Hallo,
ich möchte euch über meine späte Fehlgeburt erzählen, in der Hoffnung etwas Trost zu finden, um Frauen zu finden, die das gleiche erleben mussten.
Mein Mann und ich haben über ein Jahr versucht schwanger zu werden und am 1. Oktober hielt ich endlich den positiven Test in der Hand. Wir waren glücklich!
Von Anfang an hatte ich Angst, dass etwas passieren könnte, aber ich habe mich unglaublich gefreut. Ich hatte furchtbare Angst davor dass das Kind sterben würde. Jedoch habe ich dieses Gefühl versucht zu verdrängen.
Alles war in Ordnung und in der 13. SSW beim Ultraschal hat mir das Kind sogar zu gewunken und war quick lebendig!
Am 22.12.15 wollten wir in den Urlaub fliegen über die Feiertage und wollte sicherhalthalber ein Tag vorher noch mal Arzt uns checken, ob alles gut ist.
Am 21.12 sind wir zusammen zum Arzt und ich hatte Panik davor dass etwas nicht stimmen könnte. Und als der Arzt den Ultaschalkopf ansetzte war mir klar dass etwas nicht stimmt. Doch als der Arzt dann sagte, dass er sich unsicher ist, ob die Schwangerschaft intakt ist, da wusste ich - mein Kind ist tot.
Ich saß einfach nur da und hatte das Gefühl erdrückt zu werden und bis heute werde ich dieses Gefühl nicht los.
Ich wollte sofort ins Krankenhaus und es "hinter mich bringen". Auf dem Weg ins Krankenhaus war ich nur am weinen und konnte einfach nicht aufhören. Ich konnte einfach nicht aus diesem Alptraum erwachen.
Der Arzt im Krankenhaus hat die Diagnose, missed abortion in der 17. SSW bestätigt und hat mich gleich dabehalten. Das Kind war wohl schon 2 Wochen tot.
Ich habe Medikamente bekommen, die die Wehen auslösen und ich hatte Angst davor mein totes Kind gebären zu müssen. Es hat alles länger gedauert als die Ärzte dachten. Am 21.12 wurde ich aufgenommen und am 24.12 gegen 5Uhr morgens habe ich ohne große Schmerzen meinen kleinen Sohn geboren. Ich habe ihn mir angeguckt ohne Tränen und Angst. In diesem Moment war einfach eine Mutter, die sich ihren Sohn anguckt.
Keine halbe Stunde später war ich im Op und die Ausschabung wurde vorgenommen., nachdem der Arzt versucht hatte die Reste so mit seinen Instrumenten aus mir rauszuholen, was unglaublich schmerzhaft war.
Am gleichen Tag wurde ich entlassen, so dass mein Mann Heiligabend nicht alleine verbringen musste.
Ich habe ständig Albträume und bin tief in mir einfach nur traurig und keiner kann es nachvollziehen. Ich fühle mich so unglaublich allein mit meiner Trauer.
Mein Mann trauert zwar auch, aber er scheint schon damit abgeschlossen zu haben und schaut in die Zukunft und hofft auf eine erneute Schwangerschaft.
Ist hier jemand der ähnliches Erlebt hat und mir vlt. Mut machen kann?