Liebe Jule,

nimm dir die Zeit traurig zu sein. Letztes Jahr , als ich im Okt 2016 eine Fehlgeburt hatte, habe ich quasi 2 Wochen heulend im Bett verbracht. Ich hatte einen tollen Partner, der meine Wutanfälle und mein Schuldgefühl "gehalten" hat bzw den Weg mit mir dann weiter gegangen ist. 

Es IST schwer. Und du kannst früher oder später auf jeden Fall anders damit umgehen als gerade jetzt. Sei dir sicher, es verändert sich. 

Ich hatte keine Aussschabung.

Mir tat es - in aller Ambivalenz - gut, meinem Körper einerseits Zeit zu lassen wieder "in Takt" zu kommen (dauerte 2 Monate bis ich - mit geringem medizinischem Anstoss, ich erneut meine Menstruation bekam) andererseits eben auch mit meinem Partner zusammen im KIWU Zentrum in die Diagnostik ging  - eben an den Stellen WO ich was tun kann auch was tun zu können.

und schwupp - am Termin des KIWU Zentrums wo uns verkündet wurde, dass alle Werte top sind wir dort verkünden konnten, dass der Schwangerschaftstest erneut positiv ist ... und heute bin ich fast am Ende einer gut verlaufenden Schwangerschaft und bald Mutter :-) 

Und selbst in der Situation bleibt die vorherige Schwangerschaft in deinem Gefühl da und präsent. Wir hatten unserer verheulten Taschentücher unter einem Rosenstrauch vergraben. Dieser blühte und wuchs den ganzen Sommer über so, dass wir gar nicht mehr genau wissen, welcher genau es war - der Teil des öffentlichen Parks aber so wunderschön ist, dass wir immer wieder gerne da hingehen - auch zb wenn wir uns gestritten haben um uns dort wieder zu versöhnen ... . 

Und selbst wenn du nicht gleich oder auch gar länger nicht schwanger werden solltest - es wird ein Teil deines Weges bleiben und dir Kraft mitgeben, dass du mit dem Erleben sein kannst.