Hallo Luna,

es tut mir sehr leid was dir passiert ist. Aber glaub mir, man ist nicht so allein wie man sich zunächst fühlt. Es geht vielen Frauen so, es spricht nur kaum jemand drüber.

Ich werde im November auch 37 und ich war Ende Juni zum ersten Mal schwanger. Das war im 11 ÜZ mithilfe von sämtlichen Analyse-Tools ...

Die Jahre zuvor war an eine Schwangerschaft nicht zu denken, da ich massive Probleme mit der Wirbelsäule hatte und mich vor Schmerzen kaum noch allein anziehen konnte. Erst eine OP hat mir die Lebensqualität einer Mitte Dreißig Jährigen zurück geschenkt 

Den Morgen an dem der SST endlich schwanger anzeigte war unbeschreiblich, den ganzen Tag habe ich wie in Trance verbracht so groß war die Freude. Ich habe direkt einen Termin bei meiner Ärztin bekommen und dort wurden alle üblichen Untersuchungen gemacht. Mitte der 5.SSW gibts allerdings noch nichts zu sehen. Zunächst habe ich mir dabei nichts gedacht, die Freude war ja viel zu groß. Vier Tage später hatte ich wieder einen Termin zur HCG Kontrolle. Weil ich ein wenig bräunlichen Ausfluss hatte, war ich kurz bei der Kollegin meiner FA drin um sie um Rat zu fragen. Die meinte dann plötzlich, dass der HCG extrem niedrig sei, fast ein Wunder dass der Test angeschlagen sei, er läge bei 36.

Völlig verwirrt bin ich nach Hause gefahren und habe ein schreckliches Wochenende verbracht. Mein Mann hat mindestens genauso viel gegooglet und im Gegensatz zu mir hat er mich bestärkt, dass ich nicht aufgeben soll. Unser Krümel wäre eben ein spätstarter.

Beim nächsten Termin kämpfte ich vor Aufregung schon im Wartezimmer mit den Tränen. Als meine Ärztin mir dann erklärte dass der HCG zwar gestiegen war, aber eben nur auf 44 (in vier Tagen) war klar, dass hier irgendwas ganz schief läuft. Dass die SprechstundeHilfen bereits den Mutterpass in meine Akte gelegt hatten, hat meine Ärztin sehr verärgert und als sie merkte dass ich ihn auch gesehen hatte sagte sie zu mir:  den möchten ich ihnen eigentlich noch nicht geben ...

Im Auto bin ich dann in Tränen ausgebrochen...

Die Blutungen haben dann in der 7SSW von allein eingesetzt und eine AS blieb mir erspart, da auch der HCG Wert von allein gesunken ist.

Ich bin vom Wesen her ein Mensch dessen Glas immer halb voll statt leer ist, aber auch ich habe immer wieder Tage an denen ich ins tiefe Schwarze Loch falle und ich eine Antwort auf das warum suche ...

Aktuell ist mein Zyklus noch durcheinander, ich bin heute bei ZT 33 und von meiner Mens gibts keine Anzeichen. Schwanger bin ich auch nicht. Naja, es geht eben nicht alles auf Knopfdruck und ich hoffe das mit Hilfe von Möpf alles recht schnell wieder in die Reihe kommt.

Meine FA hat uns geraten es einfach direkt weiter zu versuchen, ohne Pause. Dafür gäbe es aus ihrer Sicht keinen Grund. Das hat aber auch sicherlich mit dem natürlichen Abgang zu tun.

Halt durch und gib nicht auf!  Meine Freundin hat letzte Woche ihr erstes Baby bekommen - mit vierzig!

Lieber Gruss

Belly

Hallo Belly, danke für deinen Rat,es tut mir auch für Dich sehr leid das du da durch musstest ,es ist immer tragisch wenn so etwas passiert.Bei unserem Krümel hat sogar schon das kleine Herzchen geschlagen ganz minni mit gerade mal 4,2 mm das war ein Erlebnis.Bei mir wurde allerdings nie der HcT wert getestet,weiß nicht warum das nicht mal gemacht wurde,allerdings hätte das ja auch nichts geändert.

Ich bin jetzt im 23 ZT gemessen an dem Tag an dem es passiert ist.Ich habe immer mal wieder Unterleibsziehen denke immer mal wieder so jetzt kommen sie,aber bisher noch nichts,ich nehme auch Agnus Castus das habe ich vorher auch immer genommen und tat mir gut.

Wir haben uns endschieden direkt im nächsten Zyklus weiter zu üben,bei mir ist auch ein natürlicher Apport geschehen allerdings wurde ich zur Sicherheit nochmal ausgeschabt,es war aber nach Aussage der Ärztin kaum etwas da.

Mein Körper und ich fühlen uns wieder bereit darum denke ich ist es quatsch einen weiteren Zyklus verstreichen zu lassen.Wie empfindest du denn den innerlichen Druck?

Fühlst du dich seitdem du schwanger warst noch zusätzlich unter Druck oder bist du da ganz vertrauensvoll das es schon irgendwann klappen wird?

Meinen Mutterpass hatte ich übrigens schon.....ich habe ihn aber meiner FÄ zurückgegeben weil ich ihn erstmal nicht bei mir haben wollte.

Liebe Grüße Luna

Hallo Luna,

die Sache mit dem Druck ist nicht so einfach. Irgendwie ist er überall und so mehr ich versuche locker zu bleiben um so schlimmer wird's. In der Familie schlüpfen die Babys gerade im viertel Jahres Takt (alle natürlich wesentlich Jünger als ich) und es hat den Eindruck als klappe es dort spielend nebenbei. Und jedesmal msüßen mein Mann und ich den Fragen stellen ob wir denn eigentlich keine Kinder möchten ...

Im Moment würde ich sagen, dass der innerliche Druck nach der Fehlgeburt genauso ist wie vorher. Am Kinderwunsch hat sich ja nichts geändert. Es ist allerdings Traurigkeit hinzugekommen, dass man kurz vorm Ziel hingefallen ist. Und die Angst, dass es wieder so komme n könnte wird mich sicher die nächste Zeit begleiten.

Meine Fa hat mir versucht Mut zu machen indem sie meinte, dass ich immerhin schon mal schwanger geworden bin. Das wäre auch schonmal ein positives Zeichen.

Ich werde weiterkämpfen und versuchen den Mut nicht zu verlieren.

Wie sieht es mit deinem Druck und deinen Ängsten aus?

LG

Belly

Hallo und danke für deine Antwort, 

ich vestehe genau was du meinst, bei uns im Umkreis bekommen alle Nase lang die Paare ein oder sogar 2:Kinder.

Deprimierend zu sehen.Wir haben aber große Hoffnung das es bald wieder bei uns klappt.Natürlich gibt es auch Tage wo ich traurig und verzweifelt bin, aber ich versuche mich dann immer wieder aufzubauen. Die Hoffnung stirbt zuletzt! 

LG

Ich habe 2012 auch diese Erfahrung machen müssen.  Mit dem Unterschied, dass ich schon Kinder habe. Das macht es aber nicht leichter, glaub mir! 

Ich habe drei Monate gebraucht, bis ich wieder einen zyklus hatte und nicht mehr sooft in Tränen ausgebrochen bin. Ich glaubte schon, in den Wechseljahren zu sein, denn ich war zu diesem Zeitpunkt auch 37. 

Dann kam der Zyklus zurück und es ging mir etwas besser. Fast auf den tag 6 Monate nach der Fehlgeburt hielt ich vollkommen überraschend einen positiven Test in der hand und jetzt ist mein Liebling schon gute 8 monate alt. 

Vielleicht hilft es dir, mit dem Mutterpass oder einer Bescheinigung über die Schwangerschaft zum Standesamt zu gehen und das Baby (auch mit namen möglich) eintragen zu ladsen. Du bekommst dann eine art urkunde, die das baby offiziell macht. Das geht inzwischen nicht nur bei kindern, die uber 500g wiegen, sondern auch für so kleine. Unser sternchen hat einen namen. 

Und meine Hebamme hatte auch recht: "schon bald wird die kleinw Seele zu euch zurück kommen. Das machen kleine Sternchen so..."

Fühl dich gedrückt! Lass die Trauer zu! Und gib dir Zeit!

Ich war bei 6+3 schon beim Arzt.  Ich sah auf dem US aber schon, dass etwas nicht stimmt. Es entsprach etwa einer woche früher.  Eine Woche später hatte ich Kontrolle, seit ein paar Tagen braune schmierblutung. Auf dem US war dss Herz deutlich zu sehen, daneben aber eine Blutungsquelle.  Darauf wurde HCG gemessen, zwei Tage später in der Früh nochmal. Dann stand ich an der Straßenbahn, es war 10 uhr morgens und es fuhr durch mich, wie ein Schreck. In diesem Moment wusste ich, mein Krümel ist zu den Sternen gegangen. Am abend hiess es HCG minimal gestiegen. Vier tage später kam es zur kleinen Geburt. Abends war wieder Kontrolle, der Bildschirm leer. Nur die Blutung war zu sehen.... es stellte sich auch noch raus, dass das HCG gar nicht gestiegen, sondern von 2800 auf 2500 gefallen war. Ich hatte falsche ergebnisse bekommen. Der wert war aber so oder so für die 8. Woche zu niedrig. Ich war ja bei 7+4.... 

Mein Mann hatte anfangs nur wenig Verständnis.  Als es aber zu einem Krach kam, begann er nachzudenken. .. gemeinsam standen wir es durch. Eine Kontrolle liess ich ausfallen. Ich ertrug es nicht im Wartezimmer zu sitzen und den ersten Schrei eines neugeborenen aus den Geburtsräumen zu hören oder strahlende kugeln zu sehen. 

Dann, ich hatte gar nicht dran gedacht, wurde der Kinderwagen geliefert. Eigentlich war er für drei Monate später angekündigt.  Ich hatte ihn nur so zeitig bestellt, weil ich einen aus der auslaufenden Kollektion wollte. ... ich konnte ihn nicht zurück schicken, es fühlte sich so endgültig an...

Ein jahr später, schob mit Levian in der 28.woche schwanger, gab ich ihn weg. Dann war es komplett abgeschlossen. Diese Geste brauchte es noch. 

Lg

deine Geschichte zu lesen rührte mich.Es tut mir leid das du das auch miterleben musstest. 

Ich spürte es auch schon einen Tag vorher das etwas passiert sein musste. Hab dann Nachts starke Blutungen und Schmerzhafte Krämpfe bekommen, ich wußte sofort das war es jetzt,  mein Baby war komplettit der Fruchthöhle weg.

Mein Mann na mich Abends davor nicht ernst als ich über Schmerzen klagte.Er gaubte alles sei okay.Das bereute er aber Nachts darauf zutiefst und hatte mehr zu leiden als ich in diesen Stunden.Er grämt sich noch bis heute das er mir nicht geglaubt hat.Wir sprechen viel darüber und halten zusammen.Ich möchte mein Baby nicht im Standesamt anmelden.Ich habe mein Andenken für immer am Köper, in Form eines Tattoos.Unser Krümel kommt zu uns zurück da sind wir sicher.

LG

Letzten Sommer hatte meine Frau eine Fehlgeburt in der 10 SSW. Es war sehr traurig für uns. 5 Monate später war sie wieder schwanger und jetzt erwarten wir in circa 2 Wochen unser Baby. Meine Frau ist 38 Jahre alt. Zu Beginn der Schwangerschaft waren wir ängstlicher als beim ersten Mal, aber mit der Zeit wurden wir gelassener. Ich fühle mit Deinen Verlustgefühlen sehr mit - auch als Mann. Damals nahmen die durchaus freundlichen Gynäkologen die Fehlgeburt fast als Routine und wir haben soviel ähnliche Schicksale gehört. Nach einer Fehlgeburt muss das gar nichts zukunftsweisendes bedeuten.

So wünsche ich dir viel viel Glück und Kraft für den Abschied. Ein kleines Ritual hat uns damals gut getan, um den Krümel zu würdigen und gleichzeitig nach vorne schauen zu können.

Guten Morgen,ich danke Dir für Deine Anteilnahme und den netten offenen Beitrag.Es tut mir leid das Deine Frau und du das gleiche erleben mußtet.Umso schöner zu hören das Ihr bald Euren Engel in den Armen halten könnt.Mein Mann leidet auch sehr darunter aber er ist optimistisch und glaubt das wir bald noch einmal ein Wunder erleben werden.Ich versuche optimistisch zu bleiben und hoffe einfach nur das er damit recht behält.:-) Unsere Trauer wird abschwächen aber nie ganz vergehen.Im Herzen ist und bleibt es unser erstes Kind,egal wie früh es von uns gegangen ist.Ich wünsche Euch eine tolle und aufregende Zeit.Genießt sie.Alles Liebe

Ebenfalls guten Morgen,

ich kann mich so gut daran erinnern, an dieses Gefühl nach der Fehlgeburt. Ein Restschmerz wird bleiben. Manchmal denke ich immer noch, wie wäre das erste wohl geworden. 

Und natürlich wird es leichter, wenn ein weiteres unterwegs ist. Wir haben einen kleinen Schmetterling aus Alabasta auf das Grab meiner Mutter gelegt. Das tröstet mich etwas. Auch die Vorstellung, dass es das erste Krümelchen in den Wochen des Hierseins wirklich gut bei uns hatte, so willkommen. 

Ich wünsche Dir sehr, dass Du Dich nicht unter Druck setzt. 5-6 Zyclen, teils 10-12 ohne Empfängnis sind laut Gyn-Seiten völlig normal. 

In unserem Freundeskreis erzählten immer mehr Frauen, von Fehlgeburten vor dem ersten Kind, zwischen Nr. 1 und 2 usw. 

Und es gibt einen Teil, da kann man nur wortlos mitfühlen. 

Alles Liebe für Euch und Erfüllung Eurer Herzenswünsche

die Idee mit dem Schmetterling ist wirklich sehr schön.Vielen herzlichen Dank.