.09 eine Fehlgeburt und am 17.01. meine erste Mens und rein rechnerisch gesehen wäre am WE der ES.
Wenn Du nicht antworten möchtest, musst Du nicht.
Lieben Gruss Jeannette.

Hallo Jeanette,

meine FG lässt sich zeitlich gar nicht so genau festlegen. Am 27.11.09 hatte ich das erste Mal ganz kurze Zwischenblutungen. Am 28.11. war ich im KH, wo sie mir nichts eindeutiges sagen konnten und am 30.11. sagte mir meine Ärztin, dass sich die Schwangerschaft nicht weiter entwickelt hat. Erst am 4.12. setzte dann die wirkliche Abbruchblutung ein.

Da ich keine Ausschabung brauchte, sagte meine Ärztin, ich müsste nicht warten. Ich habe gleich im nächsten Zyklus wieder Temp gemessen, obwohl der Zyklus dann noch reichlich durcheinander war.

In diesem Zyklus habe ich auch gemessen und die x-e termingerecht gesetzt. Ich habe darauf gesetzt, dass der Körper schon weiß, was er sich zumuten kann. Hoffentlich lag ich damit richtig.

Alles Gute für deinen ES am Wochenende. Hoffentlich kannst du ihn nutzen.

Liebe Grüße, Melanie

Liebe Melanie, Liebe Tamara,
@Melanie: ich drück Dich und gratulier Dir erstmal, dass es schon wieder geklappt hat!!! Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass diesmal alles gutgeht!
@ Euch beide:
Vielleicht können wir in Kontakt bleiben?! Und uns gegenseitig immer wieder Mut machen. Es hilft mir sehr, dass ich hier mit Euch wenn auch physisch unbekannt, mich austauschen kann, denn ich weiss, dass Ihr wisst, was in mir gerade vorgeht.
Mein Mann und ich haben auch beschlossen, dass wir es bald wieder versuchen. Ich hatte schonmal vor ein paar Jahren eine Angststörung und damit mir das nicht wieder passiert, werde ich morgen zu meiner ehemaligen Psychologin gehen und ihr berichten, was mir passiert ist. Ich will das ganze sozusagen im Keim ersticken. Ich werde berichten, was dabei herausgekommen ist.
Morgen früh gehe ich auch zur FÄ und werde ihr auch ein paar Fragen stellen, denn es ist ja der erste Termin bei ihr, seit es passiert ist...
Im März startet hier an der VHS ein Yoga-Kurs. Ich glaube ich probier das mal wird ja viel gutes nachgesagt...
Viele liebe Grüsse
Astrid

Liebe Astrid,

ich merke auch, dass es mir hilft, von euch zu hören, wie ihr mit der Situation umgeht.

Gut, dass du gleich zu deiner Psychologin gehst! Ich glaube, eine FG ist so eine Belastung, dass wir jede Hilfe in Anspruch nehmen dürfen, die wir bekommen können.

Und zusammen lässt sich das Ganze auch besser ertragen!

Liebe Grüße

Melanie

Hallo Astrid,
die Idee mit der Psychologin halte ich auch für gut, ein relativ guter Freund hat mir auch dazu geraten, ich bin noch am überlegen und schau mal wie sich alles entwickelt.
Nach dem Yoga-Kurs schaue ich auch mal bei mir, das wäre was für mich, danke für die Idee.
Ich bleibe gerne mit dir im Kontakt (auch mit den anderen), der Austausch hier tut mir sehr gut.
Liebe Grüsse
Tamara

Hallo!
Das Gefühl, sich verstellen zu müssen, kenne ich auch. Auf Arbeit mache ich das auch, es ist eine gute Ablenkung. Zu Hause werde ich nachdenklicher. Aber wenn ich Kolleginnen sehe, die gerade schwanger sind, werde ich neidisch und wenn sie sich dann darüber unterhalten, merke ich, wie mir ganz heiß wird, mein Puls anfängt zu rasen und ich das Gefühl habe, fliehen zu müssen. Was ich meistens auch tue.
Ich gehe recht offen mit dem Verlust um, aber nicht jedem gegenüber. Denn nicht jeder versteht es.
Nach dem Tod unserer Tochter (Ende 40.SSW)hatte ich nur den Wunsch wieder schwanger zu werden. Nicht um sie zu ersetzten, das kann keiner. Ich wollte dieses unglaubliche Gefühl einer SS wieder erleben. Die Angst war da, natürlich. Aber der Wunsch war größer.
Das Schlimmste ist dann leider auch eingetreten, ich hatte eine FG.
Es gibt leider keine Garantie dafür, dass es nicht wieder passiert. Doch nach allem was passiert ist, gebe ich nicht auf. Mein Rezept ist der Glaube daran, dass es beim nächsten Mal klappt. Es ist ein Bauchgefühl und dem vertraue ich.
Jeder von uns hat es verdient.
Nur lasse ich es ruhiger angehen. Die 2.SS war zu verkrampft (4 Monate später).
Außerdem, der Tod unserer Tochter ist jetzt 9 Monate her, kommen grad wieder die Erinnerungen hoch an letztes Jahr und der Geburtstag näher rückt und ich bin grad einfach nur traurig.
Am besten du hörst auf deinen Körper und du wirst wissen, wann du wieder dazu bereit bist.
Ich musste lernen mit dem Verlust zu leben, aber ich habe für mich einen Weg gefunden. Ich halte die Erinnerungen aufrecht. Das macht den Verlust nicht einfacher, aber ich kann damit besser leben.
Ich wünsche dir alles Liebe und bald einen kleinen Schreihals.
LG