Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und möchte mir einfach mal mein Erlebtes von der Seele schreiben. Ich habe lange auf den richtigen Mann warten müssen und habe ihn erst mit 35 Jahren getroffen. Ich bin dann recht schnell schwanger geworden und habe im März letzten Jahres mit 37 Jahren eine gesunde Tochter zur Welt gebracht.
Anfang dieses Jahres haben wir uns entschieden, es wieder zu probieren, da wir es schön finden, wenn die Kinder zeitlich nicht zu weit auseinander sind und ich auch unser Alter immer im Kopf habe (ich werde diesen Monat noch 39, mein Mann ist bereits 43).
Was soll ich sagen, es hat sehr schnell geklappt, aber leider mussten wir den Stern Mitte Juni in der 11. SSW gehen lassen (MA mit Ausschabung).
Mir hat das buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen, viel Zeit, diese Trauer zu verarbeiten gab es nur leider nicht. Etwa zwei Wochen später ist mein Schwiegervater ganz plötzlich und unerwartet sehr schwer erkrankt und liegt nun quasi im Sterben.
Ich hatte plötzlich das Gefühl, für "meine" Trauer ist nun gar kein Platz mehr und bin zudem auch sehr traurig bezüglich meines Schwiegervaters.
Wenn ich andere Familien sehe, deren Kinder altersmäßig so weit auseinder sind, wie meine es wären, kriege ich immer noch einen Kloß im Hals. Vor ein paar Tagen erst hat mir eine Mutter aus der Kita meiner Tochter erzählt, dass sie wieder schwanger ist. Ich konnte ihr gerade noch gratulieren und als ich mich umdrehte, hatte ich schon wieder Tränen in den Augen.
Ich merke, dass ich den Verlust immer noch nicht überwunden habe. Dennoch haben wir sehr schnell wieder versucht, schwanger zu werden.
Obwohl ich überall lese, dass es nach einer FG oftmals ganz schnell geht, können wir nicht von einem Erfolg berichten. Manchmal glaube ich, dass es nicht klappen kann, weil ich viel zu traurig und angespannt bin. Ich setze mich auch schon ganz schön unter Druck, eben wegen des Alters - das habe ich bei den beiden ersten Schwangerschaften überhaupt nicht gemacht, ganz im Gegenteil war ich jedesmal überrascht, dass es so schnell ging.
Ich wünsche mir so sehr, dass es wieder klappt, das würde mir und meinem Mann wirklich gut tun. Denn auch er ist natürlich am Boden zerstört wegen seines Vaters (und ich glaube auch noch ein bisschen wegen dem Babyverlust). Wir haben in den vergangenen Monaten auch viel gestritten, weil wir beide unglaublich angespannt sind.
Vielleicht hat jemand einen Rat für mich? Von allen Seiten höre ich nur, ich soll mich entspannen und das ganze gelassen angehen, das ist aber nach so einem Verlust und der Trauer in meiner Familie nicht nur nicht einfach, sondern für mich gerade unmöglich.