Hallo,
habe vor knapp einer Woche mein Baby in der 10. SSW verloren. Ich bin 35 JAhre alt und habe schon drei Kinder (fast 6, 4 1/2 und 2 Jahre alt) und da ich dreimal per Kaiserschnitt entbinden musste und dreimal Gestationsdiabetes hatte und überhaupt drei Kinder schon eine ganze Menge ist, war die Kinderplanung bei uns abgeschlossen. Irgendwie habe ich mir aber immer schon ein viertes Kind gewünscht und nachdem die Hormonspirale auch nach zwei Versuchen bei mir nicht passen wollte, haben mein Mann und ich wieder die guten alten Gummis benutzt und ganz bewusst ein bisschen Risiko in Kauf genommen. Vielleicht sollte das so sein. Nun bin ich also im Oktober irgendwie schwanger geworden - das Wunder ist passiert. Zuerst wars trotzdem ein Schock, aber die Freude kam schnell - auch bei meinem Mann. Nur hatte ich die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl und ich habe nicht ein einziges Mal meine Hände auf den Bauch gelegt, ich weiß nicht warum. Ich lag im Bett und konnte die Hände nicht dahin tun, wo der kleine Wurm war. Bei den anderen habe ich das IMMER getan. Deshalb mache ich mir jetzt solche Vorwürfe. Ich habe bei ebay eine Spieluhr gesteigert und als sie einen Tag vor der Fehlgeburt per Post ankam und ich sie auspackte, konnte ich sie gar nicth ansehen und habe sie gleich wieder ganz weit weg gepackt. Wieso hab ich mein Kind nicht geliebt, als es noch da war? Der Arzt in der Klinik meinte, dass es oft so ist, dass die Mutter ihr Kind erst gar nicht recht annimmt, weil der Hormonhaushalt nicht so ist wie er sein sollte und das Baby deshalb von Anfang an keine Chance hat.
Ich weiß auch sehr genau, dass die NAtur für uns das schon richtig geregelt hat und eine Fehlgeburt nichts ungewöhnliches ist, aber ich bin so überrascht darüber wie weh es mir tut, dieses Baby verloren zu haben. Ich weiß gar nicht wie ich die nächsten sieben Monate überstehen soll, v.a. weil außer mir keiner diesen Schmerz empfindet. Mein Mann sieht es pragmatisch: da hat was nicht gestimmt mit dem Kleinen und wir können froh sein, dass die Natur das für uns geregelt hat ... Er hat ja Recht, aber er kann meine Trauer glaube ich gar nicht verstehen. Meine Eltern sind glaube ich auch froh, dass es so gekommen ist, weil sie halt in erster Linie um mich in Sorge sind, weil ihc schon drei KS hatte usw., meine Schwestern waren sehr lieb und eine Freundin auch, aber wenn man schon drei gesunde Kinder hat, was bitteschön will man dann noch mehr? Ich weiß es auch nicht, ich möchte nur so gerne, dass ich morgen zum FA gehen kann und das kleine Wunder wieder da ist und strampelt und sein Herzchen schlägt. Ich wünsch mir, dass es im Juli zu uns kommt. Aber das wird nicht passieren. Ich war heute zur NAchsorge nach der AS und da war nichts ... gar nichts!