männer und fg
ich bin von mir immer wieder überrascht wie oft ich da bin. eigentlich ist das jetzt das einzige ort geworden wo ich ein offenes ohr finden kann. und das macht mich traurig irgendwie (bin euch allen hier natürlich sehr dankbar!).
mein umfeld hat es irgendwie schon verdrängt. wenn zufällig das thema kommt, dann reagieren fast alle nach schema A oder B, um es einfach so auszudrücken. und ich lasse mich einfach nicht mehr auf das thema ein. es tut einfach noch immer weh und ich habe jetzt keine hoffnung mehr das mich jemand verstehen könnte (ausser eben frauen mit gleichen schicksal).
überrascht sind auch viele das ich absichtlich verhüte, obwohl ich um mein kind(traum) trauere. lust es irgendwie zu erklären habe ich aber nicht mehr...
mit meinem mann rede ich selten über die fg.vielleicht erwähne ich ihm"meine" matea einmal in der woche. obwohl ich, wie schon erwähnt, ständig (fast jeden tag) hier reinschaue und der verlust eben immer präsent ist, weiss er darüber nichts. wenn ich irgendetwas hier schreibe und er zufällig im raum ist, dann will ich nicht dass er es auch mitbekommt. ich finde es so traurig, dass ich meine trauer verstecke. ich will ihn nicht damit belasten, denn er hat relativ gut diesen kapitel abgeschlossen (ich meine aber nicht vergessen) und ich aber noch lange nicht.
unserer alltag ist absolut voll mit erledigungen, er und sein neuer job, ich und meine neue ziele, unsere tochter, die neue wg wo man einiges noch tun muss u.s.w.
und trotzdem, statt das ich mich dazwischen immer wieder ein bisschen erhole, bin ich da, egal wie es mir geht.
ich kann müde sein, glücklich oder traurig- ich bin ständig bei meinem krümmel in gedanken. mein körper streikt schon ein bisschen, und mein mann bekommt wenig davon mit. er sieht nur manchmal das eventuell sachen nicht erledigt werden. das wars. er fragt aber nicht nach, und ich sage nichts... das kann kein zustand sein?
es ist wie es ist. bin allein damit.
aber wieso habe ich so ein schlechtes gewissen über den verlust mit meinem mann zu reden? es sind doch erst 8 wochen vergangen. ist es dann in einem jahr kein thema mehr?
ich bin nicht sauer auf ihm, absolut nicht. nur ich empfinde mich als "zu sehr gefangen in das ganze".
lg, schlaflose cocco mit matea im herzen
männer und fg
ein wenig schreibst du mir da aus dem Herzen. Auch mein Umfeld reagiert schon lange nicht mehr darauf. Außer meinem Mann. Wenn ich weine nimmt er mich in den Arm. Er versteht mich auch, aber halt wie Männer einen verstehen und nicht wie die Frauen, die gleiches am eigenen Körper und eigener Seele erlebt haben. Natürlich trauert er auf seine Weise auch, aber eben ganz anders. Er spricht das Thema unserer kleinen Klara auch nicht an. Wenn, dann bin ich es hin und wieder und dabei komme ich mir dann auch schon vor, so nach dem Motto: Das will er bestimmt langsam alles gar nicht mehr hören. Er hört zwar zu, aber ich hab immer ein schlechtes Gewissen irgendetwas zu erwähnen, ob es jetzt nun ist mein Bauch wäre jetzt auch schon so groß, oder ich würde zu diesem Besuch jetzt lieber schwanger hingehen usw. Du verstehst sicherlich was ich meine. Er ist mir schon ein großer Halt, sagen wir mal, momentan mein einziger Halt, der Rest redet ja schon gar nicht darüber in meiner Verwandschaft, meine Mutter od. meine Schwester. Da habe ich das Gefühl, meine KLara wurde einfach vergessen und es sei nie etwas in mir am wachsen gewesen und das tut verdammt weh. Nun ja, mein Vater ist vor 7 Monaten gestorben, meine Mutter trauert auch sehr um meinen Vater, aber ich möchte doch auch nicht einfach so vergessen werden und meine kleine Klara doch erst recht nicht. ich höre mir immer ihre Trauer an, schon die ganzen Monate und verstehe sie. Aber das letzte Mal darüber geredet, über meine kleine Klara haben wir ca. 2 Wochen nach der Fehlgeburt. Da habe ich geweint und sei meinte, was ist denn jetzt schon wieder? Tja, was ist denn jetzt schon wieder, ich trauere. Ach so, ja, aber ich dachte, das müsste doch langsam mal besser geworden sein, sagte sie mir obwohl sie doch auch um ihren Mann truaert und trauert und trauert. Es wird doch auch nicht besser bei ihr. Warum muss es bei mir denn anders sein?. Das war das letzte mal, das ich vor ihr geweint habe. Nun verstecke ich immer meine Trauer und tue so, als ob nichts wäre und es mir gut geht. Aber mir geht es immer noch nicht gut und an manchen Tagen weis ich nicht wohin mit meiner Trauer. Du siehst also, es geht vielen noch nicht gut und du darfst nach 8 Wochen noch trauern. Ich trauer nach fast 16 Wochen noch so und wenn du verhütest, dann verhütest du. Das ist deine Entscheidung und das ist auch richtig so. Wir verhüten nicht, denn mit 44 J. werde ich sicherlich nicht mehr dieses Glück noch einmal erleben dürfen schwanger zu werden. Also lassen wir der Natur den freien Lauf und hoffen darauf, das es dieses Jahr vielleicht noch klappt mit dem schwanger werden. Der Arzt, der mir die Ausschabung gemacht hat, hat uns da so viel Mut zugesprochen es auch in dem Alter noch weiter zu probieren. Diesen Menschen hätte ich gerne als Frauenarzt gehabt, aber er arbeitet nur in der KLinik. Er verstand uns, denn seine Frau und er haben das selbe erlebt. Die erste Schwangerschaft seiner Frau auch mit über 40 J. und eine Fehlgeburt. Jetzt haben Sie eine gesunde Tochter bekommen. Ich wünsche uns viel Kraft und wir sind hier ja für einander da, auch wenn ich manchesmal nicht in der Lage bin hier zu schreiben od. zu antworten. Dann lese ich nur. Dir weiterhin sehr viel Kraft und liebe Grüße von Astrid :ROSE: :ROSE: :ROSE:
entschuldige, hab deinen Namen falsch geschrieben
männer und fg
Dein Beitrag macht mich ganz betroffen. Und ich kann dich gut verstehen. Es ist so schwer diesen Einschnitt in unserem Leben zu verarbeiten. Da geht man fröhlich durch die Stadt und sobald man einen dicken Babybauch sieht, wird man schmerzlich daran erinnert, daß man jetzt wohl auch definitiv in keine normale Hose mehr passen würde. Am Dienstag hat eine Freundin von mir, nach langem Probieren, ihr Kind per Sectio entbunden. Ich war nicht bei ihr. Ich kann nicht. Ich komme nicht über diesen Schatten. Es kommt mir alles wieder hoch. Jedoch versuche ich darüber zu sprechen. Ich hatte das große Glück sofort in eine Psychotherapie zu kommen. Jetzt empfinde ich es als große Hilfe. Ich habe gelernt meine Gefühle auszusprechen, meine Probleme zu thematisieren. Mir wurden Lösungen gezeigt, wie ich den Mitmenschen gegenübertreten kann. Das half und hilft nicht immer, aber oft. Und ich bin dankbar dafür.
Mein Mann hat die FG augenscheinlich auch besser weggesteckt als ich. Jedoch habe ich immer wieder das Gespräch gesucht. Völlig wertungsfrei habe ich versucht ihm meine Gefühle und Sorgen und Ängste darzulegen. So konnte er sich besser auf die Situation einstellen. Erstaunlicherweise hat es gut funktioniert. Er meinte, er hat eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge als ich und es wäre gut diese Differenzen zu kennen. Ich wollte keine Lösungen, nur Verständnis und habe es bekommen. Mittlerweile ist er mein Tröster und Mutmacher geworden.
Meinen Mitmenschen außerhalb der Familie ist bereits aufgefallen, daß ich nicht mehr so unbeschwert, fröhlich und frech durchs Leben gehe. Man hätte mich vorher als echt "lebenslustig" bezeichnen können. Ich halte nicht mehr mit der Erklärung hinter dem Berg. Es kann jeder wissen, was uns widerfahren ist. Und meist sage ich es so, daß kein Kommentar folgen kann.
Seitdem kann ich besser damit leben. Die Trauer ist trotzdem Mein. Und ich kann auch wieder besser schlafen. Allerdings hätte ich ohne Hilfe das alles wohl nicht geschafft. Die Therapie war zwar anstrengend, aber echt sinnvoll gewesen. Meine Familie stand hinter mir und mich darin bestärkt, diesen Schritt zu gehen. Ich habe gelernt Konflikten nicht mehr aus dem Weg zu gehen, sondern ihnen mit neu erlernten Mitteln zu Leibe zu rücken.
Auf jeden Fall kann es bei dir nicht so weitergehen, liebe Cocco. Das ist, wenn es weiter läuft, zum Scheitern verurteilt. Du solltest dringend das Gespräch mit deinen Mitmenschen suchen. Besonders mit deinem Mann. Oft sind Männer nur furchtbar ratlos und wissen nicht wie sie es ansprechen sollen, aber sie merken deutlich, das was nicht stimmt. Aus Angst was Falsches zu sagen, beobachten sie nur und weichen der Konfrontation aus. Glaub mir. Meistens haben sie auch Angst davor, dich zum Weinen zu bringen. Viele können damit nicht umgehen und wählen die Vermeidungstaktik. Ehrlich!
Das wird kein einfaches Unterfangen werden, sicher nicht, aber kein Unmögliches!
Vielleicht kannst du in deiner Umgebung Hilfe finden? Selbsthilfegruppen sind oft auch sehr hilfreich. Leider gibt es bei uns keine.
Liebe Cocco, es erscheint wie eine Riesenhürde, ein Gespräch über seine Probleme zu beginnen, und das ist es auch. Man sagt, die Sterne zu zählen würde ewig dauern. Es gibt schließlich eine Milliarde davon. Tatsächlich wäre man damit, wenn man einen Stern pro Sekunde zählt, in drei Jahren fertig!
Es gibt nichts Unmögliches, nur Schwieriges. Und hinterher geht es euch beiden bestimmt besser. Dir, weil du deine Gefühle und Sorgen aussprechen konntest und deinem Mann, weil ihm die Last des "wie sage ich es" abgenommen wurde. Wichtig ist dabei nur, daß du keine Vorwürfe machen solltest. Niemand hat an dieser Situation Schuld, also haben Vorwürfe hier keinen Platz. Sie verletzen nur. Und das sind wir ja eh schon genug. Wenn jeder die Situation des anderen besser kennt, dann könnt ihr euch gegenseitig besser helfen und gemeinsame Pläne schmieden. Bis dahin wünsche ich dir viel Kraft und neue Zuversicht und daß du vielleicht Hilfe ganz in deiner Nähe findest. Ansonsten schreib halt wieder an uns Forumgirls.
Ganz herzliche Grüße
Beate
männer und fg
zunächst vielen dank für den mut, das hier zu schreiben. und ich finde, die anderen haben auch schon tolle antworten gegeben.
ich kann mich den anderen anschließen, möchte aber noch ein paar aspekte hinzufügen.
ich denke, für die männer ist vor allem eine frühe FG sehr abstrakt. wir spüren was, wir erleiden den abgang oder die AS, es werden untersuchungen gemacht etc., aber die männer stehen nur daneben. ich habe jetzt verstanden, dass das der grund ist, warum mein mann mit den FGs besser abschließen konnte als ich. und ich weiss auch, dass er oft ähnliche gedanken hat wie ich, wenn er von einer ss erfährt, wenn er schwangere sieht etc. aber er verarbeitet es anders. spricht nicht darüber. und männer sind oft auch anders erzogen worden, haben angst, ihre gefühle offen zu zeigen.
ich halte es für normal, dass nach so relativ kurzer zeit die trauer ab und zu hochkommt, verarbeitet werden will.
und vielleicht geht es deinem mann ähnlich und keiner von euch traut sich, den ersten schritt zu machen und das zuzugeben.
versuch doch mal, ein ganz offenes gespräch zu suchen. sag ihm, zu knabberst noch an dem thema. ohne ihm vorwürfe zu machen oder erwartungen an ihn zu formulieren. vielleicht ist er froh, wenn du auf ihn zugehst. in jedem fall aber ist es ein wichtiger schritt, damit ihr diesen schwierigen abschnitt zusammen meistern könnt. er sollte wissen, dass du zeit brauchst, dass du dich allein fühlst, dass du hilfe brauchst. tatsächlich würde eine frau vielleicht von allein drauf kommen, aber männer ticken da einfach anders. ich denke aber schon, dass er dir dinge geben kann und wird, wenn er darum weiss. versuch es bitte!!
und wir sind auch noch alle da. und sicher kann niemand so gut nachvollziehen, wie es sich anfühlt, wie wir anderen, die auch sternchen haben. melde dich einfach bei uns!!
lg und viel kraft wünscht dir
alex
danke
wie männer denken, verarbeiten und ticken nach einer fg, hab ich schon durch berichte, bücher und foren erfahren. natürlich gibt es unterschiede und ich habe das glück eine liebevollen und sensiblen mann zu haben. aber er denkt und fühlt wie ein mann. und irgendwie bin ich froh dass er "rational" handelt, und die FG relativ gut verarbeitet hat. er muss jetzt um seinen neuen job kämpfen und wenn er so wäre wie ich, oh weh..... nein, er soll sich ruhig auf den job konzentrieren, es geht nun mal um unsere existenz und zukunft.
ich werde meine matea am friedhof besuchen, an einem sonnigen tag wenn auch er frei hat. hatte bis jetzt nicht die kraft dazu und es könnte dieser tag ein geeigneter zeitpunkt sein um miteinander zu reden.
glg, cocco mit matea im herzen
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